Marvel´s Daredevil – Die komplette zweite Staffel – Blu-ray Kritik

Marvels Daredevil - Die komplette zweite Staffel Cover Graphic
Marvels Daredevil - Die komplette zweite Staffel Cover Graphic © Walt Disney Studios Home Entertainment Germany

Die Kritik:

‚Marvels Daredevil – Die komplette erste Staffel‘ schlug im TV ein wie eine Bombe und fuhr durchweg positive Bewertungen ein, nicht zuletzt auch in unserer Blu-ray-Kritik, in welcher der Teufel aus Hell’s Kitchen für die Geschichte ganze neun von zehn Punkten erhalten hat. Nicht weniger erfolgreich lief die zweite Staffel auf Netflix, die dort komplett am 18. März 2016 veröffentlicht wurde und inhaltlich weitere starke Charaktere einführte. Jetzt erscheint über ein Jahr später, am 18. Mai endlich die komplette zweite Staffel auf Blu-ray, welche wir bereits sichten konnten und von deren technischer, vor allem aber auch inhaltlicher Stärken wir hier nun berichten.

Marvels Daredevil - Die komplette zweite Staffel Blu-ray Cover
Marvels Daredevil – Die komplette zweite Staffel Blu-ray Cover © Walt Disney Studios Home Entertainment Germany

Nachdem der Kingpin alias Wilson Fisk (Vincent D’Onofrio) endlich hinter Gittern sitzt, glaubt Matt Murdock (Charlie Cox), dass seine taglichen Bemühungen als Anwalt und nächtlichen Einsätze als Daredevil, welche die Ordnung in Hell’s Kitchen wieder herstellen sollen, endlich Erfolg zeigen. Doch weit gefehlt, denn mit Frank Castle (Jon Bernthal), genannt „The Punisher“, ein Ex-Soldat, der seinen Gegnern blutige Rache schwört und Matts alter Flamme Elektra „Ellie“ Natchios (Élodie Yung) tauchen zwei neue Unruhestifter auf. Als wäre das nicht schon schlimm genug, gewinnt obendrein auch noch eine sehr alte, tödliche und unerbittliche Quelle des Bösen wieder an Macht. Die neuen Bedrohungen machen es Matt immer schwieriger, sich um seine tägliche Arbeit als Anwalt zu kümmern und schon bald muss er sich der existentiellen Frage stellen und sich damit auseinandersetzen, was es wirklich bedeutet, ein Held zu sein …

 

Daredevil – Die komplette zweite Staffel‚ beinhaltet insgesamt dreizehn Episoden, welche jeweils eine Laufzeit von knapp 54 Minuten haben und sich wie folgt auf das 4-Disc Blu-ray-Set aufteilen:

 

Disc 1:

▪ 01. Peng
▪ 02. Hunde zu einer Schießerei
▪ 03. Dein Freund und Helfer
▪ 04. Penny and Dime

Disc 2:

Matt Murdock (Charlie Cox) als Daredevil
Matt Murdock (Charlie Cox) als Daredevil © Walt Disney Studios Home Entertainment Germany

▪ 05. Kinbaku
▪ 06. Reue
▪ 07. Semper Fidelis

Disc 3:

▪ 08. Schuldig wie die Sünde
▪ 09. Sieben Minuten im Paradies
▪ 10. Bis aufs Blut

Disc 4:

▪ 11. .380
▪ 12. Das Dunkle am Ende des Tunnels
▪ 13. Ein kalter Tag in Hell’s Kitchen

Die zweite Staffel von Daredevil ist inhaltlich zwar nicht mehr ganz so stark wie die vorangegangene Season, aber dennoch sorgt diese für gute und gleichermaßen spannende Unterhaltung. Das ist vor allem dem knallharten Punisher zu verdanken, der wirklich herausragend von Jon Bernthal (‚The Walking Dead‚, ‚Sicario‘) verkörpert wird, welcher dem Bestrafer die nötigen Ecken und Kanten verleiht. Weshalb es den rachsüchtigen Frank Castle nach Hell’s Kitchen treibt, wird aus Spoilergründen an dieser Stelle allerdings nicht verraten, wer den Comic-Charakter und dessen traurige Geschichte hingegen bereits kennt, wird die Umstände bereits wissen oder zumindest erahnen können. Mit Elektra, in deren Rolle die talentierte französische Darstellerin Élodie Yung (‚G.I. Joe – Die Abrechnung‘, ‚Gods of Egypt‘) schlüpft, stößt ein weiterer wichtiger Charakter zum Cast. Denn sie ist nicht nur die Ex-Freundin von Matt, sondern wurde – genau wie er selbst, bereits als Kind vom blinden Mentor Stick (Scott Glenn) zu einem Kämpfer ausgebildet. Dieser ist zudem das Oberhaupt einer Geheimorganisation namens „The Chaste“, welcher gemeinsam mit Matt und Elektra die uralte japanische Vereinigung, welche sich selbst „Die Hand“ nennt, bekämpft.

