Midway – Für die Freiheit – Blu-ray Kritik

Midway: Bruno Gaido (Nick Jonas) ist entschlossen, das Gefecht für sich zu entscheiden
Midway: Bruno Gaido (Nick Jonas) ist entschlossen, das Gefecht für sich zu entscheiden © LEONINE

Die Kritik:

Midway - Für die Freiheit - Blu-ray Cover
Midway – Für die Freiheit – Blu-ray Cover © LEONINE

Wenn man einen Film von Roland Emmerich sieht, gibt es nur eine Regel: Hirn aus und Spaß haben. Emmerich ist weder dafür bekannt hochkomplexe Filme zu kreieren, noch irgendwelche Gesellschaftskritik oder eine besondere Message in seinen Filmen mitzuteilen. Emmerich ist viel eher dafür bekannt, dass er bildgewaltige Filme macht, die man gerne mit seinen Freunden an einem entspannten Abend guckt. Mit „Midway – Für die Freiheit“ begibt er sich in das Kriegsgenre, in dem er eine der zentralen der Schlachten des Zweiten Weltkrieges verfilmt. Die Schlacht um Midway zählt als Wendepunkt des Pazifikkrieges. Während Japan nur einen Flugzeugträger der USA versenken konnte, zerstörten amerikanische Truppen vier japanische. Dadurch haben sich die Verhältnisse des Krieges geändert und Japan stand fortan in der Defensive. Nun nimmt Roland Emmerich dieses Ereignis und macht daraus einen Blockbuster, den wohl niemand gebraucht hat, voller Figuren, die einfach klischeevoll sind.

Nachdem die japanische Luftwaffe der kaiserlichen Marine den amerikanischen Flottenstützpunkt angegriffen hat, kochen die Emotionen in beiden verfeindeten Lagern. Ein halbes Jahr später steht die USA vor der nächsten Katastrophe: die Japaner wollen die US-Aufklärungsbasis auf den Midway-Inseln einnehmen, zumindest glaubt das Edwin Layton (Patrick Wilson). Der von Woody Harrelson gespielte Admiral Chester W. Nimitz soll nun eine Falle stellen, die den Pazifikkrieg in eine neue Richtung lenken soll. Mittendrin ist auch Pilot Dick Best (Ed Skrein), welcher seit Pearl Harbour auf seiner Suche nach Vergeltung ist.

Kommandant William „Bull“ Halsey (Dennis Quaid) scheut keine Gefahr.
Kommandant William „Bull“ Halsey (Dennis Quaid) scheut keine Gefahr. © LEONINE

„Midway“ sieht auf dem Papier wirklich interessant aus, was insbesondere an dem Cast liegt. Mit Ed Skrein, Patrick Wilson, Woody Harrelson, Luke Evans, Aaron Eckhart und Mandy Moore sieht man einige große Stars im Film, jedoch spielen sie alle Figuren, die einen emotional kalt lassen. Auch der Protagonist des Filmes Dick Best, welcher von Dario Naharis Darsteller Ed Skrein gespielt wird, wirkt unsympathisch. Er erlebt zu Beginn des Filmes einen starken Verlust, dieser lässt den Zuschauer jedoch kalt, da wir die Beziehungen zu den Figuren noch gar nicht genug kennengelernt haben.

Aaron Eckhart in Midway - Für die Freiheit
Aaron Eckhart in Midway – Für die Freiheit © LEONINE

Die einzige Figur, die einige interessante Momente bekommt, ist der von Eckhart gespielte Doolittle. Auch visuell ist der Film höchstens Mittelmaß. Während aktuelle Kriegsfilme wie „1917“ oder „Dunkirk“, auf praktische Effekte aussehen, sieht man vor allem bei der Schlacht von Pearl Harbour die Greenscreen-Effekte, die dazu auch höchst unecht aussehen. Die bildgewaltigen Momente, die Filme von Emmerich ausmachen, entstehen deswegen erst gegen Ende. Hier stimmen einigermaßen die Effekte, da besonders die Szenen im Cockpit der Kampfpiloten exzellent aussehen. Wirklich durchgängig gut ist die Kameraarbeit von Robby Baumgartner, durch welche die Luftaufnahmen eine Spur Authentizität bekommen.

Midway: Sturzkampfpilot Richard Halsey „Dick“ Best (Ed Skrein) mit Ehefrau Ann Best (Mandy Moore)
Midway: Sturzkampfpilot Richard Halsey „Dick“ Best (Ed Skrein) mit Ehefrau Ann Best (Mandy Moore) © LEONINE

Insgesamt dümpeln die Minuten vor sich hin, während man auf vereinzelte spannende Momente wartet. Durch die charakterlosen Figuren, die teils schlechten Effekte und den überzogenen Patriotismus für den Emmerich bekannt ist, ist „Midway“ ein Beispiel dafür, wie man einen Kriegsfilm nicht machen sollte. In den letzten Jahren kamen viele wirklich gute Kriegsfilme heraus, eben wie „1917“, „Jojo Rabbit“ oder „der Hauptmann“. Diese Filme sind alle deutlich kreativer, bieten entweder einzigartige Figuren oder wirken extrem real. „Midway“ bietet leider nichts von dem.

Bild:

Das Bild ist exzellent, da gibt es nichts zu meckern. Die Bilder, die der Film erschafft, sind gestochen scharf.

Ton:

Bei einem Kriegsfilm sind authentische Kriegsgeräusche mit das Wichtigste. „Midway“ kann in dem Gebiet auf jeden Fall überzeugen. Nur ist in manchen Szenen die Musik so laut, dass man die Dialoge nur schwer verstehen kann. Abgesehen davon ist der Ton wirklich gut.

Extras:

Die Blu-ray von „Midway“ bietet Fans des Filmes viele interessante Einblicke. Es gibt sieben verschiedene Extras, die insgesamt auf eine Laufzeit von 62min kommen. Gerade das Making Of des Filmes bietet einen schönen Blick hinter die Kulissen, wenn man sich dafür interessiert.

Blu-ray Wertung
  • 4/10
    Film - 4/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 9/10
    Extras - 9/10
5/10

Kurzfassung

Durchschnittlicher Blockbuster, der abgesehen von ein paar guten Kameraführungen und brachialem Sound, nicht wirklich etwas zu bieten hat.

Fazit:

Wenn man Filme von Emmerich mag, dann kann man sich gerne mal „Midway“ angucken. Jeder andere sollte einen großen Bogen, um diesen Film machen, da in letzter Zeit deutlich bessere Kriegsfilme herausgekommen sind.


von Lukas Weinandy

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