Sudden Death – Collector’s Edition: Blu-ray Kritik zum Actionthriller mit JCVD

Jean-Claude Van Damme in Sudden Death
Jean-Claude Van Damme in Sudden Death © STUDIOCANAL

Die Kritik:

Sudden Death - Collector's Edition Blu-ray
Sudden Death – Collector’s Edition Blu-ray © STUDIOCANAL

Nach „Alarmstufe Rot“ mit Steven Seagal („Hard to Kill“) im Jahr 1992 und „Passagier 57“ mit Wesley Snipes („Dolemite Is My Name“), der im selben Jahr veröffentlicht wurde, bekam Jean-Claude Van Damme drei Jahre später ebenfalls die Gelegenheit, sich in einem Film mit der Story „Ein Mann gegen alle Terroristen“ Modus zu beweisen. Doch Van Damme war nicht die erste Wahl der Produzenten. Eigentlich wollte man Arnold Schwarzenegger („Terminator“), Bruce Willis („Death Wish“) und Sylvester Stallone („The Expendables“) für die Hauptrolle engagieren. Doch Schwarzenegger drehte zu dem Zeitpunkt „True Lies“ und Willis schlüpfte zum driten Mal in die Rolle des John McClane, und Stallone fand das Drehbuch nicht so gut, daher mussten sich die Verantwortlichen an ihre vierte Option wenden. Van Damme nahm das Angebot sofort an und konnte den anfangs nicht begeisterten Peter Hyams überzeugen, die Regie für das Projekt zu übernehmen. Das Ergebnis ist ein kurzweiliger Actionfilm mit einem gut aufgelegten Van Damme, der aber die Schwachstellen des Films nicht kaschieren kann.

Peter Hyams hat in seiner Karriere schon einige gute Filme gedreht. Man erinnere sich nur an „Narrow Margin – 12 Stunden Angst“, dem Film mit Gene Hackman („Der Staatsfeind Nr.1“), der wirklich top ist. Für seine Rolle in „Sudden Death“ arbeitete Van Damme ein zweites Mal mit Regisseur Peter Hyams zusammen, mit dem er bereits zuvor „Timecop“ gedreht hatte, seinen bis heute erfolgreichsten Film. „Timecop“ kam 1994″ raus, und Van Damme hat Gefallen daran gefunden, mit Hyams zu arbeiten. Der Schauspieler hat Hyams gefragt, ob er denn nicht für diesen Film auf dem Regiestuhl sitzen wolle. Van Damme musste ihn regelrecht anflehen, Regie zu führen, denn Hyams war vom Drehbuch eigentlich nicht begeistert. Die Entscheidung, das Angebot doch anzunehmen, war die richtige, denn dank der Inszenierung von Hyams und der Kameraarbeit entsteht erst Spannung. Die Spannungskurve geht stetig nach oben, es gibt dank der temporeichen Handlung so gut wie keine langatmige Szene. Des Weiteren sind ihm die Actionszenen ebenfalls gelungen, denn sie machen viel Spaß. Das Drehbuch stammt von Gene Quintano, der hauptsächlich durch seine Skripts für das „Police Academy“-Franchise bekannt wurde. Man kann Stallone verstehen, dass er nach dem Lesen des Drehbuchs den Film abgelehnt hat, denn obwohl der Film unterhaltsam ist, strotzt er nur so von Logiklöchern und Ungereimtheiten. Des Weiteren kopiert der Film sehr viele Elemente vom „Stirb langsam“-Franchise, die Parallelen sind in fast jeder Szene zu erkennen. Hier wäre es schön gewesen, wenn Quintano einige frische Elemente eingebaut hätte, um sich von seinem Vorbild zu differenzieren.

