Filmkritik zu Stowaway

Stowaway - Marina Barnett (Toni Collette)
‎Stowaway - Marina Barnett (Toni Collette) © EuroVideo Medien GmbH

Die Kritik:

Stowaway Bluray Cover
Stowaway Bluray Cover © EuroVideo Medien GmbH

Mit „Stowaway“ bekommen wir am 11.11.2021 ein neues Sci-Fi-Drama auf Blu-ray zu Gesicht. Das kammerartige Schauspiel wird hauptsächlich von Anna Kendrick, Daniel Dae Kim und Toni Collette im Weltall getragen, was ein erstes Mal aufhorchen lässt. Ein zweites Mal, wenn man die guten Kritiken sichtet, die der Film größtenteils erhielt. Nun wollen wir einen Blick auf das Weltraumabenteuer werfen inkl. Bild, Ton und Extras der Disc.

Die drei oben genannten Schauspieler mimen die Besatzung einer Mars-Mission. Dort soll die Truppe Erkenntnisse zur Besiedelung des roten Planeten liefern. Captain Marina Barnett (Toni Collette) ist sehr erfahren, die Medizinerin Zoe (Anna Kendrick) und der Biologe David (Daniel Dae Kim) vervollständigen das Team. Oder doch nicht? Nach kurzer Zeit finden sie den blinden Passagier Michael (Shamier Anderson) an Bord. Eine Umkehr ist ausgeschlossen. Wohl oder übel müssen sie mit dem Ingenieur an einem Strang ziehen. Doch das ist nicht das Schlimmste: Durch einen Defekt wird die Sauerstoff-Reserve knapp und Hilfe von außerhalb können sie nicht erwarten.

Stowaway - Zoe (Anna Kendrick)
Stowaway – Zoe (Anna Kendrick) © EuroVideo Medien GmbH

Wer nun einen packenden Actionthriller erwartet, sollte sich lieber erst einmal zurücklehnen. Toni Collette lobte in einem Interview, die reduzierte Art des Films und wer will der Frau schon widersprechen? Stowaway gerät keineswegs etwa zu einem Todeskampf zwischen den Astronauten. Im Zentrum steht die mehrmals auftretende ethische Frage, ob es wert ist, ein Menschenleben zu opfern, um mehrere zu retten. Denn der Sauerstoff reicht nicht genug für alle Menschen an Bord der Raumschiffes… Ein derartiges Dilemma ist bekannt – auch in der Filmbranche wird es gerne verwendet. Eine solch ruhige Auseinandersetzung ohne egoistische Akteure gibt es aber seltener. Das packt Regisseur Joe Penna in ein Drama, das auch wissenschaftlichen Fakten nicht auslässt. Den Zuschauer damit komplett abzuholen, schafft das Drama aber leider nicht.

Stowaway - Michael (Shamier Anderson)
Stowaway – Michael (Shamier Anderson) © EuroVideo Medien GmbH

Auch wenn das Augenmerk des Films klar ist, so will man doch eine Aufklärung über den blinden Passagier haben. Das wird aber schlicht nicht weiter behandelt – womöglich um die ethische Frage lange offen zu gestalten. Denn wäre es sicher, dass Michael sich absichtlich an Bord schlich, wäre das Dilemma klarer zu beantworten. Spannend im eigentlich Sinne wird dann erst das Finale, zugegebenermaßen wäre das in vielen anderen ähnlich gearteten Filmen im Weltraum aber eher ein Zwischenhäppchen. Auftrumpfen kann Stowaway dafür wie beschrieben mit der Moralfrage, die nicht einfach beantwortet werden kann. Die Schauspieler spielen sehr gut, aber Momente, um sich noch mehr auszuzeichnen, erhalten sie schlicht nicht. Selbst die auswegloseste Situation ertragen sie mit Professionalität und hauptsächlich sachlicher Diskussionen.

Bild:

Das Bild der Blu-ray weiß jederzeit zu gefallen. Das Raumschiff trifft genau das richtige Maß zwischen Enge, High-Tech und tollem Ausblick ins Weltall. Auch in Sachen Qualität gibt es keine Mängel, denn das Bild ist knackscharf.

Ton:

Der Soundtrack des Films reiht sich passend in die Szenen ein. Die Vertonung im Raumschiff und Weltall wirkt authentisch und auch die deutsche Synchronisation bildet keine Ausnahme zum positiven Eindruck.

Extras:

Bonusmaterial gibt es keines.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
6/10

Kurzfassung

Technisch einwandfreier, aber inhaltlich sehr auf ein Thema gelenktes Weltraumdrama.

Fazit:

„Stowaway“ ist anspruchsvoll und zeigt während ethischen Fragen das Gute im Menschen – selbst in Drucksituationen. Auch die schauspielerischer Leistung stimmt, aber leider reicht das nicht für den einen knapp zweistündigen Filmgenuss, der übrigens in deutschen Studios produziert wurde.


von Nicolas Wenger

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