Paddington 2 (4K UHD+Blu-ray) Kritik

Paddington Bär beim säubern seiner Ohren
Paddington Bär beim säubern seiner Ohren © Studiocanal Home Entertainment

Die Kritik:

Paddington 2 (4K Ultra HD) Cover
Paddington 2 (4K Ultra HD) Cover © Studiocanal Home Entertainment

Spätestens seit 2014 ist der Name ʻPaddingtonʻ ganz vielen Kindern und deren Eltern ein Begriff, steht dieser doch für den gleichnamigen peruanischen Bär, dessen Verfilmung wiederrum auf der Kinderbuchreihe von Michael Bond basiert. Die Regie führte beim ersten Teil Paul King (ʻBunny and the Bullʻ), der sich auch gleichzeitig für das Drehbuch verantwortlich zeichnete und dessen Geschichte hierzulande im Dezember 2014 über zwei Millionen Zuschauer in die Kinos lockte. Der große Erfolg, dessen Gesamteinspielergebnis knapp fünfmal so hoch wie das eigentliche Produktionsbudget ausfiel, sorgte dafür, dass man sich schnell dazu entschied, eine Fortsetzung anzugehen – selbstverständlich wieder unter der Führung und Feder des gleichen Regisseurs. Diese lief im Kino ähnlich erfolgreich und erhält nun am 26. März ihre Blu-ray- beziehungsweise 4K-UHD-Auswertung spendiert. Wir haben bereits einen Blick auf beides geworfen und berichten, was man inhaltlich und technisch von ʻPaddington 2ʻ erwarten darf.

Nach den Geschehnissen des ersten Teils hat der liebenswerte Bär Paddington (Elyas M’Barek) nicht nur bei Familie Brown ein Zuhause gefunden, er ist auch in der Nachbarschaft immer wieder gerne gesehen, nicht zuletzt wegen seiner leckeren Marmeladenbrote. Doch auch wenn er sich dort sehr wohl fühlt, muss er immer wieder an seine Tante Lucy (Ulrike Johannson) denken, die nach wie vor im peruanischen Dschungel sesshaft ist. Um ihr zu ihrem 100. Geburtstag eine riesige Freude zu machen, entschließt er sich dazu, ihr ein ganz besonderes Geschenk in Form eines alten Popup-Buches über London zu machen. Doch das antike Buch aus dem Antiquitäten-Laden des liebenswerten Mr. Gruber (Jim Broadbent) ist sehr teuer, weshalb Paddington zunächst einige Nebenjobs absolvieren muss, um das erforderliche Geld zusammenzubekommen. Doch an dem Tag, als er sich endlich das Buch kaufen möchte, wird es vor seinen Augen von einem unbekannten Mann gestohlen. Als wäre das alleine nicht schon schlimm genug, wird auch noch Paddington der Diebstahl vorgeworfen, und der knuffige Bär kommt ins Gefängnis. Während die Browns versuchen, die Unschuld ihres Familienmitglieds zu beweisen, findet Paddington im Gefängnis dank seiner aufgeschlossenen, höflichen und immer fröhlichen Art schnell neue Freunde, zu denen unter anderem auch Gefängniskoch „Knuckles“ McGinty (Brendan Gleeson) zählt, mit denen er einen Ausbruch vorbereitet…

Paddington Bär
Paddington Bär © Studiocanal Home Entertainment

In den Kinos lief das zweite Paddington-Abenteuer ähnlich erfolgreich wie der Vorgänger und erzählt die Geschichte um den etwas tollpatschigen Bären herzerwärmend weiter. Herzerwärmend deshalb, weil Paddington stets das Gute in jedem sieht, ordentliche Manieren hat und immer aufgeschlossen und freundlich ist – viele Eigenschaften, an denen sich heutzutage einige Menschen durchaus ein Beispiel nehmen sollten. Gute Manieren sind allerdings bei der Figur des Phoenix Buchanan, die hier wirklich großartig und herrlich selbstironisch von Schauspieler Hugh Grant (ʻMitten ins Herz – Ein Song für dichʻ) dargestellt wird, völlig fehl am Platz, dennoch ist der britische Darsteller, den man eigentlich überwiegend aus Liebeskomödien kennt, neben dem animierten Bären der geheime Star des Films, eben weil man ihn hier einmal von einer gänzlich anderen Seite zu sehen bekommt. Aber auch die anderen Darsteller machen ihre Sache sehr gut und sorgen dafür, dass es während der Laufzeit von 103 Minuten niemals langweilig wird, auch wenn die Geschichte natürlich wenig Überraschungen oder unvorhersehbare Wendungen mit sich bringt, sondern stattdessen eher geradlinig verläuft, aber daran werden sich jüngere Zuschauer ohnehin nicht stören.

