The Pyramid – Grab des Grauens (Blu-ray) Kritik

The Pyramid - Grab des Grauens - Im Innern der Pyramide
The Pyramid - Grab des Grauens - Im Innern der Pyramide © Studiocanal

Die Kritik:

Ursprünglich stammt der US-amerikanische Horrorfilm aus dem Jahr 2014, dessen Vertriebsrechte sich 20th Century Fox sicherte und der hierzulande im April 2015 in den Kinos startete. Dort lief er aber nicht so erfolgreich wie geplant, weshalb man sich anschließend dazu entschied, den Titel nur auf digitalen Wege zu veröffentlichen. Nun erwarb aber StudioCanal die Vermarktungsrechte, weshalb es nun doch noch zu einer Veröffentlichung als DVD beziehungsweise Blu-ray kam.

The Pyramid - Grab des Grauens -Blu-ray Cover
The Pyramid – Grab des Grauens -Blu-ray Cover © Studiocanal

Die zwei US-amerikanischen Archäologen Dr. Holden (Denis O’Hare) und dessen Tochter Nora (Ashley Hinshaw) entdecken bei Ausgrabungen im Jahr 2014 eine uralte Pyramide in der ägyptischen Wüste. Diese weist eine Besonderheit auf, denn sie hat nur drei Seiten und nicht, wie sonst bei den Pyramiden von Gizeh üblich, vier Seiten. Die Entdeckung des mysteriösen Bauwerkes sorgt derweil in Kairo für einen Aufstand unter der Bevölkerung, weshalb die Regierung dem Ausgrabungsteam weitere Untersuchungen verbietet und dieses auffordert, binnen 24 Stunden das Land zu verlassen. Doch anstatt, wie verlangt, die Zelte abzubauen, beschließt das Team, doch einen Blick in die tetraedrische Pyramide zu werfen. Begleitet wird es dabei von der Fernsehjournalistin Sunni Marsh (Christa Nicola), ihrem Kameramann Terry Fitsimmons (James Buckley) sowie Techniker Michael Zahir (Amir K). Doch bei der Erkundung der Katakomben verläuft sich die Gruppe und verliert sich im Dunkeln. Auf der Suche nach einem Weg in die Freiheit, vermehren sich die unvorhersehbaren Ereignisse und schnell stellen sie fest, dass sie nicht nur gefangen sind, sondern auch verfolgt werden …

The Pyramid - Grab des Grauens - Hyroglyphen
The Pyramid – Grab des Grauens – Hyroglyphen © Studiocanal

Wenn es ein Film dieser Machart seitens des produzierenden Studios noch nicht einmal Wert ist, nach der Kinoaufführung später als Kaufversion im Handel veröffentlicht zu werden, dann bedeutet das meistens nichts Gutes und spricht auch nicht unbedingt für die Qualität des Produkts. Im Falle von ‚The Pyramid – Grab des Grauens‘ ist das allerdings etwas verwunderlich, denn der Film ist eigentlich gar nicht so schlecht, nur eben will das Konzept aus Found-Footage-Material und normal gedrehten Szenen nicht so recht aufgehen. Zugegeben, auf Rotten Tomatoes oder Metacritics hat das Regiedebüt von Filmemacher Grégory Levasseur, der sich unter anderem für seine Mitarbeit an Titeln wie ‚High Tension‘ (2003) oder ‚The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen‘ (2005) einen Namen gemacht hat, geradezu vernichtende Kritiken erhalten, aber dennoch ist das Endergebnis nicht ganz so schlecht, wie andere Stimmen in den unendlichen Weiten des Internets berichten.

The Pyramid - Grab des Grauens - Vorsicht ist geboten
The Pyramid – Grab des Grauens – Vorsicht ist geboten © Studiocanal

Die Gestaltung der Pyramide sowie das eigentliche Setdesign wissen nämlich durchaus zu gefallen und sobald die Protagonisten im Inneren des ägyptischen Gemäuers angekommen sind, wird auch eine gute Spannung geboten. Daran ändern auch die größtenteils unprofessionellen Darsteller und auch die teilweise lächerlich anmutenden Specialeffects – vor allem beim Hauptgegner, nichts, denn unterhaltsam und spanndend bleibt es trotzdem bis zum erbitterten Finale. Storytechnisch wird zudem einmal eine gänzlich andere Geschichte erzählt, welche nichts mit Pharaonen oder Mumien zu tun hat, sondern vielmehr mit Göttern, die einst vom Himmel fielen. Was es mit der Pyramide wirklich auf sich hat und auf was oder wenn das Ausgrabungsteam wirklich stößt, ich durchaus einen Blick wert. Vor allem auch, weil die spärlich, lediglich mit Kameralicht beleuchteten Gänge eine gute Atmosphäre vermitteln und man dank der zahlreichen Fallen niemals weiß, was als nächstes kommt oder passiert. Wenn der Tot kommt, dann schnell und hart, denn kurioserweise tritt das gesamte Team stets in jedes Fettnäppfchen, was zwar total unlogisch, aber dennoch unterhaltsam ist.

