Yummy: Die uncut Version in der Kritik

Yummy: In der zwielichtigen Schönheitsklinik führen perverse Experimente zum Ausbruch einer Zombie-Plage
Yummy: In der zwielichtigen Schönheitsklinik führen perverse Experimente zum Ausbruch einer Zombie-Plage © Busch Media Group

Die Kritik:

Yummy (uncut) - Blu-ray
Yummy (uncut) – Blu-ray © Busch Media Group

Das Timing für den Blu-ray-Release von „Yummy“ (herausgegeben von Busch Media Group) könnte viel besser nicht sein: Gut eine Woche vor Halloween, dem Fest des Grauens und damit auch dem der Horrorfilme, lässt sich der Spaß kaufen und „Spaß“ trifft es gleich in zweierlei Hinsicht. Einerseits, weil „Yummy“ unheimlich viele humoristische Elemente einbringt und andererseits, weil er genau das liefert, was man von ihm erwartet: Zombies, Blut und ganz viel Gore. Ob der Film aber abseits dieser Eigenschaften etwas zu bieten hat und ob er in irgendeiner Art und Weise ein Alleinstellungsmerkmal vorzuweisen hat, das erfahrt ihr in dieser Kritik.

Mutter, Tochter und der Freund der letzteren suchen eine Schönheitsklinik auf, damit sich erstere etwas herrichten lassen kann. Letztere, namentlich Alison (Maaike Neuville), würde sich gerne die Brüste verkleinern lassen und ihr Freund, Michael (Bart Hollanders), stellt eine Art mentale Stütze dar. Während sich Michael im Gebäude umschaut, stellt er fest, dass ein Experiment schiefgegangen zu sein scheint und eine Zombie-Invasion im vollen Gange ist…

Das Setting ist überraschend unverbraucht und entsprechend frisch wirken besonders die ersten 45 Minuten von „Yummy“. Es werden einige unheimlich spaßige Einfälle in die Tat umgesetzt, die man so sicherlich seltenst gesehen hat – so wird beispielsweise ein Körper solange mit abgesaugtem Fett vollgepumpt, bis er platzt. Spätestens jetzt dürfte jedem klar sein, an wen sich dieser Film richtet und was sein Ziel ist. „Yummy“ möchte größtenteils hirnlose Unterhaltung bieten und dies gelingt ihm weitestgehend auch. Leider muss allerdings auch erwähnt werden, dass ihm ab einem gewissen Punkt schlichtweg die Ideen ausgehen und sich der Streifen in einen recht stereotypischen Zombie-Actioner verwandelt. Dank der kurzen Laufzeit von nur knapp 90 Minuten lässt sich hier inhaltlich über einige Mängel hinwegsehen und eine zumindest unterhaltsame Zeit ist auch dank einiger Gags garantiert. Einzig das Ende des Films sticht eher negativ hervor – zwar hat man es in dieser Art nicht oft gesehen, wirklich zufrieden gibt man sich allerdings auch nicht mit ihm.

Das überlebende Klinikpersonal, unter anderem Janja (Clara Cleymans) muss zu den üblichen – und unüblichen – Waffen greifen.
Das überlebende Klinikpersonal, unter anderem Janja (Clara Cleymans) muss zu den üblichen – und unüblichen – Waffen greifen. © Busch Media Group

Auch quasi selbstverständlich wird sein, dass die Figuren nicht sonderlich viel an Komplexität vorzuweisen haben. Die einen mag man vielleicht etwas mehr, die anderen etwas weniger, wirklich herausstechen tut allerdings nur Michael, den man aufgrund seiner tollpatschigen Art sofort in sein Herz schließt. Auch schauspielerisch lässt sich an dieser Stelle nicht sonderlich viel lobend erwähnen: Der gesamte Cast spielt absolut solide, als richtig gut lässt sich aber keine Darbietung hier beschreiben. Wildes Gekreische ist garantiert und auch sonstige Genremerkmale werden erfüllt, in dieser Hinsicht ist „Yummy“ anderen Filmen dieser Art leider keinesfalls überlegen.

Daniel (Benjamin Ramon), Alison (Maaike Neuville) und ihr Freund Michael (Bart Hollanders) sehen sich einer Übermacht an Untoten gegenüber.
Yummy: Daniel (Benjamin Ramon), Alison (Maaike Neuville) und ihr Freund Michael (Bart Hollanders) sehen sich einer Übermacht an Untoten gegenüber.
© Busch Media Group

Auf audiovisueller Seite wird natürlich ganz besonders auf die Effekte von „Yummy“ geschaut, was sonst ist bei Gore-Feuerwerken wie diesem hier bitte beachtenswert? Glücklicherweise sehen die praktischen Effekte meistens wirklich beachtlich aus! Ob Eingeweide, abgetrennte Körperteile, Bisse oder, ja wirklich, Genitalien: Hier kann man sich keineswegs beklagen. Besonders mit diesem Wissen im Hinterkopf ist es umso erstaunlicher und auch trauriger, dass ausgerechnet unter anderem im Falle der Blutspritzer auf CGI gesetzt wurde. Dies führt immer wieder dazu, dass man aus gewissen Szenen herausgerissen wird und gleichzeitig verleiht es dem sonst ziemlich ansprechenden Look des Films eine gewisse Künstlichkeit. Visuell ist „Yummy“ abseits der Effekte abermals vollkommen solide und über die auditive Untermalung lässt sich selbiges sagen.

Bild:

Das Bild sieht zu jeder Sekunde gut aus und es lassen sich keine Makel irgendeiner Art ausmachen, die nicht am Film selbst liegen.

Ton:

Auch der Sound ist klar, die deutsche Synchronisation lässt allerdings wirklich zu wünschen übrig.

Extras:

Die Extras auf dieser Blu-ray sind leider sehr mager ausgefallen. 8 Trailer anderer Filme, gekennzeichnet als ‚Empfehlungen‘, und zwei von „Yummy“ selbst, sowie lediglich etwas weniger als drei Minuten Behind the Scenes Material, aufgeteilt auf vier kleine Clips, wurden hier beigelegt.

Blu-ray Wertung
  • 5.5/10
    Film - 5.5/10
  • 6/10
    Bild - 6/10
  • 5.5/10
    Ton - 5.5/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
5/10

Kurzfassung

Akzeptable Zombie-Action in einem frischen Setting.

Fazit:

Yummy“ ist ein ziemlich passabler Genrefilm mit einem frischen Setting, dessen Grenzen er allerdings leider nicht vollends ausmerzt. Auch wenn es um Figuren- und Handlungstiefe geht, lassen sich nicht sonderlich viele lobende Worte finden, einzig die praktischen Effekte des Films sind wirklich gut. Wer sich also mit einem soliden Genrevertreter zufrieden gibt, dem sei „Yummy“ ans Herz gelegt, wirkliche Innovation oder ähnliches sucht man allerdings leider vergeblich.


von Tim Gertz

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