The Nice Guys – Blu-ray Kritik: Buddy Movie im Neo-Noir-Look

The Nice Guys: Jackson Healy (Russell Crowe), Holland March (Ryan Gosling) und seine Tochter Holly (Angourie Rice) ermitteln im 70er Jahre L.A.
Jackson Healy (Russell Crowe), Holland March (Ryan Gosling) und seine Tochter Holly (Angourie Rice) ermitteln im 70er Jahre L.A. © Concorde Home Entertainment

Die Kritik:

Jackson Healy (Russell Crowe) verdient sich seinen Lebensunterhalt damit, Leuten Botschaften mit Nachdruck zu überbringen. Schuldner, Stalker und andere überzeugungsbedürftige Herrschaften werden entsprechend auch gern mit Gewalt beliefert. So auch Privatdetektiv Holland March (Ryan Gosling), der während seiner Ermittlungen zum Tod einer Pornodarstellerin der jungen Amelia (Margaret Qualley) zu nah kommt. Doch als es auch brutale Gangster auf Amelia abgesehen haben, bittet Healy March um Hilfe bei der Suche nach der untergetauchten Frau.

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Jackson Healy (Russell Crowe) und die vermisste Amelia (Margaret Qualley) © Concorde Home Entertainment

Regisseur Shane Black („Lethal Weapon“, „Iron Man 3“) dreht mit Ryan Gosling (La La Land, The Big Short) und Russell Crowe („Man of Steel“, „Noah“) eine Buddy-Actionkomödie über zwei Detektive in den 70er Jahren – allein diese Kombination an Namen und Details sorgte im Vorfeld bereits für begeistertes Interesse. Die entsprechenden Erwartungen kann „The Nice Guys“ dann auch zum größten Teil erfüllen.

Gosling und Crowe sind die Idealbesetzung für die Hauptrollen und haben sichtlich Spaß daran, ihnen Leben einzuhauchen, wobei Angourie Rice als Marchs clevere Tochter ihnen hin und wieder auch mal die Szene stiehlt. Die Actionszenen sind rasant, die Story ist clever und die Gags zünden. Leider muss man zugeben, dass die Trailer bereits die besten Knaller verraten haben, weswegen der Humor den einen oder anderen Überraschungsfaktor vermissen lässt. Aber dank der tollen Chemie zwischen den beiden Hauptdarstellern und einer grandios komischen Leistung von Ryan Gosling gibt es immer noch genug zu lachen.

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Holland March (Ryan Gosling) mit Tochter Holly (Angourie Rice) © Concorde Home Entertainment

Die größte Stärke von „The Nice Guys“ sind allerdings Inszenierung und Look. Shane Black erzählt seine klassische Detektivgeschichte mit einer Mischung aus Film Noir und 70er-Jahre-Kino. Und so unterschiedlich diese beiden Richtungen (allein schon in ihrer Farbgebung) auch scheinen mögen, so sehr sind sie es auch. Doch genau das macht diese Mixtur im Endergebnis genauso wild wie effektvoll. Besonders die üppige Ausstattung des Los Angeles des Jahres 1977 macht viel Spaß, ein Auftritt der Kultband Earth, Wind & Fire inklusive.

Bild:

Ein Film, der so viel Stimmung aus dem Look seiner Handlungszeit zieht, lebt von einem entsprechend aufbereiteten Bild. Die Blu-ray kann hier durchgängig mit klaren und farbenfrohen Bildern glänzen.

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Russell Crowe als Jackson Healy © Concorde Home Entertainment

Ton:

Der groovige Soundtrack harmoniert gut mit dem stimmungsvollen Score von John Ottman und David Buckley, der klassische Detektiv-Klänge mit dem Sound der 70er mischt. Die Lautstärke bleibt dabei konsistent und Ton-Aussetzer gibt es nicht.

Extras:

Neben den zwei Featurettes „Auf Black ist Verlass“ (5min) und „Die schlechtesten Detektive aller Zeiten – Making ‚The Nice Guys‘“ (6min) bietet die Blu-ray Interviews mit u.a. Russell Crowe, Ryan Gosling, Kim Basinger und Matt Bomer (11min) sowie diverse Trailer auf Deutsch und Englisch. Kein Bonus-Fest, aber zufriedenstellend.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 10/10
    Bild - 10/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 5/10
    Extras - 5/10
8/10

Kurzfassung

Shane Blacks Actionkomödie im Neo-Noir-Stil vereint Witz, Cleverness und schräge Figuren mit einem opulenten 70er-Jahre-Design.

Fazit:

„The Nice Guys“ ist gleichzeitig klassische Buddy-Actionkomödie sowie Neubelebung des Genres im Neo-Noir-Stil. Die Besetzung zeigt Spielfreude, die Action ist ordentlich und der 70er-Jahre-Look absolut groovy. Story und Humor reichen nicht ganz an den Vorgänger im Geiste „Kiss Kiss Bang Bang“ heran, aber trotzdem liefert Shane Black einmal mehr erstklassiges Entertainment ab, das auch auf Blu-ray absolut zufriedenstellen kann.


von Matthias Pasler

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