Palm Springs: Für Zeitschleifen-Fans ein Muss

Die Kritik:

1993 erschien die Kultkomödie „Und täglich grüßt das Murmeltier…“ mit Bill Murray in der Hauptrolle in den Kinos. Der Film war nicht nur unglaublich kreativ und wirklich lustig, sondern erschuf ein neues Sub-Genre: die Zeitschleifen-Filme. In den folgenden Jahrzehnten gab es in den unterschiedlichsten Genres die Idee des Erlebens des immer selben Tages. Ob nun in Edge of Tomorrow, Source Code, Happy Deathday oder auch im kürzlich erschienenen Boss Level – sie bauen alle auf dasselbe Prinzip auf. Auch wenn alle gewissermaßen Parallelen besitzen, so haben alle ihre eigenen Charakter. Hierbei reiht sich auch Palm Springs ein, der im Vergleich zu den genannten Beispielen weder ein Sci-Fi-Actionthriller noch ein Horrorfilm ist sondern im Kern eine RomCom. Befürchtet man zunächst, dass hier in Sachen Zeitschleifen-Geschichten nichts neues geboten wird, so wird man schnell positiv überrascht. Der Film sprüht vor Leichtigkeit, erzählerischem Witz und entfaltet in diesem Sub-Genre neue Facetten, auf die später näher eingegangen wird. Mit zwei charismatischem Hauptdarsteller bei denen die berüchtigte Chemie stimmt und einem clever geschriebenen Drehbuch sorgt Palm Springs für eine kurzweilige, sympathische und vor allem höchst lustige Unterhaltung.

Während man in vielen anderen Zeitschleifen-Filmen stets einen Protagonisten hatte, der alleine in der Zeitschleife gefangen ist, so bietet Palm Springs zwei Hauptdarsteller, die im selben Dilemma stecken. Doch dabei sind es unterschiedliche Umstände bei den zwei Charakteren, trotz der prinzipiell gleichen Ausgangssituation. Denn ist es hier weder eine dramatische Situation noch eine negative Stimmung, welche eine gewisse Ausweglosigkeit anmuten. Andy Sambergs Figur sitzt nämlich bereits so lange in der Zeitschleife fest, dass dies für ihn das eigentliche „normale“ Leben ist. So beschäftigt sich Palm Springs weniger mit dem Entfliehen aus der Zeitschleife, sondern mehr mit der persönlichen Gestaltung des immer wiederkehrenden Tages und wie man das Beste aus dieser sonderbaren Situation machen kann. Der Film erfindet zwar nicht das Rad neu, das ist aber auch nicht wirklich seine Aufgabe. Denn er fährt mit dem altbekannten Rad neue Strecken und entdeckt für den Zuschauer neue Perspektiven eines Zeitschleifenfilms.

Allgemein gesprochen besitzt der Film in vielen Aspekten einige Stärken. Das Drehbuch besitzt eine hohe Kreativität. Zwar ist das Ende grundsätzlich vorhersehbar, doch der Weg dahin wurde abwechslungsreich und humorvoll erzählt. Inszenatorisch verbreitet der Film mit seiner sonnigen Kulisse ebenfalls ein gewisses Sommer-Feeling, sodass er letztlich auch als Feel-Good-Film angesehen werden kann. Andy Samberg und Cristin Milioti spielen toll auf. Beide Figuren harmonieren gut, unterhalten den Zuschauer, besitzen eine natürliche Ausstrahlung, viel Charisma und eine schöne Chemie, was dazu führt, dass man als Zuschauer gerne mit diesen beiden Figuren Zeit in dieser Zeitschleife verbringt. Natürlich ist Palm Springs kein herausragendes Meisterwerk, jedoch muss er das auch nicht sein. Denn er macht nicht nur die richtigen Dinge. Er macht jene Dinge auch richtig. Witz, sympathische Charaktere, gute Dialoge, abwechslungsreiches Storytelling, Kreativität – alles ist wohl dosiert und im richtigen Zusammenspiel miteinander zu einer schönen Kinounterhaltung vermengt.

Bild:

Das sonnige Palm Springs im leichten Sepia-Farben-Look, der blaue Pool und der wolkenlose blaue Himmel, die Szenen am späten Abend auf der Hochzeitsfeier – die Blu-ray enttäuscht was die Bildqualität angeht nicht und sorgt stets für ein kräftiges und scharfes Bild ohne Filmkorn oder Momente der Unschärfe.

Ton:

Auch hier gibt es keine nennenswerte Kritikpunkte. Die DTS-HD MA 5.1 – Tonspur im Deutschen und Englischen ist in allen Belangen erhaben. Ob die kurzen Action-Momente, die Dialoge oder der Soundtrack. Der Sound ist dynamisch und bietet in jeder jeder Situation eine klare Tonqualität. Auch die Synchronisation ist wirklich gelungen.

Extras:

Hier gibt es lediglich den Trailer und eine Trailershow.

Fazit:

Die Sci-Fi-Rom-Com macht Spaß, sorgt für gute Laune, besitzt Kreativität und sympathische Hauptfiguren. Palm Springs nutzt ein altes Vehikel und zeigt dabei jedoch neue Ebenen des Sub-Genres. Das Drehbuch ist einfach, aber smart und so bleibt der Zuschauer von der ersten bis zur letzten Minute unterhalten.