Kritik zu King-Serie The Stand

Das Böse verführt in The Stand
Das Böse verführt in The Stand © Universal

Die Kritik:

Bluray Cover von The Stand
Bluray Cover von The Stand © Universal

Eine neue Art von Grippe, die 99% aller Menschen auslöscht? Das ist heutzutage etwas wahrscheinlicher als 1978, als Stephen Kings epischer Roman „The Stand“ erschien. 2021 wurde daraus eine 9-teilige Serie, welche neben den Streaming-Angeboten am 28.10. glücklicherweise auch auf DVD und Blu-ray erscheint. Wir haben letztere zu Zwecken einer Kritik erhalten und möchten sie hier inkl. Bild, Ton und Extras besprechen.

Der Run auf Stephen Kings Vorlagen sind in der Film- und Serienlandschaft ungebrochen. Nach dem TV-Film von „The Stand“ in den 90ern versucht man sich dem Mammut-Stoff nun in Form von 8,5 Stunden anzunehmen. Inhaltlich geht es um nicht weniger als den Kampf Gut gegen Böse – denn die wenigen von der Katastrophe verschonten Menschen haben sich in zwei Lager gespalten. Angeführt werden diese einerseits durch die friedvolle Prophetin Mutter Abagail (Oscar®-Gewinnerin Whoopi Goldberg) und den dunklen Mann Randall Flagg (Emmy®-Gewinner Alexander Skarsgård).

Mutter Abagail Whoopi Goldberg) in The Stand
Mutter Abagail (Whoopi Goldberg) in The Stand © Universal

Die erste Folge gerät noch etwas unübersichtlich und so ein richtiges Apokalypse-Feeling mag nicht aufkommen. Das liegt zB an den etwas fragwürdig agierenden Protagonisten, welche gerade ihre Familien verloren haben, sich Trauer und Angst aber arg in Grenzen hält. Das wird in den späteren Folgen aber immer besser. Die Charakterzüge der King-typisch vielen Hauptdarsteller kommen gut zur Geltung. Nur der Bösewicht geriet zu blass mit leider wenig Charisma.

Der Kampf Gut gegen Böse nimmt neben vielen Rückblenden dann etwas abrupt Fahrt auf. Da merkt man durchaus, dass dem Stoff eine weit über 1.000 seitige Romanvorlage zu Grunde lag. Nicht jeder Charakter erhält so viel Aufmerksamkeit wie er oder sie verdient hätte. Und das gut 40 Jahre alte Buch wurde nur bedingt glücklich in unsere heutige Zeit verfilmt. So fehlt etwa der Bezug zu Handys oder Internetzugängen. Fraglos spielt die Serie aber in der heutigen Zeit, wie insbesondere durch das Auffinden einer Blu-ray aus der jüngeren Vergangenheit zu beweisen ist.

Interessant: Nach dem eigentlichen Finale folgt ein gänzlich anderer Ausgang der Geschichte als im Roman. King höchstpersönlich hat es sich nicht nehmen lassen, ein alternatives Ende zu schreiben.

Bild:

Die Bilder sehen gut aus, sowohl bei den Masken (der Leichen) als auch vor allem bei den Sex- und Gewaltpartys in Las Vegas, die einem Höllenbild gleichen. Das hat sich sicherlich auch Stephen King so vorgestellt. Die Bildqualität ist ordentlich, zu den Fernsehrändern fallen allerdings Unschärfen auf.

Ton:

Der Soundtrack ist auffällig und reicht von Oldies bis hin zu Reggea. Das passt mitunter nicht immer. Die Synchronisation ins Deutsche ist gelungen und auch die restliche Qualität stimmt.

Extras:

Hier gibt es ein Featurette mit dem Namen Ein Apokalyptisches Epos: Neuverfilmung von „The Stand“ in der Leute vor und hinter der Kamera zur Sprache kommen. Darüber hinaus gibt es noch ein gut 3-minütiges Gag Reel. Ferner soll der Blu-ray-Ausgabe eine Bonus Disc von dem TV Film Stephen King’s „The Stand – Das letzte Gefecht“ beiliegen, die es bei unserem Rezensionsmaterial jedoch nicht gab.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Serie - 7/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 2/10
    Extras - 2/10
7/10

Kurzfassung

Die Serie wird dem Mammut-Roman nicht gänzlich gerecht, weiß aber stellenweise zu gefallen.

Fazit:

Nach einem etwas unbefriedigendem Start wird die Reihe und ihre Charaktere spannender. Der Horror (bei FSK 18!) bleibt aber weitestgehend aus. Optisch überzeugt die Serie The Stand vor allem mit einem zur wahren Hölle verkommenem Las Vegas.


von Nicolas Wenger

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