October Sky – Kritik zur Limited Collector’s Edition im Mediabook

October Sky - Die Lehrerin Frieda Riley (Laura Dern) ist die gute Seele © Capelight

Die Kritik:

October Sky Mediabook
October Sky Mediabook © Capelight

„October Sky“ war nicht Jake Gyllenhaals erste Rolle, doch nach eigenen Aussagen seine wichtigste für die anschließende Karriere. Der heutige Charakterschauspieler zeigte schon 1999 sein verbissen-emotionales Schauspiel was zu späteren Rollen zwischen Außenseiter, Genie oder Wahnsinnigen führte. Im hiesigen Drama spielt er den 17-Jährigen Homer Hickam, der als Sohn eines Arbeiters im Kohlemine-Örtchen Coalwood keine besonders rosigen Aussichten genießt. Der Coming Of Age-Film zeigt im Jahr 1957 die positive Entwicklung des biografischen Dramas, das auf der Romanvorlage des echten Hickam basiert. Der Zufall, gute Freunde aber vor allem seine eigene Entschlossenheit ermöglichten Homer ein Stipendium und eine Karriere als NASA-Ingenieur.

Nach dem Vorbild des russischen Satellits Sputnik, der just ins All geschossen wurde, machen sich Homer und seine drei Freunde an eine selbstgebaute Rakete. Trotz jeder Menge Fehlversuche, aber auch dank tatkräftiger Unterstützung einiger Anwohner, können sie das irgendwann so gut, dass sie Lehrerin Frieda Riley (Laura Dern) zu einem schulischen Bundeswettbewerb ermutigt. Im Weg stehen den Jungs z.B. noch Homers Vater (Chris Cooper), ein möglicherweise durch sie verursachter Waldbrand und dadurch die Polizei sowie ein paar Schicksalsschläge. Dennoch verglüht der Traum eines wissenschaftlichen Stipendiums, den der Gewinn des Wettbewerbs mit sich bringen würde, nicht so schnell…

October Sky - Die Rocket Boys
October Sky – Die Rocket Boys © Capelight

Der Film erhielt nicht die ganz großen Auszeichnungen aber tolle internationale Kritiken und ist vor allem ein Liebling für Fans. Das nun 20 Jahre später veröffentlichte Mediabook von Capelight dürfte alle Filmliebhaber ansprechen, denn der Nostalgie-Faktor des Feel-Good-Movies ist gegeben.

Das Aufsteiger-Drama kann auch über den spannenden Spielfilm hinaus punkten. Metapherhaft wird z.B. der technische Fortschritt (dessen Argwohn, aber genauso die Faszination) innerhalb des Coming Of Age-Dramas thematisiert. So vor allem, wenn Homer voraus (in das unerforschte Weltall) und nicht zurück (ins schmutzige Bergwerk) schauen will. Letztlich ist es die (fehlende) Bildung der damaligen Zeit, die häufig die Zukunft der Generation bestimmte. Auch der schon damals irrwitzige amerikanische Hype um Football wird sehr treffend zur Schau gestellt. Denn nach vorherrschender Meinung war nur ein solches Talent die einzige Chance auf Erfolg und ein Studium für die Jungs in der Kleinstadt. Wissenschaftliche Stipendien waren absolute Mangelware. Doch Homer und seine Freunde stellten das inspirierende Gegenbeispiel dar.

Bild:

October Sky - Homers Vater (Chris Cooper) ist streng
October Sky – Homers Vater (Chris Cooper) ist streng © Capelight

Das Bild hat einen tollen Look der damaligen Zeit Ender der 50er. So fällt es auch nie auf, dass der Film bereits 20 Jahre alt ist. Ansonsten liefert das schmutzige Bergarbeiter-Leben den vielsagenden Kontrast zu den gen Sonne fliegenden Raketen.

Ton:

Der Ton ist unauffällig, der Soundtrack emotionsgesteuert. Die deutsche Synchronisation hört sich gut an – ebenso die Dialoge. An der Qualität gibt es vor allem gemessen am Alter des Films keine Makel.

Extras:

Das Bonusmaterial des Mediabooks ist sehr gut. Das 24-seitge Booklet kann mit jeder Menge Fakten und schönen Fotos zum Film punkten. Die digitalen Extras in Form von zwei Featueretts (mit den wahren Akteuren) haben ebenso informativen wie inspirierenden Charakter.

Blu-ray Wertung
  • 8.5/10
    Film - 8.5/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 8/10
    Extras - 8/10
8.5/10

Kurzfassung

Schönes und informatives Mediabook zu einem inspirierenden Film.

Fazit:

October Sky bleibt die ganze Zeit über interessant, meist hoffnungsvoll, manchmal melancholisch aber nie depressiv. In Teilen ist das vorhersehbar und manche Handlungsstränge spielen sich etwas zu oberflächlich ab. Durch stimmige Stilmittel, tolle Schauspieler und den Nostalgie-Faktor des Feel-Good-Movies sei das schicke Mediabook aber jedem Filmfan ans Herz gelegt. Die biografische Romanvorlage hieß übrigens Rocket Boys. Der etwas träumerische Filmtitel „October Sky“ passt dann aber mindestens gut und stellt im Übrigen ein astreines Anagramm zum Buchtitel dar.


von Nicolas Wenger

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