Filmkritik zu „The Hidden Soldier“

The Hidden Soldier - Die Annäherung der Protagonisten
The Hidden Soldier - Die Annäherung der Protagonisten © Koch Media Home

Die Kritik:

The Hidden Soldier Bluray Cover
The Hidden Soldier Bluray Cover ©
Koch Media Home Entertainment

Ob es „The Hidden Soldier“ ins deutsche Kino geschafft hätte, ist fraglich. Wie auch immer, aufgrund der Corona-Pandemie startete das Kriegs-/Liebesdrama bei uns am 20. August 2020 auf Blu-ray. Ein solches Exemplar haben wir zur Verfügung gestellt bekommen und wollen es im Folgenden besprechen.

Auf dem Cover wird Yifei Liu schon als der Star aus „Mulan“ gefeiert. Dieses Schauspiel haben wir leider noch nicht zu Gesicht bekommen, insofern gibt die hiesige Produktion aber einen Vorgeschmack auf den vielleicht nächsten chinesischen Hollywoodstar. Der ganze Film „The Hidden Soldier“ stammt übrigens aus China, nur Emile Hirsch ist als US-Darsteller dabei. Die beiden stellen das Duo vor der Kamera dar, wobei sie als Witwe im eher neutralen China den abgestürzten Amerikaner 1942 bei sich aufnimmt. Eine gefährliche Angelegenheit, denn die Japaner sind hinter ihm her. Regie führte hier der Däne Bille August.

The Hidden Soldier – Eine der seltenen Feuergefechte © Koch Media Home

Das Drama startet mit eher mieseren CGI-Effekten, wenn die Amerikaner aus der Luft japanische Stützpunkte bombardieren. Glücklicherweise verzichtet der Film im weiteren Verlauf darauf gänzlich. Das ist zwar mitunter langatmiger, gerade weil die Story recht simpel ist. Aufgrund der sympathischen Darsteller und einer recht zurückgenommenen Art gefällt das aber. Hier wird der Stil aus dem fernen Osten erkennbar. Die Japaner sind aus chinesischer Sicht relativ brutal abgebildet, was natürlich zweckmäßig ist und sich außerdem im Abspann mit Zahlen belegen lässt. Überhaupt geben die wahren Begebenheiten alles etwas authentischer wieder.

Positiv hervorzuheben ist der weite Bogen, der um etwaige kitschige Passagen und zumeist auch Patriotismus gemacht wird. Wer weiß wie das in einem amerikanischen Film ausgesehen hätte. Das Ende ist hart, aber genau richtig. Obwohl der Film eigentlich als Rückblende erzählt wird, ist jenes nicht eindeutig erkennbar.

Bild:

Das chinesische Hinterland, das Dorf und die spärliche häusliche Einrichtung sehen schön aus – ganz ohne Kitsch, was auch auf den gesamten Film zutrifft. Übersieht man die arg mäßigen CGI-Effekte zu Beginn (die man schlicht hätte weglassen können), gefällt das Bild auch qualitativ sehr gut.

Ton:

The Hidden Soldier – Der Anfüherer der Japaner © Koch Media Home

Achtung, nicht wundern beim deutschen Ton: Hier sprechen die US-Soldaten englisch (mit dt. Untertiteln), was gerade zu Beginn sehr irritiert. Später ist das deutlich sinnvoller, denn alle Chinesen wurden deutsch synchronisiert und die Sprachbarriere ist eben Teil des Films. Mit englischem Ton gefällt es ggf. besser, wenn die Chinesen (und Japaner) in der Originalsprache sprechen, was untertitelt ist. Ansonsten ist der Ton wenig auffällig, aber gut.

Extras:

Hier gibt es neben Trailern ein von Journalisten geführtes Interview mit Emile Hirsch, das gut 10 Minuten läuft sowie und eine kurze, nette Bildergalerie. Das ist aufgrund der wahren Begebenheiten etwas dürftig.

Blu-ray Wertung
  • 7.5/10
    Film - 7.5/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 6/10
    Ton - 6/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
7/10

Kurzfassung

Chinesischer Historienfilm mit ganz zarter Liebesstory im zweiten Weltkrieg.

Fazit:

„The Hidden Soldier“ ist lange Zeit eher harmlos oder berechenbar und kommt ohne Action aus. Die zurückhaltende Art und die sympathischen Darsteller helfen jedoch darüber hinweg und das kompromisslose Ende überrascht dann nochmal im positiven Sinne.


von Nicolas Wenger

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