Rambo: Last Blood – Kritik zum schicken Steelbook

John Rambo (Sylvester Stallone).
John Rambo (Sylvester Stallone). © Universum Film

Die Kritik:

RAMBO LAST BLOOD Bluray Cover
RAMBO LAST BLOOD Bluray Cover © Universum Film

Der mittlerweile fünfte Teil der Rambo Reihe erscheint nun endlich auch im Heimkino. Dabei verschlägt es den Vietnamveteranen abermals in ein blutiges Abenteuer. Doch kann der Film im Heimkino überzeugen oder sollte man die Blu-ray lieber im Regal lassen? Dies erfahrt ihr nun in meiner Kritik zu „Rambo: Last Blood“.

Nach den Ereignissen aus „John Rambo“ ist Rambo nun endlich wieder in die USA zurückgekehrt und verbringt dort sein restliches Leben in Frieden auf einer Range zusammen mit seiner Haushälterin nahe der Grenze zu Mexiko. Eines Tages jedoch wird die Enkelin von dieser von einem mexikanischen Kartell entführt und so liegt es alleine in Johns Händen, dieses blutig zur Strecke zu bringen.

Mehr kann man eigentlich auch nicht zu der Handlung des fünften Teils sagen, denn die Geschichte dient im großen nur dazu, das viele Morden zu relativieren. Und von letzterem gibt es eine Menge, denn der Film hat nicht ohne Grund eine FSK Einstufung von 18 Jahren erhalten. Dabei verwundert es einen, dass es dieser Film überhaupt uncut in das Heimkino geschafft hat. So sieht man besonders gegen Ende hin extrem übertriebene Tötungen, dass man aus dem Lachen gar nicht mehr herauskommt. Und unter diesem Aspekt kann „Rambo: Last Blood“ schon mal vollends Punkten, da das Geschehen nochmal übertriebener und härter als schon beim indizierten Vorgänger erscheint. Doch die Serie zeichnet sich nicht nur durch ihre kompromisslose Action, sondern spätestens auch seit „Rambo 3“ durch ihren selbstironischen Ton aus. Und hier muss man leider sagen, dass sich die Handlung und die Charaktere allesamt viel zu Ernst nehmen. Wo andere Genrevertreter wie unter anderem „Escape Plan“ oder auch die „The Expendables“ Reihe immer einen flotten Spruch auf Lager haben, starrt hier Stallone immer nur wütend und voller Hass in die Kamera. Den Spaß aus den 80zigern sucht man daher vergebens.

John Rambo (Sylvester Stallone) zieht Scharfe Geschütze auf.
John Rambo (Sylvester Stallone) zieht Scharfe Geschütze auf. © Universum Film

Generell weiß der Film nie so wirklich, was er eigentlich sein möchte. Der referenzielle Titel, welcher auf den ersten Teil „Rambo: First Blood“ anspielt, lässt auf den ersten Blick vermuten, dass der Abschluss eher wieder zurück zu den Wurzeln geht. Doch auch das gelingt nicht, da die Gewalt im ersten Teil nur aus Gründen des Überlebensinstinkts von John Rambo ausgeübt wurde. Hier dreht man den Spieß sogar um 180 Grad um und lässt Rambo nun die Person werden, die aus Frust andere Menschen quält und tötet. Dies muss man nicht weiter störend oder negativ finden, jedoch ist es schon verwunderlich, dass Stallone, welcher an dem Drehbuch mitgeschrieben hat, seine eigene Figur nicht wirklich versteht. Dazu kommt auch, dass es der Film in keinster Weise die Figur oder die Handlung in irgendeiner Weise weitererzählt. Hier hätte man sich eher ein Beispiel an Filmen wie „Logan“ nehmen sollen, welche die Geschichte eines alternden Helden gut zu Ende führen. Das Finale fühlt sich dabei leider auch nicht richtig befriedigend an. Hier hätte Rambo etwas mehr verdient.

Trifft noch immer jedes Ziel: John Rambo (Sylvester Stallone)
Trifft noch immer jedes Ziel: John Rambo (Sylvester Stallone) © Universum Film

Die Handlung hingegen verfliegt während des Filmes wie im Flug. Dies ist zwar auch der geringen Laufzeit geschuldet, langweilig wird es fast nie. Dies ist besonders der hervorragenden Leistung von Sylvester Stallone geschuldet, welcher den namensgebenden Helden immer noch knallhart spielt.

Bild:

Das Bild überzeugt durch eine hohe Farb- sowie Detailvielfalt. Die hervorragende Schärfe sorgt zusätzlich für ein sehr klares Bild. So kann man unter anderem jede einzelne Falte in Stallones Gesicht sehen. Dieser Look steht zwar im Kontrast zu den vorherigen Rambofilmen, aber passt hier wie die Faust aufs Auge. Einzig und allein die Schwarzwerte sorgen an manchen dunklen Stellen für ein etwas unstimmiges Gesamterlebnis.

Ton:

Auf der Blu-ray liegt sowohl eine deutsche, aber auch eine englische Dolby Atmos Tonspur vor. Diese sorgt im Finale für ein noch actiongeladeneres Erlebnis. Auch die Tonmischung ist wunderbar gelungen. So bleiben die Stimmen, trotz starken Geräuschpegels, immer klar und deutlich zu verstehen. Der Soundtrack, welcher von Brian Tyler komponiert wurde, untermalt das ganze noch einmal mit einem atmosphärischen heroischen Soundtrack. Daher bleiben Soundtechnisch keine Wünsche offen.

Gabrielle (Yvette Monreal) gerät in Gefahr.
Gabrielle (Yvette Monreal) gerät in Gefahr. © Universum Film

Extras:

Viele Extras, welche einem einen zusätzlichen Eindruck über den Film gewähren, befinden sich auf der Blu-Ray. So gibt es eine kurze Dokumentation, welche den Entstehungsprozess des Filmes schildert. Auch ein Bonus über den Soundtrack ist enthalten. Alles in allem sind die Extras durchschnittliche Kost, welche aber dennoch einen Blick wert sind.

Das Design des Steelbooks ist komplett matt gehalten. Auf der Front ist John Rambo mit einem Bogen abgebildet. Positiv zu erwähnen ist, dass es sich dabei um ein durchgängiges Motiv handelt. So kommt es erst im ausgeklappten Zustand richtig zur Geltung. Das Innenartwork zeigt eine Einstellung aus dem Finale des Films. Auch dieses fügt sich sehr gut in das Steelbook ein. Einzig und allein ein Schriftzug oder eine Prägung wären auf der Frontseite wünschenswert gewesen. Ansonsten stellt das Steelbook die Edition dar, welche man als Fan des Filmes Betracht ziehen sollte.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 10/10
    Ton - 10/10
  • 7/10
    Extras - 7/10
7.5/10

Kurzfassung

Kurzweiliger und unterhaltsamer Actionfilm.

Fazit:

„Rambo: Last Blood“ liefert genau das, was man von einem Rambo Film erwartet: kompromisslose Action. Leider hat man dabei die Chance nicht genutzt, den Charakter weiterzuentwickeln. Auch wäre ein finalerer Abschluss mit dem Charakter wünschenswert gewesen.
Technisch betrachtet liefert die Blu-ray ein sehr gutes Gesamtergebnis ab. Dies liegt besonders an dem hervorragenden Bild und Ton. Einen Kauf ist der Film daher auf jeden Fall wert.


von Phillip Schwellenbach

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