The Strangers: Opfernacht – Blu-ray Kritik: Hat sich das lange Warten gelohnt?

Die Masken-Mörderin überrascht Kinsey (Bailee Madison) in ihrem Versteck – kann sie entkommen?
Die Masken-Mörderin überrascht Kinsey (Bailee Madison) in ihrem Versteck – kann sie entkommen? © SquareOne/Universum

Die Kritik:

The Strangers: Opfernacht - Blu-ray Cover
The Strangers: Opfernacht – Blu-ray Cover © SquareOne/Universum

Lange ist es her, seit zuletzt eine verwirrt wirkende Frau an eine Wohnungstür klopfte, was im Nachhinein kein gutes Ende für die Hausbewohner nahm. Zehn Jahre sind seither vergangenen, seit die Fremden – besser bekannt als ʻThe Strangersʻ, zuletzt für ein Blutbad sorgten, das gleich mehrere Todesopfer forderte. Nachdem die drei maskierten Unbekannten anschließend wieder in ihren Pick-up-Truck stiegen, wurde noch gesagt, dass beim nächsten Mal alles einfacher wird – und jetzt ist es endlich soweit. Mit ʻThe Strangers: Opfernachtʻ wird das zweite Kapitel des erfolgreichen Vorgängers eröffnet, das am 26. Oktober auf DVD und Blu-ray erscheint und uns schon vorab das Fürchten lehrte.

Die Handlung beruht zwar angeblich wieder auf wahren Begebenheiten, steht aber nicht in direkten Verbindung mit dem Vorgänger: Cindy (Christina Hendricks) und ihr Ehemann Mike (Martin Henderson) wollen mit ihren zwei Kindern, der rebellischen Kinsey (Bailee Madison) und ihrem Sohn Luke (Lewis Pullman) in den gemeinsamen Familienurlaub. Da die finanziellen Mittel beschränkt sind, geht es aber nicht in den Flieger und ab an den Strand, sondern stattdessen ins Auto auf direktem Weg zu Onkel Marv (Ken Strunk), der Besitzer eines abgelegenen Trailerparks ist. Erwartet werden die Vier zu später Stunde zwar nicht direkt, aber an der Rezeption liegt bereits der Schlüssel zum Trailer #47 mit einem freundlichen Zettel, das sie es sich gemütlich machen sollen und man sich ja am nächsten Morgen sehen würde. Doch schon kurz nachdem die Familie ihre Unterkunft bezogen hat, beginnt mit einem Klopfen an der Tür eine Nacht voller Terror, aus dem es kein Entrinnen gibt. Drei maskierte Fremde mit tödlichen Absichten haben es nämlich auf die Familie abgesehen und zwingen sie dazu, gemeinsam um ihr Leben zu kämpfen…

Kinsey (Bailee Madison) realisiert ihre aussichtslose Lage
Kinsey (Bailee Madison) realisiert ihre aussichtslose Lage© SquareOne/Universum

Es vergeht rund eine halbe Stunde, bis der Film richtig Fahrt aufnimmt und es zur Sache geht. Diese Zeit nutzt Regisseur Johannes Roberts ausgiebig, um die Familie und deren Probleme ausführlich vorzustellen. Zwar zeichnete sich auch diesmal Bryan Bertino als Drehbuchautor verantwortlich, aus dem Vorgänger sind aber bis auf die drei maskierten Fremden keine bekannten Figuren mehr mit an Bord. Selbst das Killer-Trio wurde ersetzt, wobei das keine große Rolle spielt, da auch diesmal nicht viel gesprochen sondern eher gemordet wird. Der sogenannte Man in the Mask – oder besser gesagt im Kartoffelsack, wird hier nun von Damian Maffei dargestellt, während Emma Bellomy als Dollface und Lea Enslin als Pin-Up Girl zu sehen sind. Und die drei haben es erneut faustdick hinter den Ohren und sorgen ein weiteres Mal dafür, dass es nach ihrem ersten Erscheinen bis zum erbitterten Finale hochspannend bleibt. Zwar verhalten sich, wie es in Filmen dieser Machart oftmals leider üblich ist, die Betroffenen auch hier nicht immer logisch, aber so etwas gehört halt mit dazu. Dennoch ist es ein großer Fehler sich aufzuteilen – das ist meistens sogar das Dümmste was man in so einer Situation überhaupt tun kann. Trotzdem unterhält ʻThe Strangers: Opfernachtʻ die Gesamtlaufzeit von 86 Minuten prächtig und nimmt ein Ende, mit dem so wohl niemand gerechnet hätte.

