My First Lady – Blu-ray Kritik: Das 1. Date von Barack und Michelle

My First Lady: Barack Obama (Parker Swayers) und Michelle Robinson (Tika Sumpter) kommen sich näher.
My First Lady: Barack Obama (Parker Swayers) und Michelle Robinson (Tika Sumpter) kommen sich näher. © Capelight

Die Kritik:

Nun endet die 8 Jahre lange Amtszeit vom charismatischen US-Präsidenten Barack Obama. Fast schon zum perfekten Zeitpunkt kommt ein ganz besonderer Film auf Blu-ray in Deutschland zum Verkauf. My First Lady gewährt den Zuschauern einen interessanten Einblick in das Privatleben des bald scheidenden US-Präsidenten. In diesem gut 80 Minuten langen Spielfilm begleitet man Barack Obama auf seinem 1. Date mit seiner Ehefrau Michelle Obama, damals Robinson. Einem Genre kann man diesen Streifen kaum zuordnen. Er ist von allem etwas. Doch eins ist dieser Film ganz gewiss. Nämlich sehr fein inszeniert.

My First Lady: Der junge Jurist Barack Obama (Parker Sawyers) überredet seine Chefin Michelle Robinson (Tika Sumpter) zu einem Date
My First Lady: Der junge Jurist Barack Obama (Parker Sawyers) überredet seine Chefin Michelle Robinson (Tika Sumpter) zu einem Date © Capelight Pictures

Der Film spielt im Jahr 1989 in Chicago. Michelle Robinson (Tika Sumpter) ist als Anwältin in einer Kanzlei tätig, während Barack Obama (Parker Sawyers) noch Jurastudent ist, den Sommer über ein Praktikum bei jener Kanzlei absolviert. Sie verabreden sich an einem sonnigen Tag. Für Barack ist dies ein Date, für Michelle eher ein Treffen unter Kollegen. Der ganze Film erstreckt sich über diesen einen Tag, den man als Zuschauer nur genießen kann, wenn man das gewisse Interesse an diesen Menschen besitzt, ansonsten könnten diese ewig langen Dialoge doch schnell langweilig werden und es würde einem vorkommen, als ob der Film vor sich nur so hinplätschert. Interessiert man sich jedoch für diese zwei äußerst bedeutsamen Personen des öffentlichen Lebens und möchte erfahren wie ihr erstes Date verlief, der sollte sich diesen Film nicht entgehen lassen. My First Lady zeigt ohne Kitsch auf eine ganz natürliche und realistische Art und Weise wie sich zwei junge Menschen kennengelernt haben, dabei in einem Museum waren, Sandwich aßen, in einer Bar etwas tranken und letztlich einen Film sich im Kino anschauten. Alles unspektakulär und wirklich nichts weltbewegendes, doch der Film hat einfach eine Menge Charme, die den Zuschauer in seinen Bann zieht. Die Kulisse, ein heißer und sonniger Sommertag in Chicago Ende der 80er, die tollen Dialoge und die wirklich sympathischen Darsteller. Der Film ist wirklich sehr klein gehalten. Auch wenn das Budget nur 1,5 Mio. betrug, weiß man nach diesem Film nicht wirklich genau wohin diese 1,5 Mio. hinflossen. Die Chemie zwischen den Darstellern stimmt, auch wenn das alles andere als Liebe auf den ersten Blick war. Überraschend ist es auch, dass dies der erste Spielfilm von Obama-Darsteller Parker Sawyers ist. Denn dieser macht seine Sache mehr als ordentlich, genauso wie Tika Sumpter. Eine tadellose Vorstellung der beiden, die einen zwar nicht umhaut oder länger im Gedächtnis bleibt, doch mehr als solide ist.

My First Lady: Barack Obama (Parker Sawyers) lernt seine spätere Frau Michelle (Tika Sumpter) in einer Kanzlei kennen
My First Lady: Barack Obama (Parker Sawyers) lernt seine spätere Frau Michelle (Tika Sumpter) in einer Kanzlei kennen © Capelight Pictures

Der Film bringt uns die beiden Figuren auf eine leicht humorvolle, aber auch teilweise ernste Art und Weise näher. Man erfährt wie Barack zu seinem Vater und seiner Mutter steht oder wie auch Michelles eigentliche Vorstellungen von einer Tätigkeit als Anwältin von der Realität abweichen. Darüber hinaus wird einem auch der Raucher Obama gezeigt, aber auch der exzellente Redner Obama wurde hier in einer starken Szene präsentiert. Zeitweise erinnert der Streifen an die „Before…“-Trilogie von Richard Linklater mit Ethan Hawke und Julie Delpy in den Hauptrollen. Denn wie auch dort sieht man hier zwei junge Menschen bei einem Date spazieren und reden und reden und lachen und reden und dies fast über die komplette Laufzeit. Auch wenn man zugeben muss, dass Linklaters Werke, insbesondere mit den unglaublichen langen Plansequenzen, überragen. Es stimmt, dass My First Lady wahrlich nichts ist, was einem vom Hocker reißt, doch er ist ein kleines Stück Drama, ein kleines bisschen Liebesfilm mit einer feinen Prise Humor und auch ein kleines Biopic, dass man sich als Cineast nicht entgehen lassen sollte, da My First Lady schlichtweg unterhält.

Bild:

Das Bild ist grundsätzlich auf einem mehr als gutem Niveau. Ohne Filmkorn kommt die Bildqualität jedoch nicht ganz aus. Die Schärfe leidet vor allem bei den Aufnahmen am Abend oder in geschlossenen dunkleren Räumen. Dennoch eine wirklich zufriedenstellende Bildqualität.

Ton:

Der Ton der Blu-ray ist sehr klar und alle Dialoge sind ohne Beschwerden zu verstehen.

Extras:

Hier gibt es leider nur den Trailer sowie eine Trailershow. Enttäuschend.

Blu-ray Wertung
  • 7.5/10
    Film - 7.5/10
  • 7.5/10
    Bild - 7.5/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
7/10

Kurzfassung

Interessanter und kurzweiliger Spielfilm über das 1. Rendez-vous zwischen Barack und Michelle Obama.

Fazit:

Ein feiner Streifen, der unspektakulär seine Geschichte erzählt, obwohl es sich hier um den mächtigsten Mann der letzten 8 Jahre handelt. Gute Darsteller, schöne Dialoge und eine unterhaltsame Inszenierung machen My First Lady zu einem sehenswerten Streifen.


von Morteza Wakilian

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