30 Minuten oder weniger – Filmkritik: Unterhaltsame Actionkomödie

30 Minuten oder weniger: Pizzabote Nick (Jesse Eisenberg, r.) und sein Kumpel Chet (Aziz Ansari) sollen eine Bank überfallen
30 Minuten oder weniger: Pizzabote Nick (Jesse Eisenberg, r.) und sein Kumpel Chet (Aziz Ansari) sollen eine Bank überfallen © Sony Pictures Home Entertainment

Die Kritik:

30 Minuten. Die hat Pizzabote Nick, um eine Lieferung zu machen. Schafft er es nicht, muss er die Pizza selber zahlen. Weder ein dankbarer, noch ein besonders aufregender Job. Doch Regisseur Ruben Fleischer gönnt ihm eine Auszeit vom Arbeitsalltag und gibt ihm in dieser Actionkomödie 10 Stunden. Die hat Nick Zeit, um eine Bank zu überfallen. Schafft er es nicht, fliegt er in die Luft.

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Dwayne (Danny McBride) und Travis (Nick Swardson) © Sony Pictures Home Entertainment

Das Leben des von Jesse Eisenberg gespielten Nick ist keine wirkliche Freude. Der Pizzalieferant muss sich mit einem miesen Chef rumschlagen, ist heimlich in seine Freundin Katie (Dilshad Vadsaria) verliebt und zerstreitet sich auch noch mit seinem besten Freund, Katies Bruder Chet (Aziz Ansari). Auch Dwayne und Travis sind ziemliche Verlierer, doch etwas unterscheidet sie von Nick. Sie verfügen über einen Haufen Geld. Zumindest theoretisch, denn das gehört Dwaynes Vater, einem ehemaligen Major. Um ihn zu beerben, beschließt Dwayne einen Killer auf seinen alten Herrn anzusetzen. Doch woher das Geld für einen Profi nehmen? Damit sie sich selbst nicht die Hände schmutzig machen, kidnappen die beiden Nick, legen ihm eine Bombenweste an und zwingen ihn, für sie eine Bank zu überfallen. In seiner Verzweiflung wendet Nick sich an seinen ehemals besten Kumpel und gemeinsam versuchen sie unter Zeitdruck den großen Coup.

Beim Lesen dieser Inhaltsangabe, kommen einem vielleicht ein knappes Dutzend Filme in den Sinn, von klassischen Buddy Movies bis hin zu den Harold-&-Kumar-Filmen, in denen zwei Freunde sich auf wahnwitzige Odysseen begeben. Ganz unbeabsichtigt sind diese Assoziationen im Kopf des Zuschauers wohl nicht, denn Ruben Fleischers schmissige Komödie bietet hier und da auch einige clever eingestreute Zitate an die modernen Klassiker des Actionkinos – mal direkt, mal unterschwelliger.

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30 Minuten oder weniger – Blu-ray Cover © Sony Pictures Home Entertainment

Es ist die zweite Zusammenarbeit zwischen Fleischer und Jesse Eisenberg nach „Zombieland“. Und von dort nimmt Letzterer im Prinzip auch seine schauspielerische Inspiration, ist Nick doch letztlich keine wirklich andere Figur als Columbus (wenn er selbst auch einen kleinen Seitenhieb auf einen ganz anderen Eisenberg-Charakter bringt). Da mimisch also nicht allzu viel von dem durchaus sehenswerten Hauptdarsteller verlangt wird, kann er fast schon entspannt eine solide Darstellung abliefern. Auch der Rest des Ensembles agiert auf dieser Basis und macht die Charaktere damit zumindest glaubwürdig.

Die Stärke des Films liegt allerdings genau da, wo sie sein soll. Er ist ganz einfach sehr unterhaltsam. Nach einem etwas sehr ausführlichen ersten Akt steigert sich das Tempo der Handlung deutlich, sowie Nicks Zeit beginnt abzulaufen. Dank der rasant erzählten Geschichte und einer stilsicheren Inszenierung macht der Film ab hier dann durchaus Spaß, auch ohne einen Knallergag nach dem anderen zu bringen.

„30 Minuten oder weniger“ bietet einen geradlinigen Komödienplot, talentierte Darsteller und 83 Minuten Unterhaltung, nach denen man sich vielleicht nicht unbedingt die Schenkel wund geklopft hat, aber doch mit einem Lächeln das Kino verlässt. Aber nicht zu früh, da nach dem Abspann noch ein kleines Goodie wartet.

Filmwertung
7/10

Kurzfassung

Die Actionkomödie von Ruben Fleischer ist solide gespielt und rasant erzählt, sodass sie trotz kleinerer Schwächen zu unterhalten weiß.

Fazit:

Regisseur Ruben Fleischer hat seine Actionkomödie rasant inszeniert und die Besetzung füllt die schrägen Charaktere überzeugend mit Leben. Hier und da gibt es kleinere Abzüge für eine wendungsarme Story und auch mal nicht zündende Gags, aber im Großen und Ganzen fühlt man sich ausgezeichnet unterhalten.


von Matthias Pasler

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