Jean-Claude Van Damme in Sudden Death
Jean-Claude Van Damme in Sudden Death © STUDIOCANAL

Eine Mannschaft wird heute Abend mit dem Stanley-Cup das Stadion verlassen.“ Falsch gedacht. Eine Gruppe Terroristen hat sich unter Führung von CIA-Mann Foss (Powers Boothe) Zugang zur Loge verschafft und den Vizepräsidenten der USA gekidnappt. Die Attentäter verlangen 1,7 Milliarden Dollar oder das ausverkaufte Eishockey-Stadion fliegt am Ende des Matches vor laufenden Kameras in die Luft. Als sie auch noch die kleine Emily in ihre Gewalt bringen, machen die Verbrecher einen schweren Fehler. Mit Emilys Vater Darren (Van Damme) ist nicht zu spaßen. Auf sich allein gestellt, beginnt er mit der Entschärfung der Bombe und der Dezimierung der Terroristen. Bis zum Spielende sind es aber nur noch wenige Minuten. Das einzige, was Darren jetzt noch helfen kann, ist die Verlängerung des Spiels, der „Sudden Death“. Van Damme galt am Anfang seiner Karriere nicht als besonders guter Schauspieler, doch er hat immer dazugelernt und überzeugt hier nicht nur in den Actionszenen. Natürlich bleibt aber seine Stärke in den Kampfsequenzen, und da geht er ordentlich ab. Powers Boothe als Bad Guy setzt manchmal zu sehr aufs Overacting, gibt aber immer noch einen charismatischen Bösewicht ab. Der Rest der Besetzung ist nicht schlecht, bekommt aber nicht genug Material, um sich von der Meute abzuheben.

Sudden Death: Explosion auf dem Spielfeld
Sudden Death: Explosion auf dem Spielfeld © STUDIOCANAL

„Sudden Death“ hat alles, was das Actionherz begehrt. Toll choreografierte Kampfszenen, die hervorragend auf Van Damme’s Qualitäten zugeschnitten sind, starke Explosionen und Shootouts. Durch die Inszenierung ist das Tempo stets hoch gehalten, sodass es fast keine Zeit für langatmige Szenen gibt. Ein weiterer sehr gelungener Aspekt des Films ist zudem die Kameraarbeit, die den Kampf des Helden parallel stellt zum Spiel auf dem Eis. Immer wieder wechselt das Geschehen von McCords Suche nach den Bomben hin zum Match der beiden Teams. Mit den schnellen Schnitten wird dabei die Dringlichkeit der Situation gut hervorgehoben. All diese starken Aspekte des Films können aber nicht die Schwächen des Films kaschieren, besonders das Drehbuch ist qualitativ überhaupt nicht gut. Dass „Sudden Death“ fast alles von „Stirb langsam“ abgeschaut hat habe ich schon erwähnt, aber es gibt noch einige Sachen, die einfach extrem stören. Woher hat Darren diese Kampffähigkeiten erlernt? Er war doch nur ein Feuerwehrmann. Auch der Subplot mit der Tochter von McCord stört einfach nur. Actionfilme sollten sich ganz allein auf die Action konzentrieren. Subplots, die nur halbherzig eingefügt werden, funktionieren in solchen Filmen nie.

Bild:

Das Bild ist durchweg klar und scharf gehalten und überzeugt mit kräftigen Farben. Auch in den Close-Ups sind alle Details gut zu erkennen.

Jean-Claude Van Damme in Sudden Death
Jean-Claude Van Damme in Sudden Death © STUDIOCANAL

Ton:

Der satte Ton wertet den Film auf.

Extras:

In den Extras sind ein 24-seitiges Booklet, Kommentare von Cast & Crew, Produktionsnotizen und ein Trailer zum Film enthalten. Andere Filme können sich eine Scheibe von „Sudden Death“ abschneiden, denn das Bonusmaterial überzeugt auf ganzer Linie.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 8.5/10
    Bild - 8.5/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
7.6/10

Kurzfassung

Tolle Action, schnelles Tempo und ein gut aufgelegter Van Damme sorgen für kurzweilige Unterhaltung.

Fazit:

Trotz den Drehbuchschwächen macht „Sudden Death“ extrem viel Spaß – tolle Action, schnelles Tempo und ein gut aufgelegter Van Damme sorgen für kurzweilige Unterhaltung.


von Denizcan Sürücü

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