Filmkritik zu The Swordsman

Tae-yul (Jang Hyuk) und ein Widersacher
Tae-yul (Jang Hyuk) und ein Widersacher © Capelight

Die Kritik:

The Swordsman Bluray Cover
The Swordsman Bluray Cover © Capelight

„The Swordsman“ von 2020 ist ein koreanischer Schwertkampf-Actionfilm. Neben den Martial-Arts-Fights geht es auch um die Historie Koreas, um Politik und Familie. Hierzulande erscheint der von Kritikern bisher eher vernachlässigte Film am 13.05.2021 und wir haben uns die Blu-ray dazu angeschaut. Im Folgenden gibt’s die Kritik zu Film, Bild, Ton und den Extras.
Inhalt: Tae-yul (Jang Hyuk) ist der vielleicht beste Schwertkämpfer seiner Generation. Doch selbst der begabte Fechter konnte den Sturz seines Königs nicht verhindern. Das bekommen wir immer wieder in Rückblicken erzählt. Nun, viele Jahre später, ist Tae-yul zwar gealtert und droht sein Augenlicht zu verlieren, doch sollte man ihn immer noch nicht unterschätzen. Mit seiner Tochter Tae-ok lebt er zurückgezogen in den Bergen. Für seine Gesundheit müssen sie nach Joseon, wo Sklavenhändler der Qing-Dynastie die Bevölkerung schikanieren. Bösewicht ist u.a. Joe Taslim („The Raid“). Auseinandersetzungen samt Verrat, Intrige und natürlich coolen Kampf-Choreos sind die Folge.

The Swordsman - Im Bambuswald
The Swordsman – Im Bambuswald © Capelight

Jang Hyuk verkörpert eine sehr minimalistische Hauptfigur – solch einen stoischen Krieger hat man lange nicht gesehen. Diese Art Held sieht man im asiatischen Kino häufiger: je schweigsamer die Kämpfer, desto besser sind sie im Kampf. Hier wurde dieses Rezept mit dem Protagonisten aber fast überstrapaziert. Bleiben wir bei den eher negativen Aspekten und damit der anfänglichen halben Stunde. Denn dafür werden vermutlich Vorkenntnisse in der koreanischen Geschichte erwartet, schließlich beruht der Film auf wahren Begenheiten. Oder liegt es an den – für europäische Ohren – eher schwierig einprägsamen Namen? Jedenfalls fehlt einem der Durchblick. Klar, Held und Bösewichte sind eindeutig, viel mehr aber nicht und das ist schade. Denn in anderen Aspekten merkt man, dass hier keine reine sinnlose Hauf-Drauf-Action über den Fernseher läuft.

Die Szenen, in denen es dann zur Sache geht, sind grandios. Die Schwerter sausen herum und die Körper fliegen förmlich hinterher. Verkünstelt wirkt das trotzdem nie. Auch die Dosis und die Tempowechsel gefallen. Ähnliches Lob gibt es für die Ausstattung. Die Sets und Kostüme sehen toll aus und sind sicherlich Historien-getreu.

Bild:

Der Film hat eine FSK von 16 Jahren bekommen. Die Fights gehen dementsprechend gut zur Sache. Die Bildqualität an sich ist über jeden Zweifel erhaben. Im Kino auf der großen Leinwand sähe das ganze sicher noch toller aus.

Ton:

Die Actionszenen sind ebenso gut vertont, der Soundtrack bietet nichts außergewöhnliches aber gefällt dennoch. Die Synchro aus dem Koreanischen ins Deutsche ist jederzeit einwandfrei.

Extras:

Als Bonusmaterial gibt es auf der Blu-ray-Disc lediglich ein Making-Of und den Kinotrailer. Das gleichzeitig erschienene, limitierte Mediabook samt Booklet gab es leider nicht zu Rezensionszwecken.

Blu-ray-Kritik
  • 6.5/10
    Film - 6.5/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 2/10
    Extras - 2/10
6.5/10

Kurzfassung

Coole Kämpfe mischen die anfangs schwierige Story auf.

Fazit:

The Swordsman ist ein zweischneidiges Schwert. Auf der einen Seite stehen die fantastischen Kämpfe und die schönen Sets. Auf der anderen Seite irritiert die Geschichte drumherum mehr als dass sie bringt und die Charaktere sind nicht sonderlich neuartig.


von Nicolas Wenger

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