Kritik zum Film und Mediabook von „The Curse of Dracula“

The Curse of Dracula - An Blut wird nicht gegeizt
The Curse of Dracula - An Blut wird nicht gegeizt © DONAU FILM

Die Kritik:

The Curse of Dracula Mediabook
The Curse of Dracula Mediabook © DONAU FILM

Filme aus Slowenien sieht man nicht alle Tage. Vor einigen Jahren schaffte Regisseur Tomaz Gorkic mit „Idylle“ eine kleine, recht positive Überraschung. Sein „The Curse of Dracula“ schaffte es auch auf Festivals,  geht aber ordentlich Richtung Trash. Das dürfte fast nur noch bei Genre-Fans auf große Freude stoßen. Jene dürfen sich seit dem 30. April über ein auf 1.500 Stück limitiertes und nummeriertes Mediabook freuen. Ein solches haben wir freundlicherweise zu Rezenzionszwecken erhalten und möchten es hier besprechen.

Inhalt: Die slowenischen Brüder Marjan (Jurij Drevensek) und Bojan (Marko Mandic) wollen mit ihrem Kumpel Ferdo (Ziga Födransperg) verbotenerweise Touristenführungen auf einem alten Schloss durchführen. Doch das Betreten der Anlage ist aus gutem Grund verboten. Gleich die erste betreute Führung findet viele Interessenten, die für eine Horror-Tour bereitwillig zahlen – und die kriegen sie auch…

The Curse of Dracula - Das Chaos bricht aus
The Curse of Dracula – Das Chaos bricht aus © DONAU FILM

Dabei erleben sie so einiges. Angefangen beim „Cousin Draculas“, der im Schloss gelebt haben soll über Kannibalen bis hin zu einem Nazi-Zombie. Macht das alles Sinn? Nicht wirklich. Will man ausgiebig über das eben Gesehene sinnieren? Noch weniger. Wenn man es aber für diese Kritik hier muss, kommt man vielleicht auf den Gedanken, dass sich wohl über sensationslüsterne Touristen oder verschiedene Nationen lustig gemacht wird. Ganz oberflächlich tauchen auch kapitalistische Motive im Film auf. Diese Szenen lassen auf mehr als nur Splatter-Morde schließen, kommen aber zu selten.

Die eigentlichen Kills sind optisch okay, aber machen wenig Spaß und sind eintönig. Amüsant geht es wenn dann nur am Anfang zu und das erste Drittel geht mit der Idee eines Backwoods-Films ganz gut um. Wer jetzt an die (humoristische) Qualität von „Tucker and Dale vs Evil“ denkt, täuscht sich leider gewaltig. Denn der hiesige Horrorfilm wird zunehmend dämlicher und niveauloser, spätestens mit den im Keller hausenden Freaks. Diese sollen wohl das Highlight darstellen, schließlich pranken sie fast überall auf und in dem Mediabook. Zu einer echten Auflösung kommt es nicht, eher zu einem vermeintlich augenzwinkerndem Ende.

Bild:

Das alte Schloss wurde toll gefilmt und biete eine ordentliche Kulisse. Die Farbe (meistens rotes Blut) hebt sich gut von den dunklen Szenen ab. Die Actionszenen sollen durch eine Wackelkamera packender rüber kommen. Dank sehr brutalen Morden und Übertötungen gibt es eine FSK-Freigabe ab 18 Jahren.

Ton:

Die deutsche Synchronisation ist nicht gänzlich geglückt. Die Dialoge sind selten lustig sondern reichen von geistarm bis sterotypisch, Ausnahmen bestätigen die Regel, etwa wenn Marjan sich über sein Leben beschwert.

Extras:

Die Limited Edition im Mediabook enthält Blu-ray + DVD. Inhalt und sonstige Produktinformationen sind direkt hinten drauf bedruckt. Im 16-seitigen Booklet ist man Graf Dracula auf der Spur. Das mutet ironisch an – wird im Film doch eine ausgedachte Story zu dessen Cousin erdichtet. Und Vampire tauchen ja eigentlich auch nicht auf. Als digitale Extras haben es noch Trailer, Promo-Clips und ein Making Of geschafft. Letzteres ist durchaus sehenswert und blickt hinter die Kulissen des Low-Budget-Films, also wie der entstanden ist und umgesetzt wurde. Zum eigentlichen Filminhalt wird aber auch hier kaum eingegangen.

Blu-ray Wertung
  • 4.5/10
    Film - 4.5/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 5/10
    Extras - 5/10
5/10

Kurzfassung

Slowenischer Low-Budget Horror ohne echte Höhepunkte.

Fazit:

„The Curse of Dracula“ wird wohl keine slowenische Filmgeschichte schreiben. Das ist okay, denn dafür nimmt er sich auch nicht zu ernst. Lustig im Sinne einer Parodie wird es aber auch kaum. Der Anfang des Backwoods-Films gefällt noch, im Verlauf gibt es fast nur noch Splatter, aber selbst hier kann der Horrorfilm nichts neues bieten. Für das geringe Budget sieht das immerhin ganz ordentlich aus.


von Nicolas Wenger

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*