The Fanatic: Blu-ray Kritik zum Thriller mit John Travolta

The Fanatic: Moose (John Travolta) liebt Horrorfilme
The Fanatic: Moose (John Travolta) liebt Horrorfilme © Koch Films

Die Kritik:

The Fanatic: Blu-ray
The Fanatic: Blu-ray © Koch Films

John Travolta war vor knapp 30 Jahren einer der populärsten Schauspieler in Hollywood. Mit Filmen wie „Pulp Fiction“, „Kuck mal, wer da jetzt spricht“, „Face/Off“ und „Schnappt Shorty“ gelang ihm ein Hit nach dem anderen, und das in verschiedenen Genres. Doch seit Jahren dreht er so gut wie nur noch Direct-to-DVD Filme wie beispielsweise „Gotti“, „Speed Kills“ und „Trading Paint“, die sowohl bei den Kritikern als auch bei den Zuschauern nicht gut ankommen. Seine Karriere weist Parallelen zu Nicolas Cage’s Filmographie auf, dieser wiederum landet aber bei seinen Heimfilmen hin und wieder ein Hit. Einer der letzten Filme von Travolta ist „The Fanatic“. Dieser Streifen gehört noch zu den besseren Filmen, die Travolta angenommen hat, ist aber definitiv kein Meisterwerk.

Fred Durst ist ein US-amerikanischer Sänger und Frontmann der beliebten Band Limp Bizkit. Was viele nicht wissen ist die Tatsache, dass er auch als Regisseur arbeitet. Er saß schon bei vielen Musikvideos auf dem Regiestuhl, 2007 inszenierte er seinen ersten Film mit dem Titel „Charlie Banks – Der Augenzeuge“. Danach kehrte er dem Filmgeschäft den Rücken zu und fokussierte sich wieder auf die Musikkarriere, nun kehrt er mit „The Fanatic“ wieder zurück. In diesem Film verarbeitet er seine eigenen Erfahrungen mit einem Stalker, denn er führt nicht nur Regie, sondern hat auch das Drehbuch geschrieben. Die Idee des Films ist zwar gut, doch es hapert an der Umsetzung. Inszenatorisch ist der Film gar nicht mal so schlecht, Durst hat Talent als Filmemacher, doch das Skript ist verwirrend und die Dialoge teilweise ziemlich lächerlich. Vielleicht hätte er einen anständigen Autoren engagieren sollen.

The Fanatic: Devon Sawa
The Fanatic: Devon Sawa © Koch Films

Der gutmütige und geistig zurückgebliebene Moose wohnt in Los Angeles und ist ein Fan von Horrorfilmen. Als er von einer Autogrammstunde seines absoluten Helden Hunter Dunbar erfährt, macht er sich sofort auf den Weg. Doch er wird bitter enttäuscht, denn es stellt sich heraus, dass Dunbar ein gemeiner Kerl ist, der Moose bloß stellt und ihn ohne Autogramm zurücklässt. Dieser besorgt sich die Adresse seines ehemaligen Helden und beginnt, ihn zu stalken. Travolta mag zwar in schlechten Filmen mitspielen, aber eines muss man ihm lassen: Er ist stets mit Herzblut dabei und gibt sein Bestes. Wenn der Film funktioniert, dann nur dank seiner Darbietung, die wirklich gut ist. Einige emotionalen Szenen landen wegen seiner Performance. Es ist nur schade, dass Travolta in solchen Filmen mitmacht. Wäre schön zu sehen, wenn größere Hollywoodproduktionen ihm eine Chance geben könnten. Die restliche Besetzung ist grundsolide, aber das ist Travolta’s Film.

The Fanatic: John Travolta als Moose
The Fanatic: John Travolta als Moose © Koch Films

Das Thema Stalking wurde schon in vielen Filmen und Serien thematisiert. Erst vor kurzem erreichte die Netflix-Serie „You“ eine gewisse Popularität bei den Zuschauern. In „The Fanatic“ geht es um die Bewunderung für einen Schauspieler, die dazu führt, dass Grenzen überschritten werden. Mit etwas Feingefühl hätte man hier einen überzeugenden Film zustande bringen können. Insbesondere in der heutigen Zeit und durch die sozialen Medien ist es besonders leicht, jemanden zu stalken. Aber der Film ist alles andere als subtil und wirkt teilweise wie eine Satire. Allgemein weiß Fred Durst nicht, welches Genre er bedienen möchte. Einige Szenen sind unfreiwillig komisch, dann gibt es Horror-Elemente, die nicht gelungen sind. John Travolta ist der Grund, warum der Film kein Reinfall ist. Er hält den ganzen Film zusammen. Zudem ist die zweite Hälfte des Films ziemlich verrückt und hat einen gewissen Unterhaltungswert.

Bild:

An dem Bild gibt es zum Glück nichts zu bemängeln. Die Schärfe ist hervorragend, der Kontrast zufriedenstellend und die Farben sind schön kräftig.

Ton:

Die Dialoge sind zu jeder Zeit gut verständlich.

Extras:

Neben einem Making Of und einer Bildergalerie gibt es noch einen Trailer zum Film. Das Making Of ist gelungen.

Blu-ray Wertung
  • 4.5/10
    Film - 4.5/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 5/10
    Extras - 5/10
5.5/10

Kurzfassung

John Travolta ist der Grund, warum der Film kein Reinfall ist.

Fazit:

„The Fanatic“ ist nicht schlecht, aber auch nicht besonders gut. John Travolta hat besseres verdient.


von Denizcan Sürücü

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