Rhythm Section: Blu-ray Kritik zum Actionthriller mit Blake Lively

Blake Lively in Rhythm Section
Blake Lively in Rhythm Section © LEONINE

Die Kritik:

Rhythm Section - Blu-ray
Rhythm Section – Blu-ray © LEONINE

Als angekündigt wurde, dass der Roman von Mark Burnell verfilmt wird, waren die Erwartungen ziemlich groß. Das Buch war ein Riesenhit, mehrere Fortsetzungen folgten nach dem Release des Romans. Des Weiteren war Eon Productions mit an Bord, jene Produktionsfirma, die an den „James Bond„-Filmen arbeitet. Und mit Blake Lively („Age of Adaline“) konnte man eine erfahrene Darstellerin für die Hauptrolle gewinnen, die mit den Filmen „The Shallows“ und „Nur ein kleiner Gefallen“ gezeigt hat, dass sie in Genre-Filmen hervorragende Leistungen abliefern kann. Umso erstaunlicher, dass der Film die Erwartungen nicht erfüllt hat und in den USA gnadenlos an den Kinokassen untergegangen ist. Kein Film, der in mehr als 3000 Kino startete, spielte derart wenig Geld ein wie „The Rhythm Section“. Zwei Wochen später nahmen ihn 2.955 Kinos aus dem Programm, ein weiterer Negativrekord für den Film. All diese Rekordeinträge sollten Fans aber nicht daran hindern, den Film anzuschauen, denn er bietet trotzdem nette Unterhaltung.

Reed Morano gehörte zu den wenigen erfolgreichen Kamerafrauen in Hollywood, bevor sie den Entschluss fasste, sich auch mal als Filmemacherin zu versuchen. Sie fing zunächst an, bei großen Fernsehserien wie „The Handmaid’s Tale“ und „Billions“ Serienepisoden zu inszenieren, bevor sie mit „I Think We’re Alone Now“ ihr Spielfilmdebüt gab. Zwei Jahre später folgt nun „The Rhythm Section“, und dass der Film so enttäuschend ausgefallen ist liegt nicht an ihr, denn die Bilder, die sie hier kreiert, können sich wirklich sehen lassen. Sie hat ein gutes Auge, was wohl daran liegt, dass sie jahrelang als Kamerafrau gearbeitet hat. Die große Schwäche des Films ist das Drehbuch, obwohl der Autor des Romans, Mark Burnell, das Skript zum Film geschrieben hat. Ihm gelingt es nicht, die Geschichte vernünftig zu adaptieren. Die Flashbacks funktionieren nicht und auch sonst benutzt er viele Klischees des Genres.

Sterling K. Brown in Rhythm Section
Sterling K. Brown in Rhythm Section © LEONINE

Stephanie Patricks Familie ist bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen, und sie hat diesen tragischen Vorfall immer noch nicht verarbeitet. Drei Jahre nach diesem traurigen Ereignis gehören Drogen und Prostitution zu ihrem Alltag und sie ist eine gebrochene Frau, eine Besserung ihrer Lebensumstände ist nicht in Sicht. Doch dann erfährt Stephanie von einem Journalisten, dass der Absturz gar kein Unglück, sondern Ziel eines Terroranschlags gewesen war, und die Regierung soll den ganzen Vorfall vertuscht haben. Stephanie schwört Rache an den Verantwortlichen. Blake Lively sollte der Flop ebenfalls nicht angehängt werden, da sie absolut klasse ist als eine gebrochene Frau, die die Regierung zur Rechenschaft ziehen möchte. Sie überzeugt in den Actionsequenzen und gibt eine mehr als gute Figur ab, aus ihr könnte eine richtig gute Actionheldin werden, wenn sie weiterhin solche Rollen annimmt. Ihr Mut zur Häßlichkeit sollte man ebenfalls applaudieren. Die restliche Besetzung wurde gut gecastet, aber das ist eine One-Woman Show, da die anderen Charaktere nicht viel Tiefgang haben.

Jeder, der die Negativschlagzeilen für „The Rhythm Section“ gelesen hat, sollte sich nicht von ihnen abschrecken lassen und dem Film trotzdem eine Chance geben, da er einige gute Momente besitzt und nicht annähernd so schlecht ist, wie die Kritiken einen vermuten lassen. Die Action kann sich durchaus sehen lassen, des Weiteren kreiert Morano eine dichte Atmosphäre und die Hoffnungslosigkeit, die im Film thematisiert wird, kommt authentisch rüber. Doch es gibt einfach zu viele Dinge, die nicht funktionieren. Es beginnt mit den Rückblenden, die für Tiefgang sorgen sollen. Doch die Entscheidung, Blake Lively als Teenagerin zu verkaufen, war die falsche. Zudem macht es keinen Sinn, wenn ein paranoider Journalist eine drogen- und alkoholsüchtige Prostituierte für einen Artikel rund um ein Staatsgeheimnis sprechen möchte. Zudem ist der gesamte Film mit Klischees behaftet und teilweise wirkt der Film wie eine Parodie eines Agentenfilms.

Blake Lively in Rhythm Section
Blake Lively in Rhythm Section © LEONINE

Bild:

Am Bild gibt es absolut nichts zu bemängeln. Der Kontrast ist perfekt, Schärfegrad ist absolut zufriedenstellend und bei Nahaufnahmen fallen einem sofort alle Details ins Auge.

Ton:

Auch der Ton ist gelungen und kann sowohl bei den lauten Sequenzen als auch ruhigen Momenten überzeugen. Dabei sind die Dialoge schön gut verständlich. Die englische Tonspur ist ein Ticken lauter als die deutsche Synchro.

Extras:

Die entfallenen Szenen sind sehenswert, aber Highlight des Bonusmaterials sind die ganzen Features, die enthalten sind. Hier hat man sich wirklich viel Mühe gegeben.

Blu-ray Wertung
  • 5/10
    Film - 5/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 7/10
    Extras - 7/10
6.5/10

Kurzfassung

Durchschnittlicher Streifen mit einer starken Blake Lively.

Fazit:

Wenn man den Film nicht zu sehr ernst nimmt, erhält man einen durchschnittlichen Streifen mit einer starken Blake Lively, die das schwache Drehbuch aber nur bedingt aufwerten kann.


von Denizcan Sürücü

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