Men in Black: International – Blu-ray Kritik

Agent M (TESSA THOMPSON) und Agent H (CHRIS HEMSWORTH) in MEN IN BLACK: INTERNATIONAL
Agent M (TESSA THOMPSON) und Agent H (CHRIS HEMSWORTH) in MEN IN BLACK: INTERNATIONAL © 2018 Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Die Kritik:

1997 erblickte der erste „Men in Black“ das Licht der Welt. Ebenso wie der bekannte und gleichnamige Song von Hauptdarsteller Will Smith, wurde der Film Teil der Popkulturgeschichte und ist bis heute noch sehr beliebt. Aufgrund der Erfolge war es nicht verwunderlich, dass es zwei Fortsetzungen gab, die allerdings qualitativ nicht an den ersten Teil herankamen. Nun sieben Jahre nach dem bislang letzten Abenteuer sind die Men in Black zurück in neuem Gewand.

Men in Black: International Blu-ray Packshot
Men in Black: International Blu-ray Packshot © Sony Pictures Entertainment

Will Smith und Tommy Lee Jones standen nicht mehr zur Verfügung und allgemein gibt es bis auf die „Worm Guys“ und Frank der Hund, keine bekannten Figuren aus den bisherigen Teilen zu sehen. Somit hieß es volles Augenmerk auf einen frischen Start, der dennoch die Geschehnisse aus den vorherigen Teilen nicht außer Acht lässt, wie man im Londoner Hauptquartier seitens eines Gemäldes, dass den Kampf von Agent J und K (Smith und Jones Filmfiguren) gegen die Scharbe aus dem ersten Teil zeigt, erkennen kann.
Als Regisseur wurde F. Gary Gray verpflichtet, der filmisch in schon beträchtlich vielen Genres seine Finger hatte. So gehören die Neuverfilmung vom Heist-Streifen „The Italian Job“ mit Mark Wahlberg, der Thriller „Gesetz der Rache“ mit Gerard Butler, sowie das Biopic „Straight Outta Compton“ zu seiner Filmagenda. Zuletzt setzte er den Actionfilm „Fast & Furious 8“ in Szene, welcher seinem neuesten Projekt wohl am nächsten kommt und ihn vermutlich für MEN IN BLACK: INTERNATIONAL qualifiziert hat.

Agent M (TESSA THOMPSON) und Agent H (CHRIS HEMSWORTH) in MEN IN BLACK: INTERNATIONAL
Agent M (TESSA THOMPSON) und Agent H (CHRIS HEMSWORTH) in MEN IN BLACK: INTERNATIONAL © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Für die Hauptrollen wurden Chris Hemsworth und Tessa Thompson gecastet. In Nebenrollen sind des Weiteren Emma Thompson (u.a. „Eine zauberhafte Nanny“), Liam Neeson („Hard Powder“) und Rafe Spall (u.a. „The Ritual“) zu sehen, die für ihre Rollen optimal besetzt wurden, aber leider nicht genügend Screentime bekommen, um zur Genüge auf den Film einwirken zu können. Den vorher viel erwähnten Cameoauftritt von Fußballspieler Jérôme Boateng hätte man sich ersparen können, da er wie ein Fremdkörper wirkt. Er selbst taucht nicht auf, sondern lediglich eine Aufnahme von ihm auf einem Bildschirm im Londoner Hauptquartier, der prominente Aliens zeigt. Dabei sieht man ihn telefonierend vor einem weißen Hintergrund, was auffällig reingeschnitten und vor allem billig gemacht wirkt. Wählt man den Originalton, sieht man an eben dieser Stelle stattdessen Sängerin Ariane Grande, Unternehmer Elon Musk und Schauspieler Donald Glover. In dieser Form wirkte die Szene wesentlich besser und wie bereits erwähnt, hätte man sich Boatengs Auftritt sparen oder ihn zumindest qualitativ besser in Szene setzen können.

Hemsworth, der allen voran für seine Rolle als Thor aus dem MCU bekannt ist, zeigte schon in diversen Filmen sein Charisma und ist mehr als passend besetzt für die Rolle des Agent H, der als der Top Agent der Londoner Niederlassung gilt. Dabei ist er in erster Linie ein lässiger Lebemann, der eher arrogant als ernstzunehmend wirkt, was in vielen Phasen des Films sehr nervig ist. Zu sehr versucht die Figur die Rolle von Will Smith einzunehmen, wobei der Humor selten bis gar nicht zündet.