Frank Castle (Jon Bernthal) ist The Punisher
Frank Castle (Jon Bernthal) ist The Punisher © Walt Disney Studios Home Entertainment Germany

Doch Matts zunehmender Einsatz als Daredevil, wirkt sich negativ auf sein Privatleben aus, denn seine Freunde Foggy (Elden Henson) und Karen (Deborah Ann Woll) sehen sich vermehrt auf sich allein gestellt. Das sorgt natürlich für Spannungen innerhalb der Kanzlei Nelson & Murdock, aber das ist nur ein kleiner Teil der vielen Unannehmlichkeiten. Denn mit der mysteriösen Madame Gau (Wai Ching Ho), die unter anderem die Heroin-Produktion in der Stadt kontrolliert, mischt zusätzlich auch noch das Oberhaupt der Triaden mit und auch Fisk, der nach wie vor hinter Gittern sitzt, ist dort nicht ganz unaktiv, sondern hat weiterhin große Pläne. Natürlich gibt es in ‚Marvels Daredevil – Die komplette zweite Staffel‘ aber auch ein Wiedersehen mit weiteren bekannten, wie beispielsweise Krankenschwester Claire Temple (Rosario Dawson), welche inzwischen ein fester Bestandteil der Marvel-Serien zu sein scheint. Denn sie flickt nicht nur Daredevil ab und an nach seinen Kämpfen zusammen, sondern ist auch Luke Cage (Mike Colter) oder Jessica Jones (Krysten Ritter) nicht unbekannt und ja, auch in der neuen Netflix-Serie ‚Marvels Iron Fist‘ steht sie an der Seite von Daniel „Danny“ Rand (Finn Jones) und mischt sogar neben Colleen Wing (Jessica Henwick) aktiv in dessen Kampf gegen „Die Hand“ mit. Langweilig wird es folglich niemals, vielmehr bieten alle dreizehn Episoden wieder spannende und vor allem actiongeladene Unterhaltung, gipfeln diesmal jedoch in einem Finale, bei dem leider einige Fragen unbeantwortet bleiben. Bis diese jedoch beantwortet werden, wird es noch etwas Zeit in Anspruch nehmen, denn zunächst konzentriert man sich in ‚Marvels The Defenders‘ auf das Zusammentreffen der Superhelden Daredevil, Jessica Jones, Luke Cage sowie Iron Fist, welches hierzulande am 18. August zu sehen sein wird. Wer sich indessen die Wartezeit darauf verkürzen möchte, der sollte einen Blick auf ‚Marvels Iron Fist‚ werfen, dessen Serie weitere Fragen um die mysteriöse japanische Vereinigung namens „Die Hand“ aufdeckt.

Bild:

Daredevil (Charlie Cox)
Daredevil (Charlie Cox) © Walt Disney Studios Home Entertainment Germany

In Bezug auf die Bildqualität kann sich auch die zweite Staffel von Daredevil sehen lassen, welche wie bereits die vorangegangene Season im Ansichtsverhältnis von 1,78:1 (16:9) gehalten ist und mit überzeugenden Schärfewerten bei Tag- sowie Nachtsszenen aufwartet. Zwar macht sich auch hier wieder bei dunkleren Szenen ein minimaler Detailverlust bemerkbar, dafür liefern aber die Aufnahmen an sich eine ausgezeichnete Detailzeichnung, welche selbst Kleinigkeiten wie die Muster oder die Nieten auf Daredevils Anzug oder beispielsweise Bücher in den Regalen mühelos erkennen lässt. Die Tag- beziehungsweise Nachtszenen werden dabei dauerhaft von einem leichten Filmkorn begleitet, das vermehrt in dunkleren Bildabschnitten anzutreffen ist, der ganzen Serie allerdings einen sehr filmischen Look verleiht und niemals als zu störend empfunden wird. Die Farbgestaltung ist ebenfalls sehr natürlich ausgefallen, während der Schwarzwert sehr satt ist, so das man vor allem bei den nächtlichen Kampfszenen manchmal etwas genauer hinsehen muss. Anzumerken wäre darüber hinaus noch, das bei synchronisierten Passagen, zum Beispiel wenn die Triaden sprechen, im unteren Bildbereich englische Untertitel eingeblendet sind, während die deutsche Übersetzung im oberen Bildsegment angezeigt wird.

