Old – Filmkritik zum Mystery-Film

Old: Mid-Sized Sedan (Aaron Pierre), Prisca (Vicky Krieps), Guy (Gael García Bernal) und Chrystal (Abbey Lee)
Old: Mid-Sized Sedan (Aaron Pierre), Prisca (Vicky Krieps), Guy (Gael García Bernal) und Chrystal (Abbey Lee) © Universal Pictures

Die Kritik:

Old Bluray Cover
Old Bluray Cover © Universal Pictures

Unter dem schlichten Titel „Old“ hat M. Night Shyamalan wieder ein interessantes Horrordrama geschaffen – nicht ohne Tiefgang. Der Mann, der sich u.a. für moderne Klasiker wie The Village und The Sixth Sense verantwortlich zeigte, ist und bleibt ein interessanter Regisseur. Der hiesige Film hat viel Licht und Schatten, ist aber auf jeden Fall eine Sichtung wert, wie wir in unserer Kritik klären wollen. Der Film erscheint am 09.12.2021 auf DVD und Blu-ray und letztere haben wir zum Zwecke einer Rezension erhalten.

Der Inhalt von „Old“ ist schnell erzählt, wenn eine Familie einen augenscheinlich tollen Urlaubsort für sich entdeckt hat. Das Personal ist freundlich (aber mit unserem Vorwissen auch etwas creepy), das Hotel ist der Wahnsinn und der Urlaubsort wunderschön. So auch der Geheimtipp des Hotelbesitzers – ein ganz besonders entlegener Strand. Die (zunächst noch junge) Familie genießt dort mit einigen anderen Urlaubern die erste Zeit. Doch dann überschlagen sich die Ereignisse…

Das Hauptproblem, gegen das die Akteure kämpfen, ist dass sie unglaublich schnell altern und dem Ort nicht entkommen können. Das schafft viele interessante und viele sehr schön unübersichtliche Momente, weil vieles gleichzeitig passiert. So schafft der Film viele Höhepunkte, in der der Zuschauer sich annähernd aufgeschmissen fühlen darf wie die Protagonisten. Diese werden von den sich zwecks schnellen Altern wechselnden Schauspielern gut verkörpert. Insgesamt spitzt sich der Film gut zu und bleibt fast immer packend.

Old: Maddox (Thomasin McKenzie) und Trent (Alex Wolff)
Old: Maddox (Thomasin McKenzie) und Trent (Alex Wolff) © Universal Pictures

Tiefergehende Themen wie über Vergänglichkeit, Rassismus oder schlicht das Umgehen mit dem Altern haben im kurzfristigen Thriller, der auf einer Graphic Novel basiert, nur bedingt Platz. Zu viel haben die Urlauber, von denen die meisten gut, manche unpassender erscheinen, mit den offensichtlicheren Problemen zu kämpfen. Das Altern der Kinder bereitete die Filmmacher sicherlich vor die größten Probleme. Umgangen wurde das, indem wir die Kinder längere Zeit nicht richtig zu Gesicht bekommen und dann den Schauspieler (bis zu vier) ersetzt bekommen. Bei den erwachsenen Darstellern wurde optisch mit Masken die Alterung umgesetzt. Darüber hinaus lässt die Themaik ein paar Logikprobleme zu. Die stören dabei jedoch nicht nachhaltig. Das Finale endet ruhiger, was gut gefällt. Die „Auflösung“, die wir teilweise präsentiert bekommen, ist okay – mehr aber auch nicht.

Bild:

Die Kulisse in dem analog gedrehten Film stimmt. Das Idyll ist natürlich trügerisch und alles scheint offensichtlich zu perfekt und schön zu sein. Ansonsten ist das Bild sehr scharf in der Full HD-Auflösung und die Kamera weiß zu gefallen.

Ton:

Hier fällt vor allem der Soundtrack auf. Viele verschiedene Instrumente und Sounds unterstützen den emotionalen Film. Die Dialoge sind treffend und geben das Unverständnis dieses Phänomens authentisch wider. Qualitativ gibt es auch am Ton nichts auszusetzen.

Extras:

Das Bonusmaterial ist ziemlich umfangreich. So gibt es unveröffentlichte Szenen sowie einige recht interessante Featurettes wie „Familienunternehmen Shyamalan“, „Der ganze Strand ist eine Bühne“, „Albtraum im Paradies“ und „Eine Familie im Moment“. Einiges hat gegenseitig lobenden Charakter.

Rezension
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
7/10

Zusammenfassung

Kurzweiliger Mystery-Thrill mit guter Prämisse.

Fazit:

„Old“ macht was aus seinem Potenzial. Die Logik bleibt bei der Thematik nicht immer erhalten, dafür ist Film kurzweilig, gut gespielt und spannend.


von Nicolas Wenger

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