Die Kritik:
Katja (Natalia Kostrzewa) muss bei ihrer Freundin Lucy (Jo Woodcock) einziehen. Schnell lernt sie dort Lucys Bekannten Bob (Richard Brake) kennen. Dieser ist ein selbsternannter Tattoo-Künstler und hat einige komische Verhaltensauffälligkeiten. Als Lucy spurlos verschwindet, beginnt sie sich Sorgen zu machen und schnell fällt der Verdacht auf den mysteriösen Bob.
„Perfect Skin – Ihr Körper ist seine Leinwand“ ist ein Thriller, welcher im wahrsten Sinne unter die Haut geht. Bis zum Verschwinden von Lucy fühlt sich der Film noch ganz normal an. Die beiden weiblichen Charaktere werden etabliert, wobei der Film einen starken Fokus auf ihre gute Beziehung legt, Bob wird während seiner Arbeit sowie seinen merkwürdigen Ritualen gezeigt und relativ langsam dümpelt die Handlung vor sich hin. Als Katja dann aus familiären Gründen verreisen muss, wird Lucy entführt. Der Film schildert die weitere Handlung dann aber nicht aus der üblichen Sicht des Opfers, sondern zeigt fortan die Sicht des Antagonisten. Der Zuschauer erfährt nun viel über sein Leben, seine Arbeit und seine Beweggründe. Auch seine Familie spielt eine wichtige Rolle, sodass es tatsächlich so kommt, dass man seine schreckliche Tat vergisst und der Fokus komplett auf ihm liegt. Das ist nicht nur ein interessanter Kniff, um den Film von anderen Genrevertretern abzuheben, sondern funktioniert überraschend gut. Leider versäumt der Film es die Täter-/Opferbeziehung interessant dazustellen, sodass die beiden Figuren in Kombination einfach nur nerven. Zum Ende hin gibt es eine ähnliche Charakterbindung und das schadet dem Film massiv. Es wird einfach nicht ausreichend erklärt, weshalb sich die Figuren so verhalten und das stört einfach.
Im Film steigt stetig der Abschaum. Zuschauer, die Nadeln oder Ähnliches nicht vertragen, werden durch einen wahrhaftigen Horrortrip geführt. Die erste Szene des Antagonisten zeigt schon ekelhafte Bilder, aber der Film steigert sich immer weiter. Zum Schluss stellt man sich bei einigen Aktionen vor, wie genau der Film solche Effekte entstehen lässt, da einiges ultrarealistisch aussieht. Aber nicht nur der physische Horror steigt, sondern auch der psychische. Der Film geht im Laufe der Handlung auf eine widerwärtige Ebene des Antagonisten und lässt den Glauben in die Menschheit schrumpfen.
Der Regisseur Kevin Chicken zeigt mit seinem Debütfilm, wie viel Potenzial in ihm steckt und hat vor allem bei den Hauptfiguren eine gute Auswahl getroffen. Richard Brakes („Kingsman: The Secret Service“/„Batman Begins“) ist ein fantastischer Schauspieler und zeigt in diesem Film sein riesiges Potenzial. Aber auch Natalia Kostrzewa („The Cured“) gibt eine Protagonistin an, vor allem wenn man bedenkt, was sie alles über sich ergehen lassen musste.
Bild:
Das Bild ist leider ziemlich grau und dunkel, weshalb total finstere Szenen die Grenzen der Blu-ray ausreizen. Immerhin hat sich der Kameramann Piers McGrail („We Have Always Lived in the Castle”) viele interessante Perspektiven ausgedacht, um den physischen und psychischen Horror atmosphärisch darzustellen.
Ton:
Der Ton wurde auf DTS-HD 5.1 abgemischt und es wirklich eine Wucht. Der Film setzt vor allem auf viele kleine Details beim Sounddesign, weshalb sich der Film sehr realistisch anhört. Dazu haben sich die Komponisten Rory Friers („The Cured“) und Niall Kennedy („The Cured“) einen wunderbaren Soundtrack überlegt, der jede Situation passend auditiv untermalt.
Extras:
Bei den Extras befinden sich neben den Trailer ein paar ziemlich interessante Making-ofs, die vor allem viele zusätzliche Informationen über die Charakterentwicklungen und Effekte erzählen.
Blu-ray Wertung
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Film - 8/108/10
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Bild - 6/106/10
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Ton - 8/108/10
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Extras - 8/108/10
Kurzfassung
Interessanter Thriller mit genialer Prämisse.
Fazit:
„Perfect Skin – Ihr Körper ist seine Leinwand“ ist ein interessanter Thriller mit einer genialen Prämisse. Der Film wechselt mittendrin den Fokus von der Protagonistin auf den Antagonisten, sodass man mehr von seinen Motiven erfährt. Leider wird kein Wert auf vernünftige Charakterbeziehungen gelegt, was viele Handlungen und Dialoge sehr konstruiert wirken lässt.
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