Bild:

Hugh Bonneville, Julie Walters, Sally Hawkins, Madeleine Harris und Samuel Joslin in Paddington 2
Hugh Bonneville, Julie Walters, Sally Hawkins, Madeleine Harris und Samuel Joslin in Paddington 2 © Studiocanal Home Entertainment

Vergleicht man die Full-HD-Fassung mit der Ultra-HD-Fassung, fällt einem sofort die unterschiedliche Farbgebung ins Auge. Hier gilt es anzumerken, dass die Blu-ray das insgesamt zwar blassere, aber trotzdem natürlichere Gesamtbild präsentiert, während die UHD-Fassung, welche im Übrigen auch nicht in nativen 4K sondern stattdessen als 2K Digital Intermediate vorliegt, mit einer etwas zu kräftigen Farbpalette daherkommt. In einigen Szenen profitiert der UHD-Transfer, welcher übrigens genauso wie das 1080p-Pendant im Ansichtsverhältnis von 2.35:1 (16:9) vorliegt, zwar von den kräftigeren Rosa- sowie Brauntönen, in Gesichtern wirkt der erweiterte Farbraum im Rahmen von Rec.2020 allerdings weniger natürlich. Die Bildschärfe ist auf beiden Medien ebenfalls nicht referenzverdächtig, jedoch überdurchschnittlich gut und liefert bei der 4K-Fassung einige Details mehr und lässt auch Nahaufnahmen insgesamt besser wirken.

Ton:

Der deutsche sowie englische Originalton liegt bei ʻPaddington 2ʻ im neuen Dolby Atmos-Format vor, was erfreulicherweise nicht nur für die 4K-Version sondern auch die Full-HD-Fassung des Films gilt. Sämtlichen Sprachfassungen liegt dabei ein verlustfreier Dolby TrueHD 7.1-Kern zugrunde, der zwar im Bereich der Deckenlautsprecher etwas aktiver hätte ausfallen dürfen, ansonsten aber mit seiner variablen Bitrate sehr offen klingt und auch viele direktionale Surround-Effekte bietet. Die Stimmen werden ebenfalls stets klar und verständlich wiedergegeben und auch die Filmmusik des italienischen Filmkomponisten Dario Marianelli (ʻDie dunkelste Stundeʻ) klingt niemals zu aufdringlich, sondern fügt sich gut ins Gesamtbild ein. Dem Tieftonkanal hätte zwar eine etwas aktivere Rolle sicherlich gut getan, in Anbetracht dessen, das man es hier aber mit einem Kinderfilm zu tun hat, ist das durchaus verschmerzbar.

Extras:

Sämtliche Extras zu ‚Paddington 2‘ sind auf der Blu-ray-Disc untergebracht, welche sich wie folgt aufteilen:

Paddington Bär im Knast
Paddington Bär im Knast © Studiocanal Home Entertainment

▪ Vortrailer:
– Early Man (2:25 min.)
– Die kleine Hexe (2:13 min.)
– Paddington Run (0:51 min.)
▪ Audiokommentar mit Regisseur Paul King
▪ „Rain on the Roof“ mit Phoenix Buchanan (1:31 min.)
▪ Making of (4:24 min.)
▪ Fragerunde mit Cast & Crew (34:03 min.)
▪ Paddington im Synchronstudio (3:27 min.)
▪ Deutschlandpremiere (3:26 min.)
▪ Paddington 2-Trailer (2:24 min.)
▪ Weitere Highlights:
– Heidi (1:47 min.)
– Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt (2:11 min.)
– Bigfoot Junior (1:53 min.)
– Shaun das Schaf (2:23 min.)
– Paddington (2:31 min.)

Die Auflistung der Extras liest sich zwar sehr umfangreich, tatsächlich sind es jedoch nur einige kleinere Beiträge. Neben dem ausführlichen Audiokommentar von Regisseur Paul King ist hier vor allem die Fragerunde sehr interessant, in der sich David Heyman, Paul King, Simon Farnaby, Pablo Grillo und Hugh Grant zu Wort melden. Enthalten ist zudem ein Mini-Making-of, welches einen kurzen Einblick in die Previsualisierungen der Produktion gewährt sowie ein Musical-Clip mit Hugh Grant und seinen rosafarbenen Knastbrüdern. Abgeschlossen wird das Ausstattungspaket von einem Beitrag über die Synchronarbeit von Schauspieler Elyas M’Barek, dem deutschen Trailer zum Film sowie einer Trailershow.

  • 8/10
    Film - 8.0/10
  • 7.5/10
    Bild Blu-ray - 7.5/10
  • 8/10
    Bild Blu-ray - 8.0/10
  • 8/10
    Ton - 8.0/10
  • 4.5/10
    Extras - 4.5/10
8/10

Kurzfassung

Auch der zweite Teil unterhält größere sowie kleinere Zuschauer prächtig und ist, dank der liebenswerten Art von Paddington Bär, genau der richtige Film, für einen verregneten Familien-Sonntag.

Fazit:

„Paddington 2“ war beim Kinobesuch mit meiner sechsjährigen Tochter schon eine Überraschung – denn sie begann leider zu weinen, als der putzige Bär plötzlich im Gefängnis eingesperrt wurde. Nachdem sie sich aber wieder beruhigt hatte, nicht zuletzt wohl auch wegen der rosafarbenen Knastoutfits und der Freude, welche der Bär über die gesamte Laufzeit hinweg ausstrahlt, war der Ausflug am Ende doch ein voller Erfolg. Auch der zweite Teil bietet eine herzerwärmende Geschichte, ein tolles Set-Design, viele witzige Momente sowie motivierte Darsteller, von denen vor allem Hugh Grant hier einen super Job geleistet hat. Sehenswert!


von Roland Nicolai

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