The Contractor – 4K UHD-Blu-ray Kritik

The Contractor - Artwork
The Contractor - Artwork © Leonine

Die Kritik:

James Harper (Chris Pine) ist Ex-Soldat und schwer gezeichnet von seiner Vergangenheit. Sowohl körperlich durch den Krieg als auch mental aufgrund eines schwierigen Verhältnisses zu seinem Vater. Besonders letzteres scheint ihn stets zu belasten und auch das Verhältnis zu seinem eigenen Sohn einzuschränken. Als James und seiner Frau Brianne (Gillian Jacobs) klar wird, dass es ohne Krankenversicherung und die anderen Vorzügen eines Militärdienstes schwer um ihre Zukunft steht, sieht sich der Ex-Soldat dazu gezwungen, in den Dienst eines privaten Militärunternehmens zu treten und einen Auftrag in Deutschland anzunehmen. Ziel ist ein mutmaßlicher Terrorist, doch schon bald nach Ausführung des Auftrages wird James klar, dass seine neuen Arbeitgeber nicht die sind, für die er sie hielt.

Was als eine Art Militärkritik startet, verkommt schnell zu einer typischen Hetzjagd durch Europa. Anstatt sich auf die spannenden und verhältnismäßig unverbrauchten Themen – Trauer- und Traumabewältigung oder der Aufbau einer gesunden Beziehung zu seinen Mitmenschen, um nur drei Beispiele zu nennen – zu stürzen, serviert Regisseur Tarik Saleh („Metropia“) seinem Publikum lieber einen vor Klischees nur so triefenden Action-Thriller. Besonders schade ist das, weil die Voraussetzungen für einen sich von der Masse abhebenden Genrebeitrag durchaus vorhanden waren. Die wirklich spannenden Themen sind da, werden aber nur angerissen und so überzeugend Chris Pine („Star Trek“) in den entsprechenden Szenen auch spielt: es genügt nicht um über die fehlende Ausarbeitung seiner Figur hinwegtäuschen zu können.

Auch wenn es um die visuelle Inszenierung des Ganzen geht, gibt es so manch ein kleines Highlight. Ganz besonders die Kameraführung durch Pierre Aïm („La Haine – Hass“) ist lobenswert. Durch viele Shots, die nah an den Figuren sind, verleiht Aïm „The Contractor“ einen zuweilen fast schon dokumentarisch angehauchten Look, der sich von der Masse abhebt. Leider werden in Actionszenen wiederum Einbußen in Sachen Übersichtlichkeit in Kauf genommen, wodurch sich der Film dann wieder kaum von anderen 08/15-Actionern unterscheiden lässt. Dazu kommt – wie könnte es anders sein – eine musikalische Untermalung, die ebenso stimmig wie austauschbar ist und so ganz im Zeichen der Action steht, denn auch in dieser gibt es gute Ansätze, im Kopf bleibt aber am Ende nicht viel hängen.

Nach einem etwas überhasteten Finale kann man sich dann noch einmal Gedanken über das Gesehene machen, darüber, wie viel hier eigentlich möglich gewesen wäre und wie wenig aus all dem dann tatsächlich gemacht wurde. Selbst ein Eddie Marsan („Deadpool 2“) hatte im Laufe des Films einen kleinen Auftritt, in dem er wie gewohnt stark aufspielen durfte. Am Ende des Tages aber bleibt er leider nicht weiter in Erinnerung, denn, wie alle anderen positiven Eigenschaften von „The Contractor“ auch, wird er überschattet von der Mittelmäßigkeit des Endprodukts.

Bild:

Das Bild ist stets scharf und weist keine unbeabsichtigten Mängel auf. Da es sich hier um kein sonderlich bildgewaltiges Werk handelt, darf man aber durchaus darüber nachdenken, statt zu der 4K-Disc vielleicht doch eher zur Blu-ray zu greifen.

Ton:

Der Sound ist klar und die Synchronisation sowie die musikalische Untermalung gelungen. Hier gibt es weder was zu meckern, noch besonders lobend hervorzuheben.

Extras:

Es liegen keinerlei Extras vor.

Blu-ray Wertung
  • 5.5/10
    Film - 5.5/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
5/10

Kurzfassung

Viele gute Ideen, leider mäßig umgesetzt

Fazit:

Und so kritisch das alles klingt, muss man dem Film doch zugestehen, dass er als Actionthriller durch seine guten Ansätze gewisse Knöpfe drückt und zu unterhalten weiß. In Erinnerung bleiben wird er zwar wohl kaum, wer aber Lust auf 103 Minuten klassischsten Action-Kinos hat, wird mit den richtigen Erwartungen auf seine Kosten kommen können.


von Tim Gertz

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