Und der Zukunft zugewandt – Blu-ray Kritik

Der Zukunft zugewandt: Antonia Berger (Alexandra Maria Lara) glaubt an die Chance auf Gerechtigkeit in der jungen Republik.
Der Zukunft zugewandt: Antonia Berger (Alexandra Maria Lara) glaubt an die Chance auf Gerechtigkeit in der jungen Republik. © Neue Visionen Filmverleih

Die Kritik:

Und der Zukunft zugewandt - Blu-ray Cover
Und der Zukunft zugewandt – Blu-ray Cover © Neue Visionen Filmverleih

Alexandra Maria Lara gehört zu den besten Schauspielerinnen, die derzeit in Deutschland arbeiten. Die 41-jährige, die in Bukarest geboren ist, hat schon in mehreren Filmen gezeigt, was für eine vielseitige Schauspielerin sie ist. In Dramen wie „Der Untergang“ und „Der Fall Collini“ hat sie allen gezeigt, dass sie eine ernstzunehmende Schauspielerin ist. Und in Komödien wie „Vom Suchen und Finden der Liebe“ und „Rubbeldiekatz“ konnte Lara ihr komödiantisches Talent zur Schau stellen. In ihrer Karriere gewann sie auch einige deutsche Filmpreise, inklusive die Goldene Kamera und den Undine Award. In ihrem neuen Film „Und der Zukunft zugewandt“ liefert sie eine weitere überzeugende Performance, doch der restliche Film ist nicht annähernd so gut wie Lara.

Der deutsche Filmemacher Bernd Böhlich hat die Figur des Polizeihauptmeisters Horst Krause geschaffen und den populären Charakter auch als Hauptperson mehrerer TV-Spielfilme (Beispielsweise „Krauses Fest“ und „Krauses Kur“) in Szene gesetzt. Böhlich, der selbst in der DDR gelebt hat, fokussiert sich in seinem nächsten Film auf eine Geschichte, die weit verbreitet ist, aber bisher in deutschen Filmen nicht so sehr im Vordergrund stand. Denn deutsche Kommunisten, die aus sowjetischer Lagerhaft in die DDR zurückgekehrt sind, durften nicht über ihre Erlebnisse nicht sprechen. Antonias fiktive Biografie ist an wahre Begebenheiten angelehnt, doch die Inszenierung ist etwas öde ausgefallen.

Aufbruch in eine bessere Welt: Antonia Berger (Alexandra Maria Lara) schätzt die Chance, die ihr der Parteifunktionär Leo Silberstein (Stefan Kurt) bietet.
Aufbruch in eine bessere Welt: Antonia Berger (Alexandra Maria Lara) schätzt die Chance, die ihr der Parteifunktionär Leo Silberstein (Stefan Kurt) bietet. © Neue Visionen Filmverleih

Das Thema ist interessant, aber wenn ich als Fan von Geschichte der Meinung bin, dass der Plot mit nur wenig Spannung in Szene gesetzt wurde, dann heißt das was. Es gibt viele langatmige Momente und vieles wirkt unnötig. Andere Szenen wiederum hätten länger ausfallen können. Des Weiteren wird Alexandra Maria Laras Spiel auf ihre Mimik reduziert. Dadurch kann sie zwar trotzdem Emotionen auf die Leinwand transportieren, dennoch hätte es nicht geschadet, ihr etwas mehr Dialoge mitzugeben. Die verwendeten Stilmittel und Umsetzung der Story können nicht ganz Schritt halten mit dem Anspruch, der auf inhaltlicher Ebene durchscheint. Es wird ein schlichtes Bild der DDR gezeichnet, Klischees werden bedient. Hier wäre ein differenzierter Blick wünschenswert gewesen. Highlight des Films aber ist Lara, die alleine mit ihrem Gesicht sehr emotional spielt und damit zeigt, dass sie eine begnadete Schauspielerin ist. Des Weiteren kann die Kameraführung begeistern und der Score ist toll.

Bild:

Das klare und fehlerfreie Bild ist sehr hochwertig. Die Schärfe bewegt sich durchgängig auf einem guten Niveau, ohne irgendwelche Schwächen zu zeigen. Der Schwarzwert kann leider nicht immer überzeugen und hätte etwas besser sein können, aber hierbei handelt sich schon um „Jammern auf hohem Niveau“.

Ton:

Akustisch erfüllt der Film alle Erwartungen. Zwar bekommen wir ein paar nette Surroundeffekte, aber diese halten sich in Grenzen. Dennoch ist positiv anzumerken, dass die Dialoge über die gesamte Laufzeit stets gut verständlich sind.

Extras:

Leider gibt es keine Features.

Blu-ray Wertung
  • 5.5/10
    Film - 5.5/10
  • 7.5/10
    Bild - 7.5/10
  • 7.5/10
    Ton - 7.5/10
6/10

Kurzfassung

Es hapert an der Umsetzung und es wird viel Potenzial liegen gelassen.

Fazit:

„Und der Zukunft zugewandt“ hatte viel Potenzial und erzählt eine wichtige Geschichte, die von einem tollen Schauspielerensemble getragen wird. Dennoch hapert es an der Umsetzung und es wird viel Potenzial liegen gelassen.


von Denizcan Sürücü

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