Unser blauer Planet II: Blu-ray Kritik zur spektakulären Doku-Reihe

Unser blauer Planet II mit einer Schildkröte
Unser blauer Planet II: Unterwegs mit einer Schildkröte © Polyband

Die Kritik:

Unser blauer Planet II Bluray Cover
Unser blauer Planet II Bluray Cover © Polyband

Unser blauer Planet II ist die Nachfolgerreihe des preisgekrönten BBC-Erfolgs von 2001. In noch spannenderen Aufnahmen wird das Leben unter, am und über dem Wasser durchleuchtet. Durch neuartige Technik konnten genauere Aspekte und neue Erkenntnisse gewonnen werden. Darüber hinaus war eine neue Dokumentation laut Machern nötig, da sich unser Verständnis vom Leben unter Wasser grundlegend verändert hat. Und das leider nicht nur zum Guten.

Jede der sieben Folgen behandelt ein eigenes Themengebiet. Auf Ein Ozean, Die Tiefsee und Die Korallenriffe folgen Das weite Blau und Die grünen Meere bis Die Küsten und Unser blauer Planet den Abschluss bereiten. Die drei Blu-rays füllen damit stolze 358 Minuten.

Unser blauer Planet II im seichten Gewässer
Unser blauer Planet II im seichten Gewässer © Polyband

Mit diesen Überschriften erweckt die Doku-Serie die Wassergebiete der gesamten Welt und führt bis tief in die Ozeane, durch eisige Polarmeere und inmitten geschmückter Korallenriffe. Einzig kleinere Meere, Seen oder Flüsse bleiben schuldig. Schwerpunkt der Reihe bilden nämlich die bislang weniger bekannten Unterwasserwelten bzw. Szenen, die erstmals gefilmt werden konnten. Damit dürften auch Naturdoku-Vielgucker genügend neuen Stoff zum Staunen, Schmunzeln und Nachdenken finden.

Unser blauer Planet II in der Arktis
Unser blauer Planet II in der Arktis © Polyband

Jedes gezeigte Tier erzählt hier seine eigene Geschichte und zeigt seine Verhaltensweisen. Zu den atemberaubendsten gehört beispielsweise ein geschlechtsumwandelndes Wesen. Oder Fische, die Werkzeuge benutzen, was besonders vor dem Hintergrund verblüffend ist, als dass bis vor einiger Zeit der Mensch als einziges Lebewesen definiert wurde, das Werkzeuge benutzt. Ferner überraschen die sozialen Eigenschaften auch zwischen den Gattungen, etwa beim jagen oder der Körperpflege. Farbwechselnde, tarnende, giftige, tödliche und gigantische Meeresbewohner gibt es natürlich inklusive. Dazu gesellen sich tolle Slomotions der spektakulärsten Szenen. Die restliche Natur kommt am besten an den Stränden oder tief im Ozean zum Vorschein, wenn z.B. Vulkane ausbrechen. Das sind Bilder, die jeden Hollywood-Regisseur neidisch blicken lassen dürften.

Unser blauer Planet II mit einem Killerwal
Unser blauer Planet II mit einem Orca © Polyband

Auch innerhalb der Episoden gibt es teils weite Sprünge zwischen Lebewesen und Orten, während man doch eigentlich noch dem gerade Gezeigtem hinter hängt. So vermisst man mitunter weitere Infos, denn natürlich kommen immer wieder Fragen auf, die nicht alle beantwortet werden können.

Die amüsanten Passagen wechseln sich gut mit den selteneren ernsten Momenten ab. So wird selbstverständlich die Klimaerwärmung und die Verschmutzung der Meere immer wieder mal zum Thema. Das geschieht sehr unaufgeregt und komplett ohne erhobenem Zeigefinger. Die mitunter emotionalen Bilder sprechen für sich und treffen auf den Punkt.

Bild:

Unser blauer Planet II in einem Korallenriff
Unser blauer Planet II in einem Korallenriff © Polyband

Apropos Bilder. Sie sind das Prunkstück einer jeden Dokumentation, zeigen sie doch fremde Welten in meist unbekanntem Licht. Diese wurden auch hier wunderbar mit Farben gefüllt, die man tief unter Wasser nicht erwartet hätte. Davon abgesehen bietet „Unser blauer Planet II“ eine knackscharfe Optik, tollen Zooms und Slomotions. Und das in der von uns getesteten Blu-ray, während die 4K-Version nochmal atemberaubender ausfallen dürfte. Das Bild dürfte den heimischen Fernseher komplett ausfüllen, ohne dass schwarze Balken den Genuss trüben.

Ton:

Oscar-Gewinner Hans Zimmer zeigt sich für den Soundtrack der Serie verantwortlich. Unaufdringlich führt sie einen durch die spannenden Unterwasserwelten. Synchronsprecher von „Unser blauer Planet II“ ist Axel Milberg. Auch die Stimme hält sich angenehm zurück. Zu keiner Zeit übernimmt der Sprecher das Geschehen oder versucht übertrieben Komik bzw. Dramatik zu schüren. Effekthascherei hat die Serie auch gar nicht nötig. Lieber lässt man die Bilder für sich sprechen.

Extras:

Als Bonusmaterial liefert die Reihe zu jeder Episode ein nettes Making of, das sich insgesamt auf 50 Minuten beläuft. Hier gibt es den Blick hinter die Kamera und der Zuschauer bekommt im OmU-Ton einiges über die aufregenden vier Jahre Produktion und 125 Expeditionen in 39 Ländern auf allen Kontinenten erzählt. Das ist im Vergleich zur Serie recht knapp bemesse, stellt aber dennoch zufrieden. Das „ausführliche Begleitbooklet“ haben wir für unseren Test leider nicht zur Verfügung gestellt bekommen.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 10/10
    Bild - 10/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 5/10
    Extras - 5/10
8/10

Kurzfassung

Spannende Naturdokumentation mit faszinierenden Bildern, die buchstäblich in die Tiefe geht.

Fazit:

Unser blauer Planet II ist eine aufregende, spaßige und emotionale Fortsetzung geworden. Eine solch aktuelle und detaillierte Reihe sucht seinesgleichen. Ständig neue Orte, Arten und Geschichten beleben die Doku, auch wenn einem dafür mal etwas der Überblick verloren geht.


von Nicolas Wenger

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