Agent M (TESSA THOMPSON) und Agent H (CHRIS HEMSWORTH) in MEN IN BLACK: INTERNATIONAL © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

An seiner Seite spielt Thompson, die unter anderem durch die „Creed“-Filme und den dritten „Thor“-Film aus dem MCU, wo sie bereits an der Seite von Hemsworth zu sehen war, bekannt wurde. Sie spielt Molly, die nach einem Erlebnis als Kind unbedingt den Men in Black beitreten möchte und auch schließlich zu Agent M wird. Die Rolle der klugen, aber unbedarften Agentin spielt sie tadellos. Die Chemie zwischen den beiden Darstellern funktioniert, allerdings muss sich die Kombination der beiden den Vergleich mit den vorherigen Agenten gefallen lassen – und verliert. Die geskripteten Gegensätze der beiden sind zwar deutlich zu erkennen und führen schon das ein oder andere Mal zu einer gewissen Situationskomik, allerdings kommt diese nicht mal im Ansatz an den Charme und den Humor von Jones und Smith heran.

Wiederum ist das ganz ok, da man nicht erneut dasselbe serviert bekommt, um dann doch während der Handlung festzustellen, dass MEN IN BLACK: INTERNATIONAL viele Punkte der ersten beiden Filme wiederholt. Dies ist auch der größte Kritikpunkt vom vierten Film der Reihe: Er ist sehr austauschbar. Natürlich war der Handlungsverlauf der anderen Filme auch nicht unbedingt innovativ, aber letzten Endes wirkten diese dabei noch frisch und blieben eher im Gedächtnis. MEN IN BLACK: INTERNATIONAL ist ein Film, der heute zuhauf existiert und deswegen wenig Überraschungen bietet. Dadurch bleibt die Spannung ein wenig auf der Strecke und selbst der perfide gesponnene Twist ist selbst für den nicht geübten Filmegucker spätestens zur Hälfte vorab gelöst. Die extrem vielen Gags des Films zünden nicht immer und sind teils plump. Dennoch sind einige richtige Lacher dazwischen, die Sidekick Pawnee (gesprochen von Comedian Kumail Nanjiani) erhalten hat.

Agent O (EMMA THOMPSON) in MEN IN BLACK: INTERNATIONAL
Agent O (EMMA THOMPSON) in MEN IN BLACK: INTERNATIONAL © Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH

Auch wenn es bis hierhin anders klingt, ist der Film keine Katastrophe! Verglichen mit den vorherigen Teilen war zwar mehr drin – was die mittelmäßigen bis schlechten Bewertungen erklärt – aber letzten Endes zählt der Unterhaltungswert und der ist definitiv vorhanden. MEN IN BLACK: INTERNATIONAL bietet anspruchslose, temporeiche Action, ohne dabei etwas in die Länge zu ziehen. Der Film tut zu keiner Zeit weh und ist keine Quälerei. Die Vielfalt der Aliens und deren Effekte sind zeitgemäß hochwertig und sehr gut, der Film macht zudem seinem Namen alle Ehre und wechselt häufiger das Setting rund um die Welt. Die neuen Gadgets sind ebenfalls ganz cool, wenn auch hin und wieder ein paar CGI Effekte dazwischen sind, die zu wünschen übriglassen.

Bild:

Wenn auch viele der Ereignisse eher in dunklen Gefilden spielen, bleibt das Bild immer klar. Dadurch fallen wiederum ein paar Mängel bei den CGI Effekten eher auf, was ein weiteres Indiz für ein gut geschärftes Bild ist.

Ton:

MEN IN BLACK: INTERNATIONAL hat bei der deutschen Tonspur ein 5.1 DTS-HD Master Audio. Der Sound ist klar und satt. Besonders der Subwoofer knallt und dröhnt im Positiven und bringt die Action ins Wohnzimmer.

Extras:

Insgesamt bringt es die Blu-ray auf 48 Minuten Extras. Darunter fallen beispielsweise Outtakes und Entfallene Szenen, sowie ein Extra namens „Alien Shopping Netzwerk“, wo man Werbung für Aliens sehen kann. Wenn man eine der Adressen eingibt wird man auf die Sony Pictures Internetpräsenz weitergeleitet.
Weitere Extras beschäftigen sich mit einigen Aspekten des Making of, wobei auf die Action und Stuntszenen, sowie die Gadgets und Effekte eingegangen wird.
Ebenfalls dabei ist ein Rückblick auf die alte Trilogie sowie ein Clip in dem drei Basketball Profis, die Aliens sein sollen, rekrutiert werden.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 8/10
    Extras - 8/10
7/10

Kurzfassung

Unterhaltungswert hat MEN IN BLACK: INTERNATIONAL definitiv.

Fazit:

Bei Actionfilmen zählt in erster Linie der Unterhaltungswert und den hat MEN IN BLACK: INTERNATIONAL definitiv. Man hat zwar nichts verpasst, wenn man ihn sich nicht ansieht, denn es gibt nichts in diesem Film, dass man nicht schon einmal in einem anderen Film gesehen hat, aber verschwendete Zeit ist er am Ende auch nicht. Hin und wieder springt der Kopf an und man empfindet die Handlung und die Gags vielleicht als ideenlos und ungeschliffen, aber wenn man den Kopf ausgeschaltet bekommt und sich einfach berieseln lässt, dann kann man sich auf fast zwei Stunden kurzweilige Action und Unterhaltung freuen.


von Christian Willach

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