Bild:

The Pyramid - Grab des Grauens - Grabeingang
The Pyramid – Grab des Grauens – Grabeingang © Studiocanal

Der Bildtransfer von ‚The Pyramid – Grab des Grauens‘, der im Seitenverhältnis von 2,35:1 (16:9) vorliegt, ist leider durchwachsen. Das liegt zum einen daran, weil man passagenweise einen Found-Footage-Stil vermitten möchte, bei dem auch die Kameras eines kleinen NASA-Roboters verwendet werden, zum anderen, weil sich die Tag- beziehungsweise Nachtszenen stark voneinander unterscheiden. Während die Tagszenen, wie beispielsweise bei der Ausgrabungsstätte, eine gute Schärfe, tolle Farben, ein ausgewogenes Kontrastverhältnis sowie eine ordentliche Detailzeichnung bieten, so sind die dunkleren Abschnitte im Pyramideninneren das genaue Gegenteil. Hier dominiert die Dunkelheit, in welcher sich die Farbgestaltung lediglich an dem beurteilen lässt, was die Kameras und deren Lichter erkennen lassen. Überhaupt gehen in diesen Passagen jede Menge Details verloren, was vermutlich dem dort vermehrt auftretenden Bildrauschen geschuldet ist.

Ton:

The Pyramid - Grab des Grauens - Die Pyramide
The Pyramid – Grab des Grauens – Die Pyramide © Studiocanal

Der deutsche sowie englische Ton liegt jeweils als DTS-HD 5.1-Mix vor, beide präsentieren sich allerdings relativ unspektakulär und bieten kaum Höhepunkte. Einzig und allein bei Schockmomenten, die sehr direkt klingen und durch Tonspitzen das Geschehen dominieren, wissen beide Tonspuren zu begeistern. Jedoch sind solche Momente eher rar gesät und meistens begrenzt sich die Abmischung auf die vorderen Kanäle und klingt deshalb sehr frontastig. Die Dialogverständlichkeit ist derweil zu jeder Zeit gegeben, selbst dann, wenn es etwas hektischer zugeht und wild rumgekrischen wird. Die Musikuntermalung des iranischen Filmkomponisten Nima Fakhrara (‚The Signal‘) ist ebenfalls stimmig und sorgt für eine beklemmende Atmosphäre, hält sich zumeist aber sehr dezent im Hintergrund zurück.

Extras:

Einige Specials haben auch ihren Weg auf die Blu-ray gefunden, allerdings ist das Bonusmaterial zum eigentlichen Film sehr kurz ausgefallen und bringt es gerade einmal auf eine Laufzeit von knapp 10 Minuten. Enthalten ist:

  •  Alternatives Ende (0:58 min.)
  •  Featurettes:
    •  Ägyptische Mythologie (2:06 min.)
    •  Archäologie und Satelliten (2:03 min.)
    •  Reaktionen des Publikums (0:50 min.)
    •  Regisseur und Produzent (1:20 min.)
  •  Deutscher Trailer (2:20 min.)
  •  Weitere Highlights:
    •  The Blair Witch Project
    •  Hannibal 3. Staffel
    •  Rosemary´s Baby
    •  Der letzte Exorzismus
    •  Apparition – Dunkle Erscheinung
    •  Possession – Das Dunkle in Dir

Vor dem Hauptmenü bekommt man zwei deutsche Trailer zu ‚Blair Witch‘ sowie ‚The Returned‚ zu sehen. Die eigentlichen Specials sind allesamt eher unspektakulär gehalten, was vor allem für die vier Featurettes gilt. Das ‚Alternative Ende‘ macht zwar Sinn, hätte in dieser Form aber auch eigentlich auch noch an den Film mit drangehängt werden können. Ein deutscher Kinotrailer zum Film ist ebenfalls enthalten, genauso wie eine Trailershow zu sechs weiteren Titeln. Bis auf die Trailer sind alle Specials in Englisch, bieten dafür aber deutsche Untertitel und liegen zudem auch komplett in HD vor.

Blu-ray Wertung
  • 5.5/10
    Film - 5.5/10
  • 6.5/10
    Bild - 6.5/10
  • 6/10
    Ton - 6.0/10
  • 2.5/10
    Extras - 2.5/10
5.1/10

Kurzfassung

Genrekollegen wie ‚The Descent: Abgrund des Grauens‘ oder ‚Catacombs – Unter der Erde lauert der Tod‘ wischen mit dem Titel zwar gnadenlos den Boden auf, aber dennoch wird hier durchaus spannende Unterhaltung geboten.

Fazit:

Das Regiedebüt von Grégory Levasseur, der sich unter anderem für seine Mitarbeit an Titeln wie ‚High Tension‘ (2003) oder ‚The Hills Have Eyes – Hügel der blutigen Augen‘ (2005) einen Namen gemacht hat, ist nicht so schlecht, wie der Ruf der ihm vorauseilt. Zwar bleibt der Horrorfilm, bei dem auch Produzent Alexandre Aja (‚Piranha 3D‘) seine Finger mit im Spiel hatte, hinter seinen Möglichkeiten zurück und bietet auch Effekte die nach Low-Budget-Produktion aussehen, unterhaltsam und spannend ist dieser aber dennoch. Zudem bietet die Story um das Thema Pyramiden und deren Mythen über Flüche der Pharaonen einige Wendungen, die man so nicht erwartet hätte und in dieser Form bislang auch noch nicht gesehen hat.


von Roland Nicolai

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