Blu-ray Filmkritik zum norwegischen Katastrophendrama The Quake – Das große Beben

The Quake - Das große Beben - Kristian (Kristoffer Joner) will seine Familie retten
The Quake - Das große Beben - Kristian (Kristoffer Joner) will seine Familie retten © Universum Film GmbH

Die Kritik:

The Quake - Das große Beben Bluray Cover
The Quake – Das große Beben: Bluray Cover © Universum Film GmbH

Nach „The Wave – Die Todeswelle“ kommt nun „The Quake – Das große Beben„. Zwar handelt es sich um eine Fortsetzung mit denselben Protagonisten, doch Zeit und Ort im Naturkatastrophen geplagten Norwegen sind etwas versetzt. Denn jetzt trifft es nicht die eher weniger besiedelten (aber wunderschönen) Fjorde, sondern die Hauptstadt Oslo. Die Blu-ray zum Film gibt es bei uns ab dem 22.11.2019.

Dass die Metropole bereits im Jahr 1904 von einem verheerenden Erdbeben (mit Stärke von 5,4 auf der Richter-Skala) getroffen wurde, wird auch im Spielfilm immer wieder thematisiert. Dies ist einer der Gründe, warum Erschütterungen in der Stadt nicht auf die leichte Schulter genommen werden sollten. Und dass Norwegen nördlich der Alpen das am stärksten betroffene Land ist und selbst beim Film-Vorgänger The Wave darunter litt, kommt erschwerend zu. Dennoch gibt es im hiesigen Drama Menschen, die die Hinweise auf ein erneutes Beben und trotz modernster Technik nicht (ein)sehen wollen. Solche Skeptiker fallen in Spielfilmen und leider auch hier immer wieder negativ-stereotypisch auf, während Zuschauer und Held des Films von der drohenden Naturkatastrophe natürlich wissen.

The Quake - Das große Beben - Wie lange hält die Scheibe noch
The Quake – Das große Beben – Wie lange hält die Scheibe noch © Universum Film GmbH

In „The Quake“ ist es wieder Kristian (Kristoffer Joner), der schon den Tsunami einige Jahr zuvor vorausgehen hatte. Viele Menschen und auch seine Familie konnte er glücklicherweise retten. Dennoch fühlt er sich für die Katastrophe mit verantwortlich, woran auch seine Ehe zerbrach. Die Beziehung zu seinen Kindern kann er nur schwer aufrecht erhalten. Der innerlich gebrochene Mann, der zumindest im Fernsehen als Held gefeiert wird, wird gut und glaubhaft gezeigt. Mit den Ereignissen und dem Tod seiner Kollegen kommt er noch nicht klar. Noch schwieriger wird es, als ein weiterer Freund beim Zusammenbruch des Verkehrstunnels in Oslo ums Leben kommt. Noch ahnt nicht einmal Kristian, dass dies eine weitere Naturkatastrophe ankündigt…

The Quake - Das große Beben - Szenenbild
The Quake – Das große Beben: Szenenbild © Universum Film GmbH

Wie angesprochen kann man sich jederzeit vorstellen was bald passieren wird – Vorzeichen, Forschungen und das große Finale. Tatsächlich läuft „The Quake – Das große Beben“ so oder so ähnlich ab. Was unter der Prämisse aber bei rauskam, ist wirklich gut. Punktuell wird die Spannung aufgebaut und es macht Spaß den Ermittlungen von Kristian zu folgen. Zunächst zeigt auch er sich skeptisch, wird geblendet von der modernen präventiven Technik und erkennt erst spät die vielen Missinterpretationen. Auf pseudo-wissenschaftliche Erklärungen wird dabei glücklicherweise gleich ganz verzichtet. Durch seine Genre-untypische eher geringe Laufzeit von 109 Minuten fällt auch das späte Finale im Vergleich zum restlichen Film kurz aus. Die Dramatik und Angst um Nachbeben sind dann aber omnipräsent und jede Minute wird packend ausgefüllt.

Bei dem geschätzten Budget von nur rund 6 Millionen Dollar musste man sich für einen Katastrophenfilm einiges einfallen lassen. Hin und wieder ertappt man sich bei der Vorstellung, wie eine konkrete Szene beim Dreh wohl umgesetzt wurde. Positiv hervorzuheben ist dabei aber der Charme eines Nicht-Hollywood-Streifens.

Bild:

Die Qualität des HD-Bildes ist sehr gut. Die tollen Naturaufnahmen sind im Vergleich zum Vorgänger natürlich weniger gewordenen. Ansonsten wird das Erdbeben kurz, aber grandios aufgezeigt. Die auftürmende und einstürzende Stadt ist toll in Szene gesetzt worden.

Ton:

Sehr positiv fällt der Ton noch vor dem großen Beben auf. Mit spannender Hintergrundmusik werden die Hinweise zur kommenden Katastrophe und Kristians Ermittlungen untermalt. Auch im Finale gibt es nichts am Ton auszusetzen.

Extras:

Hier gibt es neben dem Trailer nur zwei arg kurze Featurettes über die Effekte und das Setting. Zu Wort kommt dabei niemand.

  • 7.5/10
    Film - 7.5/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 2/10
    Extras - 2/10
7.5/10

Kurzfassung

Packender Katastrophenfilm aus Norwegen wie schon The Wave.

Fazit:

An „The Quake – Das große Beben“ hatten die allgemeinen Zuschauer etwas weniger Spaß als am Vorgänger aus dem Jahre 2015, was am recht späten Finale liegen mag. In der Hinsicht wird man vom Titel über den Trailer bis zu den Szenenbildern etwas getäuscht. Dennoch ist die Hinführung toll umgesetzt und spätestens beim Überlebenskampf im Hochhaus bekommt man vor Dramatik regelrecht schwitzige Hände.


von Nicolas Wenger

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*