Ton:

Wie zuvor bei ‚Marvels Daredevil – Die komplette erste Staffel‘, liegt auch hier der deutsche Ton wieder als verlustbehafteter DTS-HD High Resolution 5.1-Mix vor, während der englische Originalton mit DTS-HD Master Audio 5.1-Sound aufwartet. Schlecht ist diese Entscheidung allerdings keinesfalls, denn im direkten Vergleich klingt der verlustfreie Originalton nur minimal differenzierter, jedoch nicht so viel besser, als das man sich darüber beklagen könnte. Die Dialoge werden bei beiden Tonspuren vermehrt über die Front wiedergegeben, während sich die Umgebungs- beziehungsweise Kampfgeräusche sehr gut über die weiteren Surround-Kanäle verteilen. Schüsse, Schläge oder Tritte während der zahlreichen Zweikämpfe klingen dabei sehr authentisch und werden kraftvoll wiedergegeben, wobei bei Explosionen auch der Tieftonkanal recht ordentlich gefordert wird. Insgesamt eine Abmischung, an der es eigentlich nichts zu bemängeln gibt, vor allem auch deshalb, weil es sich hierbei um eine TV-Produktion handelt.

Extras:

▪ ohne Bonusmaterial

Elektra „Ellie“ Natchios (Élodie Yung)
Elektra „Ellie“ Natchios (Élodie Yung) © Walt Disney Studios Home Entertainment Germany

Leider hat sich Walt Disney Studios Home Entertainment auch bei der zweiten Staffel von ‚Marvel´s Daredevil‘ dazu entschieden, der Blu-ray-Edition kein Bonusmaterial zu spendieren. Das ist erneut sehr bedauerlich, denn wie bereits bei der ersten Season, sind im Internet wieder einige Beiträge wie beispielsweise ‚The Women of Hell’s Kitchen‘ (2:46 min.), eine Featurette namens ‚Elektra‘ (2:03 min.), das Special ‚How Élodie Yung turned herself into Elektra‘ (1:32 min.) oder auch diverse Interviews mit dem Cast vorzufinden. Weshalb man diese Specials, auch wenn diese ziemlich kurz geraten sind, erneut nicht mit auf die Blu-rays gepackt hat, bleibt leider ein Rätsel. Das einzige Extra das diese Blu-ray-Edition demnach bietet, ist ein recht schöner Pappschuber, auf dem allerdings das FSK-Logo aufgedruckt ist.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Serie - 8.0/10
  • 9/10
    Bild - 9.0/10
  • 9/10
    Ton - 9.0/10
  • 0/10
    Extras - 0.0/10
8/10

Kurzfassung

Nach einem gelungenen Auftakt unterhält auch die zweite Staffel von Daredevil wieder prächtig und führt mit dem Punisher sowie Elektra zwei weitere Figuren aus dem Marvel-Universum sinnvoll ein. Diese sorgen nicht nur inhaltlich für ordentliche Abwechslung, sondern bereichern die Serie ebenso mit fulminanten Actionszenen und großartig choreographierten Kämpfen.

Fazit:

‚Marvel´s Daredevil‘ ist eine der aktuell stärksten Comic-Serien von Netflix und da bildet auch Staffel 2 keine Ausnahme. Zwar sind die dreizehn enthaltenen Episoden nicht ganz so stark wie die der ersten Season, mit Jon Bernthal als Frank Castle alias Punisher und Élodie Yung als Elektra, ist der Cast allerdings um zwei weitere interessante Figuren sinnvoll ergänzt worden. Während in der ersten Hälfte der Punisher im Vordergrund steht, tritt in den weiteren Episoden im Kampf gegen „Die Hand“ vermehrt Elektra in Aktion, deren Darstellung im Vergleich mit Jennifer Garners zwei Filmauftritten wesentlich besser gefällt und dem Charakter endlich gerecht wird. Technisch überzeugt die Umsetzung ebenfallls, weshalb Daredevil- und Marvel-Fans bedenkenlos zugreifen können.


von Roland Nicolai

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*