The Peanut Butter Falcon – Blu-ray Kritik: Freundschaft und Träume

The Peanut Butter Falcon: Zack Gottsagen
The Peanut Butter Falcon: Zack Gottsagen © Tobis Film

Die Kritik:

The Peanut Butter Falcon - Blu-ray Cover
The Peanut Butter Falcon – Blu-ray Cover © Tobis Film

Shia LaBeouf wurde Anfang der 2000er zu einem der besten jungen Schauspieler in Hollywood geklärt. Mit dem „Transformers“-Franchise kam er ganz groß raus, im selben Jahr drehte er zudem „Disturbia“ und zeigte allen, dass er auch Drama und Thriller kann. Steven Spielberg höchstpersönlich wählte ihn aus, damit er neben Harrison Ford in „Indiana Jones and the Kingdom of the Crystal Skull“ spielen kann. In den letzten Jahren ist er aber auch sehr oft negativ ausgefallen und darunter litt auch seine Karriere. In den letzten drei Jahren spielte er in nur drei Filmen mit, für jemanden, der früher öfters vor der Kamera zu sehen war, eindeutig zu wenig. Doch letztes Jahr feierte LaBeouf sein großartiges Comeback. „Honey Boy“ kam bei den Kritikern toll an, und auch „The Peanut Butter Falcon“ überzeugte sowohl Fans als auch Experten. Und das zurecht, denn der Film ist wirklich gut.

Das Duo Tyler Nilson und Michael Schwartz hat einige Doku-Kurzfilme gedreht und gibt mit diesem Streifen ihr langersehntes Regiedebüt, zudem haben sie das Drehbuch zum Film geschrieben. Die Kritiker waren begeistert von „The Peanut Butter Falcon“, aber einige zynische Stimmen waren der Meinung, dass es daran lag, weil sie mit Zack Gottsagen einen Schauspieler mit Down-Syndrom engagiert haben. Doch das entspricht nicht der Wahrheit. Zu keinem Zeitpunkt drücken Nilson und Schwartz auf die Tränendrüse. Sie wollen kein Mitleid für Zak erzeugen, im Gegenteil. Sein Charakter wird hier mit viel Feingefühl behandelt, er wird ernst genommen, aber hin und wieder macht man sich über ihn lustig, doch seine Behinderung ist nie im Zentrum dieser Witze. Die Inszenierung wirkt sicher, was erstaunlich ist, da dieser Film das erste große Werk von Nilson und Schwartz ist. Ich bin mir sicher, dass wir von den beiden in Zukunft noch einiges hören werden.

The Peanut Butter Falcon: Shia LaBeouf
The Peanut Butter Falcon: Shia LaBeouf © Tobis Film

Im Mittelpunkt steht Zak, ein junger Mann mit Down-Syndrom, der aus dem Altenheim abhaut, in das er gesteckt wurde, obwohl er das nicht wollte. Er will seinen Traum erfüllen: Zak will auf die Wrestlingschule seines Idols, dem „Salt Water Redneck“. Auf dem Weg trifft er Tyler, ebenfalls auf der Flucht vor zwei gewalttätigen Typen, denen er Geld schuldet. Schon bald werden aus den beiden ungleichen Männern echte Freunde, die ihre Reise gemeinsam auf einem selbstgebauten Floss fortsetzen wollen. Unverhofft bekommen sie Gesellschaft von Eleanor, die Zak gefolgt ist und ihn unbedingt ins Heim zurückbringen will. Und auch Tylers Verfolger sind den beiden dicht auf den Fersen. Shia LaBoeuf mimt den von Selbsthass zermürbten Tyler, der noch immer unter dem Verlust des Bruders leidet und scheinbar allen die Schuld dafür gibt, mit Bravour. Hier zeigt der Schauspieler, dass mit ihm fortan wieder zu rechnen ist, wenn er es schafft, nicht auf die schiefe Bahn zu gelangen. Zack Gottsagen liefert ebenfalls eine wundervolle Performance ab und bildet mit LaBoeuf ein tolles Duo. Dakota Johnson hat nicht so viel zu tun, holt aber alles aus ihrer Rolle raus. Bruce Dern glänzt in einer Nebenrolle, und auch die restliche Besetzung ist wirklich gut.

The Peanut Butter Falcon: Tyler (Shia LaBeouf) und Eleanor (Dakota Johnson)
The Peanut Butter Falcon: Tyler (Shia LaBeouf) und Eleanor (Dakota Johnson) © Tobis Film

„The Peanut Butter Falcon“ ist ein toller Film über Freundschaft und Träume. Trotz dem ernsten Thema gelingt es den Machern, die Geschichte mit einer großzügigen Prise Humor zu erzählen. Auch die Art und Weise, wie man mit dem Charakter Zak umgeht, ist klasse und verdient Anerkennung. Man gibt ihm nicht ein „Special Treatment“, sondern behandelt ihn wie jede andere Figur im Film. Die Charaktere kommen gut zusammen, die Kamera liefert schöne Bilder ab und auch die Musikuntermalung stimmt. Als Zuschauer fiebert man mit dem Duo mit, lacht mit ihnen und baut eine Bindung zu ihnen auf. Man wünscht sich, mit Zak und Tyler einen Roadtrip zu machen. Durch die authentischen Dialoge und Interaktionen der beiden entsteht eines der gefühlvollsten Filme des Jahres.

Bild:

Das Bild wirkt etwas gelblich, was aber wahrscheinlich beabsichtigt ist, um die Atmosphäre des Films authentisch wiederzugeben. Der Kontrast ist nicht perfekt und auch eine Körnung ist zu erkennen. Aber sonst ist die Bildqualität ganz solide.

Ton:

Die Synchronisation wirkt etwas leise, aber im Originalton ist alles perfekt. Wenn es mal lauter zugeht überzeugt der Ton genauso wie in den ruhigen Momenten.

Extras:

Neben einem Making-Of und einer Bildergalerie gibt es noch einen Trailer zum Film. Hier wäre mehr drin gewesen.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
7/10

Kurzfassung

Außerordentlich stark ausgefallen. Von den Darstellern bis hin zur Geschichte und Kamera; hier stimmt wirklich vieles.

Fazit:

„The Peanut Butter Falcon“ ist für einen Debütfilm außerordentlich stark ausgefallen. Von den Darstellern bis hin zur Geschichte und Kamera; hier stimmt wirklich vieles.


von Denizcan Sürücü

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