Meteor Man – Blu-ray Kritik: Schwarzer Superheld

MarlaMarla Gibbs, Marilyn Coleman, Eddie Griffin, Robert Guillaume und Robert Townsend in Meteor Man Gibbs, Marilyn Coleman, Eddie Griffin, Robert Guillaume, and Robert Townsend in The Meteor Man
Marla Gibbs, Marilyn Coleman, Eddie Griffin, Robert Guillaume und Robert Townsend in Meteor Man © justbridge entertainment GmbH

Die Kritik:

Meteor Man - Blu-ray
Meteor Man – Blu-ray © justbridge entertainment GmbH

Vor knapp 15 Jahren dominierten noch Komödien und Actionfilme die Kinolandschaft. Heutzutage hat man das Gefühl, dass kein Monat vergeht, ohne dass ein Superheldenfilm Premiere feiert. 2008 startete Marvel sein „Marvel Cinematic Universe“ mit „Iron Man“, damals veröffentlichten sie nur einen Comicbuchfilm pro Jahr. Doch nun haben sie ihre Strategie geändert und zeigen drei solcher Filme pro Jahr, ganz einfach, weil diese Filme extrem populär sind. Auch Warner Bros. und DC setzen auf solche Filme. Nachdem aber „Batman V. Superman“ und „Justice League“ bei den Fans nicht so gut ankamen, scheint es so, dass das Studio daraus gelernt hat, denn die Filme „Aquaman“ und „Wonder Woman“ spielten viel Geld ein und Fortsetzungen sind schon auf dem Weg. Aber auch vor dem Superhelden-Boom gab es vereinzelt Superheldenfilme, auch in den 90ern. Ein interessanter Film ist dabei „Meteor Man“, der gute Absichten hat, aber sein Potenzial nicht ganz ausschöpfen kann.

Robert Townsend ist ein Schauspieler, Comedian und Regisseur, der in seiner Karriere schon einige Filme inszeniert hat. Doch selten war das Multitalent aber derart gefordert wie bei dem 1993 erschienen „Meteor Man“, bei dem er Hauptdarsteller, Regisseur, Autor und Produzent gewesen ist, also gleich vier wichtige Rolle übernommen hat. Dass Townsend ein talentierter Filmemacher ist hat er schon mehrere Male gezeigt, und die Inszenierung hier ist definitiv nicht das Problem. Vielmehr hapert es am Drehbuch, welches er ebenfalls geschrieben hat. Denn Townsend konnte sich wohl nicht entscheiden, in welche Richtung er mit diesem Film gehen möchte und das führt dazu, dass die Balance der gewählten Genres nicht ausgewogen genug ist.

Szene aus Meteor Man
Szene aus Meteor Man © justbridge entertainment GmbH

Jefferson Reed ist ein netter Grundschullehrer aus Washington, der seinen Job über alles liebt. Dennoch macht ihm eines zu schaffen: Die Gang „Golden Lords“, die seine Gegend terrorisiert und Angst verbreitet. Eines Nachts wird er von ihnen verfolgt und er versteckt sich in einem Container. Als die Luft rein ist möchte er wieder nach Hause und wird plötzlich von einem Meteoriten getroffen. Er wird in ein Krankenhaus gebracht und behandelt, doch am nächsten Tag ist Jefferson nicht nur kerngesund, er hat Superkräfte bekommen. Diese möchte er nun anwenden und die Gang besiegen. Schauspielerisch ist die Qualität besser als der eigentliche Film. Robert Townsend ist als schüchterner Lehrer, der mit der neu gewonnenen Verantwortung umgehen muss, sehr gut und trägt den Film mit Leichtigkeit. Don Cheadle gibt einen Gangster, der für viel Humor sorgt. Die Legende James Earl Jones bekommt leider nicht viel zu tun, aber er und die restliche Besetzung sind grundsolide.

Szene aus Meteor Man
Szene aus Meteor Man © justbridge entertainment GmbH

„Meteor Man“ hätte ein so guter Film werden können. Ein schwarzer Superheld, der nicht auf ein Comicbuch basiert und komplett original ist, war für damalige Verhältnisse revolutionär. Doch trotz guter Absichten schafft es Townsend nicht, das volle Potenzial dieser Idee auszuschöpfen. Einerseits möchte er sozialkritische Akzente setzen und eine Geschichte über Mut und Zivilcourage erzählen, doch dieser Versuch schlägt fehl, da Townsend auch parodische Elemente in den Film eingebaut hat. Man merkt dem Film deutlich an, dass er von Komödien wie „Hot Shots“ und „Die nackte Kanone“ inspiriert wurde. Es gibt viele Slapstick-Szenen und Klamauk, was den Ernst der Geschichte überschattet. Sogar im finalen Akt wird auf Humor gelegt, daher kann man ihn gar nicht so ernst nehmen. Die Balance stimmt nicht und es wäre besser gewesen, wenn sich Townsend für ein Genre entschieden hätte. Dennoch gibt es einige gute Momente im Film, die Schauspieler sind mehr als gut und auch der Soundtrack weiß zu gefallen.

Bild:

Das Bild ist auf einem hohen Niveau. An den Kontrasten und der Schärfe sieht man, das hier auf einem sehr hohen Niveau gearbeitet wurde. Auch wenn die Kamera optisch etwas einfach gestrickt ist, sind die starken Bilder tadellos.

Ton:

Der Ton ist fehlerlos. Vieles spielt sich vieles auf der Dialogebene ab und die Dialoge sind zu jeder Zeit gut verständlich. Zudem wird ein angenehmes räumliches Klanggefühl erzeugt.

Extras:

Es gibt nur den Originaltrailer zum Film, was enttäuschend ist.

Blu-ray Wertung
  • 5.5/10
    Film - 5.5/10
  • 8.5/10
    Bild - 8.5/10
  • 8.5/10
    Ton - 8.5/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
5.5/10

Kurzfassung

Revolutionäre Idee, verschenktes Potential.

Fazit:

Es ist schade, dass „Meteor Man“ sein Potenzial nicht ausschöpfen kann, denn der Film hätte wirklich sehr gut werden können.


von Denizcan Sürücü

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