Ready Or Not? – Blu-ray Kritik zur bitterschwarzen Komödie

Die Kritik:

Die Australiern Samara Weaving schauspielert seit sie 16 Jahre alt ist. Sie fing an, kleinere Rollen in Fernsehserien zu übernehmen und steigerte sich, indem sie anfing, in Filmen aufzutauchen. Ihren großen Durchbruch feiert sie vor drei Jahren, als sie im oscarnominierten Film „Three Billboards Outside Ebbing, Missouri“ und im Netflix-Film „The Babysitter“ zu sehen war. Seitdem kann sie sich vor Rollenangeboten kaum mehr retten. Sie wird demnächst in der Serie „Hollywood“ zu sehen sein, die von Ryan Murpyh kreiert wurde, des Weiteren übernimmt sie die weibliche Hauptrolle im „G.I. Joe“-Spinoff „Snake Eyes. Mit „Ready or Not“ spielt in sie in einem weiteren guten Film mit und zeigt, dass mit ihr in den nächsten Jahren zu rechnen ist.

Das Regie-Duo Tyler Gillett und Matt Bettinelli-Olpin haben vor diesem Gig nur den Horrorfilm „Devil’s Due“ gedreht. Davor arbeiteten sie als Schauspieler und haben zudem mehrere Kurzfilme gedreht. Im Horrorgenre kennen sie sich aus, und mit diesem Wissen liefern sie einen amüsanten Film ab, der sich auf das Thema Menschenjagd fokussiert. Kein originelles Thema, doch die Inszenierung der beiden überzeugt mit vielen originellen Elementen. Darüber hinaus gibt es so gut wie keine langatmige Szene, die beiden fokussieren sich aufs Wesentliche. Die Autoren Guy Busick und R. Christopher Murphy lassen die Sau raus und haben ein spannendes und lustiges Drehbuch abgeliefert. Die Gags kommen die meiste Zeit an, die Charaktere können überzeugen und durch einige Elemente, die sie eingebaut haben, hebt sich der Film von Vergleichswerken ab.

Das hatte sich Grace anders vorgestellt: Ihre Hochzeitsnacht wollte sie mit ihrem frisch angetrauten Ehemann Alex Le Domas verbringen, stattdessen hockt sie aber in einem Speiseaufzug. Denn laut Familientradition soll Grace mit den versammelten Familienmitgliedern ein Spiel spielen. Es ist Graces Pech, dass sie „Verstecken“ gezogen hat, denn nun macht sich die Familie, abgesehen von ihrem Ehemann, mit allen möglichen Waffen auf die Jagd nach ihr, um sie in einem dunklen Ritual zu opfern. Samara Weaving ist ganz klar das schauspielerische Highlight des Films und liefert eine absolut coole Performance ab. Die Art und Weise, wie sie sich mit Leichtigkeit durch diesen Spiele-Abend der tödlichen Art kämpft, sorgt für Unterhaltung der besten Art. Mark O’Brien bekommt als verzweifelter Neu-Ehemann, der sich zwischen Frau und Familie entscheiden muss, deutlich weniger zu tun, was schade ist, denn in den Szenen, in denen er auftaucht, macht er seine Sache ziemlich gut. Adam Brody verkörpert den versoffen-pragmatischen Bruder von Alex und kann ebenfalls überzeugen. Doch man muss sagen, dass hier keiner Weaving das Wasser reichen kann.

„Ready or Not“ hat das Zeug, sich in den nächsten Jahren zu einem Kultfilm zu entwickeln. Der Film war nicht in meinem Radar und ich habe definitiv nicht damit gerechnet, dass mir der Film so gut gefällt. Der Streifen ist laut, brutal und zur gleichen Zeit auch sehr witzig. Durch die knackige Laufzeit von 95 Minuten entsteht zu keinem Zeitpunkt Langeweile, die cleveren Dialoge bringen die Zuschauer zum Lachen und auch die Musikwahl weiß zu gefallen. Die bitterschwarze Komödie offenbart sich nur langsam, was wirklich smart ist. Anfangs kommt der Film sehr ernst rüber, doch je länger der Film läuft, desto unterhaltsamer wird der Film, und der Ton wird ebenfalls lockerer. Die Schauspieler sind in super Spiellaune, angeführt von Weaving, die man in den nächsten Jahren noch öfters auf der großen Leinwand sehen wird, denn sie ist ein Superstar.

Bild:

Das Bild ist exzellent und kann mit vielen Details punkten. Die Gold- und Orangetöne verleihen dem Film das gewisse Extra. Die Handlung des Films spielt sich die meiste Zeit im Dunkeln ab, trotzdem wirken die Bewegungen sehr flüssig.

Ton:

Der Ton ist genauso stark wie das Bild.

Extras:

Zu den Extras gehört ein Making-Of, ein Featurette und ein Audiokommentar von Samara Weaving und Radio Silence. Kann man sich ruhig ansehen, und der Audiokommentar bietet einige interessante Informationen.

Fazit:

„Ready or Not“ ist ein fantastischer Film mit nur kleinen Handlungsschwächen, die von Samara Weaving aber super kaschiert werden.