The Handmaid’s Tale – Die Geschichte der Dienerin: Das Mediabook in der Review

Szene aus The Handmaid's Tale - Die Geschichte der Dienerin
Szene aus The Handmaid's Tale - Die Geschichte der Dienerin © justbridge entertainment

Die Kritik:

The Handmaid's Tale - Die Geschichte der Dienerin - Mediabook
The Handmaid’s Tale – Die Geschichte der Dienerin – Mediabook © justbridge entertainment

In der nahen Zukunft können nur noch wenige Frauen Kinder zeugen. Dadurch werden sie nur noch als Objekte gesehen, die eine wichtige Eigenschaft haben. Die fruchtbaren Frauen werden als Dienerinnen ausgebildet, um ihren Herren zu dienen. Für die junge Kate (Natasha Richardson) ist es nun auch soweit. Sie wird dem Ehepaar Fred (Robert Duvall) und Serena (Faye Dunaway) zugeteilt.

„The Handmaid’s Tale – Die Geschichte der Dienerin“ erscheint nun in einem Mediabook. Dabei handelt es sich um die erste Verfilmung des gleichnamigen Romans aus dem Jahr 1985. Der Film spielt in Amerika und zeigt eine unfassbare Dystopie. Es entwickelt sich ein Gesellschaftsdrama, welches Angst vor der Zukunft entstehen lässt.

Die dystopische Welt wird dabei schon von Anfang an etabliert und ist sehr interessant. Sie ist bei der Geschichte auch das absolute Highlight. Es gibt diverse Gründe, weshalb die Menschheit glaubt, dass der Großteil der weiblichen Bevölkerung keine Kinder mehr gebären kann. Fakt ist aber, die Menschheit steht theoretisch kurz vor dem Aussterben. Frauen werden nur noch als Möglichkeit des Nachwuchses gesehen, sodass sie nicht mehr selbstständig entscheiden dürfen. Männer entscheiden über das Leben von Frauen und lassen sie zu Dienerinnen ausbilden. Dieses Weltbild macht einen sehr depressiv. Es besteht noch nicht einmal die Hoffnung, dass sich dieser Umstand ändern wird, sodass man diesen Grundsatz einfach hinnehmen muss. Einige Figuren streben es zwar an, aus der Gesellschaft auszubrechen, aber keine schafft es. Dieses Konstrukt ist vor die Menschheit überlebensnotwendig. Die Handlung fokussiert sich auch nicht darauf, sondern zeigt die Protagonistin bei ihrer neuen Aufgabe als Dienerin. Man sieht ihre Ausbildung und was sie in ihrer neuen Familie machen muss.

Szene aus The Handmaid's Tale - Die Geschichte der Dienerin
Szene aus The Handmaid’s Tale – Die Geschichte der Dienerin © justbridge entertainment

Dieser Fokus zeigt allerdings ein wenig das verschwendete Potenzial des Drehbuchs. Die Welt ist so interessant, vor allem da es mehrere Ansätze zur Begründung dieser katastrophalen Lage gibt. Die Geschichte im Film zeigt zwar die Auswirkungen, ist aber nur halbwegs interessant. Sie ist relativ schnell auserzählt und erst zum Ende hin, gibt es eine spannende Wendung. Dazu kommen noch sehr flache Charaktere, die nicht immer rational denken und manchmal einfach nur nerven. Es entwickelt sich zwar recht schnell ein Handlungsstrang, der von der eigentlichen Handlung wegführt, doch auch dieses ist nicht sonderlich spannend erzählt.

Der Film hat zwar nur eine Laufzeit von 108 Minuten, die Geschichte kann sich jedoch nicht wirklich entfalten. Die Dialoge sind oftmals sehr informationsgeladen und lassen keine Atmosphäre entstehen. Dadurch fühlt sich der Film leider ein wenig konstruiert an. Im Vergleich zu der literarischen Vorlage und der mehrfach ausgezeichneten gleichnamigen Serie zeigt sich aber, dass es an der Länge liegt. Man kann dieses Potenzial nicht in einen relativ kurzen Film packen. Dem Zuschauer wird nichts geboten. Konflikte werden sehr schnell gelöst, es entstehen keine übergeordneten Fragen und so bleibt letztendlich nur die grausame Welt übrig, mit der man sich mehr beschäftigen möchte.

Szene aus The Handmaid's Tale - Die Geschichte der Dienerin
Szene aus The Handmaid’s Tale – Die Geschichte der Dienerin © justbridge entertainment

Der deutsche Regisseur Volker Schlöndorff („Die Blechtrommel“/„Der neunte Tag“) hat 1990 den Film umgesetzt. Der Cast besteht aus talentierten Schauspielern, wie Natasha Richardson („Wild Child“), Robert Duvall („Comeback der Liebe“/„Der Pate“-Reihe) und Faye Dunaway („Die Augen der Laura Mars“/„Tödliches Verlangen“), die trotz des eher mittelmäßigen Drehbuchs eine solide Leistung ablegen.

Bild:

Da der Film von 1990 ist, ist das teilweise starke Rauschen zu verzeihen. Die Farben sind eher dunkel, weshalb allein dadurch eine bedrückende Atmosphäre entsteht.

Ton:

Der Film wurde auf DTS-HD MA 5.1 abgemischt und ist stellenweise sehr leise. Generell ist die Qualität aber gut. Die Soundgestaltung ist wunderbar und durch die Musik von Ryūichi Sakamoto („Wild Side“/„The Revenant“) entsteht viel Spannung.

Extras:

Auf einer extra DVD gibt es einige zusätzliche Bonusinhalte, wie Making-ofs, Interviews, Audiokommentare und Trailer. Im 10-seitigen Mediabook erfährt man noch einiges mehr über die Hintergründe des Films und kann genaustens Nachlesen, welche Unterschiede es zwischen Buch und Film gibt.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 8/10
    Extras - 8/10
6.5/10

Kurzfassung

Die umfangreiche Geschichte kann sich nicht wirklich entfalten.

Fazit:

Man merkt, dass die grundlegende Geschichte von „The Handmaid’s Tale – Die Geschichte der Dienerin“ unfassbar viel potenzial bietet, die erste Verfilmung des Stoffes kann allerdings nur mittelmäßig überzeugen.


von René Fischell

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