Maleficent: Mächte der Finsternis – Blu-ray Kritik

Elle Fanning, Angelina Jolie und Sam Riley in Maleficent: Mächte der Finsternis
Elle Fanning, Angelina Jolie und Sam Riley in Maleficent: Mächte der Finsternis © Disney

Die Kritik:

Maleficent 2 Mächte der Finsternis Bluray Cover
Maleficent 2 Mächte der Finsternis Bluray Cover ©2019 Disney Enterprises, Inc. All Rights

Der zweite Teil der Maleficent-Reihe ist 118 Minuten lang und in Deutschland ab 12 Jahren freigegeben. Es geht erneut um die beiden zentralen Figuren der Dornröschengeschichte – nur, dass diese im Film Aurora heißt. Die böse Fee Melficent, welche Aurora damals zum ewigen Schlaf verurteilte, entpuppte sich im ersten Teil als die tragische Heldin der Geschichte. Jedoch sprach sich trotzdem in den fiktiven Landen herum, sie wäre die böse Fee, welche regelmäßig aufrichtige Männer töten würde. Nun verlobt sich Aurora mit dem Prinzen des Nachbarkönigreichs. Dort haben jedoch alle Angst vor Maleficent und Auroras Schwiegermutter in Spee verfolgt einen finsteren Plan, um die Macht zu ergreifen und die Fabelwesen des Moorkönigreichs ein für alle mal zu vernichten.

Der erste Teil war bereits eine spannend angestellt Überlegung, wie man ein altbekanntes Märchen in ein neues Gewand stecken könne. Leider hat das nicht ganz funktioniert und so wurde dieser zu einem sehr durchwachsenen, Disney-typischen Kinderkitsch. Eine voraussehbare Geschichte, Wendungen, die ein wenig mehr Zeit gefordert hätten und ein mit Computereffekten vollgestopfter Streifen sorgten dafür, dass man als Zuschauer in der Mitte des Films schnell das Interesse verliert. Nichtsdestotrotz schaffte es der Film jedoch den Wunsch einer Fortsetzung in mir keimen zu lassen.

Maleficent (Angelina Jolie)
Maleficent (Angelina Jolie) ©2019 Disney

Diese Fortsetzung ist jetzt realisiert worden, wurde aber nicht so umgesetzt wie ich es mir erhoffte. Man hatte nichts aus dem ersten Teil gelernt. Die Effekte sind schrecklich, viel zu schrill und viel zu mannigfaltig. Es ist ein Rätsel wie das CGI für einen Oscar nominiert werden konnte. Die Geschichte ist ebenfalls schnell durchschaubar und bewegt sich im Bereich der narrativen Schablone, die Disneyfilme so oft schon verwendet haben. Auch Logik entzieht sich der Produktion völlig. Und dennoch hat der Film etwas. Vor allem die Nebencharaktere wachsen einen wirklich ans Herz, weil sie gar nichts für den Hauptkonflikt können. Der Prinz, Maleficents Gehilfe und eine weitere Figur, welche aus Spoilergründen nicht genannt werden sollte, werden zu den Sympathieträgern des Films. Auch ein kleiner Nebenhandlungsstrang wird immer wieder warmherzig aufgebaut und erlebt zeitgleich mit dem Haupthandlungsstrang seinen Höhepunkt. Ginge man ein wenig vom Film selbst weg und in die Anfänge der Filmtheorie hinein, ist diese Fortsetzung die Emanzipation des ersten Teils. Wie beim Mensch die Pubertät, so löst sich Aurora von ihrer Mutter, um ein eigenständiger Mensch zu werden, was – ganz gleich wie der Vergleich – zu einigen inneren und äußeren Konflikten führt.

Königin Ingrith (Michelle Pfeiffer) in Maleficent: Mächte der Finsternis
Königin Ingrith (Michelle Pfeiffer) in Maleficent: Mächte der Finsternis © Disney

Dabei kann dieser Film mit einer großen Starbesetzung herhalten. Die Hauptrolle spielt Angelina Jolie, die vor einigen Jahren noch eine der größten Stars Hollywoods war und auch im echten Leben als Ikone voranschreitet. Ihr gegenüber steht Michelle Pfeiffer, welche ebenfalls vor Jolie an der Spitze ihrer Karriere den Olymp Hollywoods bestiegen hatte. Zwischen ihnen platziert sich Elle Fanning, deren Schwester zwar sicherlich berühmt ist als sie, die aber schon einige Male ihr Schauspieltalent unter Beweis stellen konnte. Es ist sehr auffällig wie die Reihe weibliche Charaktere ins Zentrum stellt und so kommen die beiden Filme mit Blick auf die #metoo-Debatten gerade rechtzeitig. Ein Vorzeigebeispiel.

Der Regisseur des Films ist dann aber doch wieder ein Mann und dieser ist kein unbeschriebenes Blatt: Joachim Rønning. Er gehört keineswegs zu den bekannteren Regisseuren und arbeitet normalerweise auch im Duo. So machte er bereits seine Erfahrungen mit Disney durch den fünften Teil der „Fluch der Karibik“-Reihe, der nicht gerade ein beispielhafter Spielfilm war. Ihm scheint das nötige Talent zu fehlen einzigartige, durchdachte Filme zu machen.

Bild:

Das Bild ist leider sehr dominant in Sachen Computereffekte, was ihm die Schönheit komplett nimmt. Es ist der Disney-hafte, einheitliche Stil, der dem Film nicht gut zuträgt. Die 1080p-Auflösung der Blu-ray ist dabei nötig, um wenigstens ein wenig etwas aus den Bildern herauszuholen.

Ton:

Der Film ist im englischen Original, auf deutsch, polnisch und italienisch verfügbar. Sowohl die originale, als auch die deutsche Version sind sehr gut verständlich und können überzeugen, wobei die originale Tonspur im Format DTS-HD MA 7.1 verfügbar ist und die deutsche in Dolby Digital Plus 7.1.

Extras:

Die Disc verfügt über Outtakes, mehrere Featurettes, erweiterte Szenen und ein Musikvideo. Damit ist sie recht gut aufgestellt und lässt dem Zuschauer einen Blick hinter die Kulissen werfen.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 8/10
    Extras - 8/10
6.5/10

Kurzfassung

Einheitsbrei, der es irgendwie geschafft hat Sympathie zu wecken. Ein Familienfilm, der ganz klar nur aus dem Hause Disney kommen kann.

Fazit:

Alles in allem ist „Maleficent – Mächte der Finsternis“ kein besonders guter Film. Er ist aber auch nicht besonders schlecht. Er bewegt sich im Mittelfeld und schafft es die Zuschauer von sich zu überzeugen. Irgendwie muss man die Filme einfach mögen und so hoffe ich, dass diese Geschichte noch einmal eine Fortsetzung erhält. Wer den ersten Teil mochte, wird auch hier seinen Spaß haben.


von Jan Welsch

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