The Disappointments Room – Blu-ray Kritik: Kate Beckinsale im Haunted-House

The Disappointments Room - Dana (Kate Beckinsale)
The Disappointments Room - Dana (Kate Beckinsale) © Universum Film

Die Kritik:

Ein Haus mit finstrer Vergangenheit, eine traumatisierte Mutter zwischen Realität und Wahnsinn und eine Priese Old-Shool-Grusel basierend auf wahren Begebenheiten. Der neue Haunted-House-Schocker „The Disappointments Room“ mit Underworld-Star Kate Beckinsale sorgt in diesem bereits überstrapazierten Metier jedoch für einige Überraschungen.

The Disappointments Room - Blu-ray Cover
The Disappointments Room – Blu-ray Cover © Universum Film

Architektin Dana (Kate Beckinsale) zieht nach dem tragischen Unfalltod ihres Neugeborenen mit ihrem Mann David (Mel Raido) und ihrem gemeinsamen Sohn Lucas (Duncan Joiner) in ein ländlich gelegenes Anwesen, auf dem sie das Geschehene bei dem Aufbau ihres neuen Lebens verarbeiten können. Doch schon zu Beginn entdeckt Dana auf dem Dachboden eine Tür, die sich mit keinem der Schlüssel öffnen lässt. Als im Garten plötzlich ein großer schwarzer Hund auftaucht und aus dem verschlossenen Zimmer auf dem Dach des Nachts Licht entzündet wird setzt sie alles daran in dieses Zimmer zu kommen, das auch in keinem Bauplan verzeichnet ist. Als es ihr gelingt und sie feststellen muss, dass es leer ist und sich von innen weder öffnen noch schließen lässt, beginnt sie, über das Haus und dessen Vergangenheit Nachforschungen anzustellen und kommt dadurch einem grausamen Geheimnis auf die Spur, das sie und ihre Familie in große Gefahr bringt.

Dieser Film von D.J. Caruso, dem Regisseur von Disturbia, mit alter Story in neuem Gewand, weiß nicht durch Innovation, sondern durch Atmosphäre und der stark Kate Beckinsale dominierten Schauspielleistung zu überzeugen. Ähnlich einem Kammerspiel, wird die Anzahl der Darsteller gering gehalten, was dem Film absolut nicht schadet, und die Möglichkeit erhöht beim Zuschauer den Sympathiefaktor der Charaktere zu steigern, woran es bei vielen Schockern der Neuzeit leider mangelt. Kate Beckinsale verkörpert hier eine vom Schicksal bestrafte Mutter, die durch den Aufbau des neuen Eigenheims versucht ihre inneren Dämonen im Zaum zu halten, aber mehr zufällig einem tief in den Mauern gelegenen, grausamen Geheimnis auf die Spur kommt, das sich mit ihren eigenen Ängsten verbindet, die Realität verzerrt und somit eine Kettenreaktion in Gang setzt, die sie nicht mehr unter Kontrolle hat. Ihr Mann David, mehr hilflos als verbittert, versucht im gemeinsamen Leben den Neuanfang durch Ruhe und Gelassenheit und dem Hauptfokus auf seinen Sohn gerichtet zu fördern. Genau das bringt Mel Raido, bekannt aus Legend (2015) glaubwürdig rüber, auch wenn er eher auf eine Nebenrolle degradiert wurde, ebenso wie der, in Anbetracht der Situation etwas zu gelassene Sohn, gespielt von Duncan Joiner. Einzig und allein der zwielichtige Baugehilfe Ben (Lucas Till (X-Men Apocalypse)), dessen Nebenstrang sich irgendwann im Sande verläuft und den Zuschauer mit Fragen zurück lässt, fällt hier etwas aus dem Rahmen.

The Disappointments Room - die ehemaligen Hausbewohner
The Disappointments Room – die ehemaligen Hausbewohner © Universum Film

Besonders hervorzuheben ist hier die Wahl der ohnehin schon beklemmend wirkenden Kulissen; dunkle Gänge, Merkwürdige Geräusche und tropfende Gemäuer in Verbindung mit akzentbetontem und Atmosphäreunterstützendem Soundtrack, der für so manchen Schockmoment sorgt. Des Weiteren werden hier unbequeme Themen wie Kindesmissbrauch und Traumabewältigung behandelt, was noch zusätzlich für ein mulmiges Gefühl während des gesamten Filmes sorgt. Einzig und allein das Ende kommt sehr plötzlich und abrupt, als wäre nur Budget für die gegebenen 90 Minuten des Films vorhanden und musste dann schnell zum Ende gebracht werden. So bleiben einige Fragen offen, auch wenn das Grundthema unbefriedigt abgehandelt wurde.

Bild:

Das gestochen scharfe Bild (Format 2,40:1) und die Erkennbarkeit selbst in den dunkelsten Szenen bei ruhiger und nicht hektisch wirkender Kameraführung lassen keinen Anlass zur Kritik.

Ton:

The Disappointments Room - Dana (Kate Beckinsale) und ihr Sohn Lucas (Duncan Joiner)
The Disappointments Room – Dana (Kate Beckinsale) und ihr Sohn Lucas (Duncan Joiner) © Universum Film

Ebenso der Ton (DTS-HD 5.1), vorliegend in deutscher und englischer Sprachfassung, ist in einem recht guten Sprach-/Geräuschverhältnis, bis auf wenige Szenen, in denen das nicht ganz ausgewogen zu sein scheint.

Extras:

Das Bonusmaterial ist alles andere als befriedigend. Außer einem vierminütigen Interview mit der Crew und dem Kinotrailer, befindet sich lediglich noch eine Trailershow auf andere Highlights anbei. Das ist in Anbetracht dessen, dass die Thematik auf wahren Begebenheiten basieren soll, doch etwas mager, wenn man an Hintergrundstories interessiert ist.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7.0/10
  • 8/10
    Bild - 8.0/10
  • 5/10
    Ton - 5.0/10
  • 2/10
    Extras - 2.0/10
6.5/10

Kurzfassung

Atmosphärisch fieser, kleiner Schocker mit Abzügen in der B-Note, für einen kurzweiligen Abend.

Fazit:

Zusammengefasst ist „The Disappointments Room“ eine klare Empfehlung von mir, mit Abzügen für das vorschnelle Ende. Für Publikum, das Freude an Haunted-House-Kammerspielen hat und/oder Kate Beckinsale in einer Rolle fernab von Vampiren und Werwölfen sehen möchte ist dies auf jeden Fall einen Blick wert.


von Christoph Berger

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