Bild:

Der Mörder mit der Axt wartet auf sein nächstes Opfer
Der Mörder mit der Axt wartet auf sein nächstes Opfer © SquareOne/Universum

Der Transfer von ʻThe Strangers: Opfernachtʻ liegt im Ansichtsverhältnis von 2,35:1 (16:9) vor und präsentiert sich die meiste Zeit ziemlich dunkel. Lediglich der Anfang des Films spielt am Tag und die wenigen Szenen in denen es etwas heller zugeht, spielen sich im Inneren diverser Wohnräume ab – der Rest spielt sich zu später Stunde und draußen in finsterer Dunkelheit ab. Das sorgt zwar für ordentlich Stimmung und eine beklemmende Atmosphäre, geht aber zu Lasten der Bildqualität, da in dunklen Bildbereichen oftmals Details verschluckt werden oder die Kompression nicht einwandfrei arbeitet, was letztlich hier und da für etwas Artefakt-Bildung sorgt. Wenn aber dann doch Farben ins Spiel gebracht werden, präsentieren sich diese schön warm und wenn im letzten Viertel des Films der Pool des Trailerparks eingeschaltet wird, kann man auch jedes noch so kleine Detail mühelos erkennen. Leider sind solche Momente nicht dauerhaft, für einen Horrorfilm kann man aber mit dem Ergebnis zufrieden sein, auch wenn dieses nicht optimal ausfällt.

Ton:

Beim Ton verhält es sich ähnlich wie bei der Bildqualität, denn dieser klingt zwar ganz ordentlich – Referenzsound sollte man allerdings nicht erwarten. Der deutsche sowie englische Originalton liegt hier jeweils als DTS-HD Master Audio 5.1-Mix vor, dessen Datenrate bei maximal 5.0 Mbps liegt. Beide Abmischungen präsentieren sich sehr bodenständig, ohne es während hektischer Szenen mit Effekten zu übertreiben. Wenn es zur Sache geht, läuft das eher über die Musikuntermalung von Adrian Johnston im Film ab, der hier eine erstklassige Arbeit abgeliefert hat. Aber nicht nur sein eigener Score klingt überaus stimmig, auch die Einbindung bekannter 80er-Klassiker wie beispielsweise „Kim Wilde – Kids in America“ oder „Bonnie Tyler – Total Eclipse of the Heart“ passt hier unglaublich gut zum Geschehen. Ansonsten gibt es hier und da einige gut platzierte Jump-Scares, die Hintergrundgeräusche wie beispielsweise das Zirpen der Grillen füllt den Raum und auch die Sprachverständlichkeit ist jederzeit gegeben. So reicht es noch für knappe 7 Punkte.

Extras:

Das Bonusmaterial ist etwas knapp ausgefallen und teilt sich auf die folgenden wenigen Beiträge auf:

Cindy (Christina Hendricks) und ihr Ehemann Mike (Martin Henderson) öffnen einer Unbekannten die Tür
Cindy (Christina Hendricks) und ihr Ehemann Mike (Martin Henderson) öffnen einer Unbekannten die Tür© SquareOne/Universum

▪ Interviews:
– Bailee Madison – Kinsey (2:03 min.)
– Christina Hendricks – Cindy (1:49 min.)
– Lewis Pullman – Luke (2:14 min.)
– Martin Henderson – Mike (2:37 min.)
– Johannes Roberts – Regisseur (2:25 min.)
▪ B-Roll (5:22 min.)
▪ Trailer (2:03 min.)
▪ Trailershow

Die einzigen richtigen Extras zum Film bestehen aus fünf kurzen Interviews, einer B-Roll, welche einige Einblicke hinter die Kulissen gewährt sowie einem deutschsprachigen Kino-Trailer. Zusätzlich hat Universum Film auch noch sieben weitere Programmtipps zu anderen Produktionen mit auf die Disc gepackt. Nicht viel, aber immerhin etwas.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7.0/10
  • 6.5/10
    Bild - 6.5/10
  • 7/10
    Ton - 7.0/10
  • 4/10
    Extras - 4.0/10
6.5/10

Kurzfassung

ʻThe Strangers: Opfernachtʻ kommt zwar eigentlich zehn Jahre zu spät, aber das lange Warten hat sich gelohnt! Technisch ist die Blu-ray ebenfalls ganz passabel umgesetzt worden, weshalb Horror-Fans zugreifen sollten!

Fazit:

Zehn Jahre musste ich auf diese Fortsetzung warten und ich komme nicht umher zu sagen, dass sich das Warten definitiv gelohnt hat. Das Killer-Trio ist genauso übel und wortkarg drauf wie im Vorgänger, verbreitet Angst und Schrecken und sorgt bis zur letzten Minute für spannende und beklemmende Unterhaltung. So und nicht anders muss ein Horrorfilm sein!


von Roland Nicolai

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