Lying and Stealing – Blu-ray Kritik: guter Beitrag fürs Heist-Genre

Theo James und Emily Ratajkowski in Lying and Stealing
Theo James und Emily Ratajkowski in Lying and Stealing @ Constantin Film

Die Kritik:

Lying and Stealing Blu-ray Cover
Lying and Stealing Blu-ray Cover @ Constantin Film

Heist-Filme gehören zu meinen Lieblingsgenres. Filme wie „Heat„, „Ocean’s Eleven“ und auch „Inside Man“ kann ich mir jeden Tag anschauen. Aber meldet euch mal bitte, wer das schon einmal gehört hat: „Unser Protagonist ist ein charmanter Dieb mit viel Stil, der seinem kriminellen Leben den Rücken kehren möchte, aber bevor das geschehen kann, muss er für seinen brutalen, sadistischen Boss einen letzten großen Job absolvieren, der ihn danach gehen lässt.“ Okay, ihr könnt eure Hände wieder runternehmen. Die Geschichte von „Lying and Stealing“ ist nicht wirklich neu und der Film versucht auch nicht, das Rad neu zu erfinden. Dennoch bietet der B-Film gute Unterhaltung, auch dank der beiden Hauptdarsteller, die eine überzeugende Chemie besitzen und munter aufspielen.

Regisseur Matt Aselton hat bis dato nur einen einzigen Spielfilm geschrieben und gedreht, nämlich die Komödie „Gigantic“ aus dem Jahr 2008, mit den Schauspielern Zooey Deschanel („New Girl“), Paul Dano („Love & Mercy“) und John Goodman („Roseanne“). Der Film kam bei den Kritikern nicht schlecht an, daher ist es überraschend, dass Aselton erst 13 Jahre später wieder die Chance bekam, auf dem Regiestuhl zu sitzen. Doch wie in seinem Debüt liefert er auch hier einen unterhaltsamen Film ab, und einer der Gründe, war „Lying and Stealing“ so gut ist, ist die Inszenierung von Aselton. Der Film hat verdammt viel Tempo, langatmige Szenen oder Momente sind kaum vorhanden. Des Weiteren ist der Film auch extrem cool ausgefallen, mit viel Stil. Aselton schrieb gemeinsam mit Adam Nagata das Drehbuch, der auch damals das Skript zu „Gigantic“ schrieb. Sehr komisch, dass die beiden zur gleichen Zeit keinen Job gefunden haben. Natürlich hat sich Aselton vorher die Klassiker im Heist-Genre angeschaut, denn einige Elemente aus älteren Filmen sind auch hier zu finden, aber man kann nicht von einem B-Film erwarten, dass er das Genre revolutioniert. Die Story ist solide, Tiefgang sollte man auch nicht erwarten.

Theo James und Emily Ratajkowski in Lying and Stealing
Theo James und Emily Ratajkowski in Lying and Stealing @ Constantin Film

Theo James spielt Ivan, ein stylischer Dieb, der sich darauf spezialisiert hat, teure Kunststücke von ahnungslosen Reichen zu stehlen. Dabei vertraut er auf seine Instinkte und Technologie, um ja nie erwischt zu werden. Die Tatsache, dass er eine Kunstschule besucht hat, hilft ihm auch wertwolle Kunstwerke zu identifizieren. Er gehört zu den besten Dieben in seinem Fach. Ivan arbeitet für Dimitri, um die Schulden seines verstorbenen Vaters abzuzahlen. Dimitri ist ein gefährlicher Crime Boss, der auf junge Frauen und Kokain steht. Obwohl er in dem, was er tut, sehr gut ist, möchte Ivan aus dem Geschäft aussteigen. Dimitri erlaubt ihm, seinen kriminellen Aktivitäten den Rücken zu kehren, wenn er denn ein letztes großes Ding dreht. Theo James ist den Zuschauern sicherlich aus dem „Divergent“-Franchise bekannt, doch seitdem wurde es ruhig um ihn. Hier zeigt er, dass er das Zeug zum Leading Man besitzt, denn er liefert eine wirklich gute Performance ab. In solchen B-Filmen ist es immer wieder möglich, dass die Schauspieler zu Overacting tendieren, doch die Darstellung von James ist bodenständig und man kauft ihm die Rolle jederzeit ab. Emily Ratajkowski, die hier die weibliche Hauptrolle übernimmt und sich mit Ivan zusammentut, um ihre eigenen Ziele zu erreichen, hat ihre Karriere als Model begonnen, bevor sie sich vermehrt aufs Schauspielern konzentriert hat. Sie kommt leider nicht an die Performance von James ran, aber beide haben eine wundervolle Chemie miteinander. Ihre Dynamik enthält mehrere erfrischende Überraschungen parat. Die Nebenbesetzung ist voller bekannter Gesichter, die ihre Arbeit ebenfalls außerordentlich gut machen.

Theo James und Emily Ratajkowski in Lying and Stealing
Theo James und Emily Ratajkowski in Lying and Stealing @ Constantin Film

Es ist immer wieder schön, wenn Filme, von denen man eigentlich nichts erwartet, einen überraschen. So auch „Lying and Stealing“, denn die Trailer haben mir absolut nicht zugesagt, doch der Film ist besser als gedacht. Die Verantwortlichen sind sich bewusst gewesen, dass sie mit ihrem Film das Genre nicht revolutionieren werden, daher sollte man von diesem Film nicht erwarten, dass das Heist-Genre mit kreativen Elementen aufgepeppt wird. Hier liegt einzig und allein der Fokus auf die Unterhaltung der Zuschauer, und diese Aufgabe erfüllen die Macher des Films. Der Looks des Films ist einfach ziemlich cool, die Aufnahmen von Los Angeles sind gelungen und auch einige Kameraeinstellungen sind toll. Die Geschichte hat nicht viel Tiefgang und auch die Charaktere sind eindimensional geschrieben, dennoch überzeugt der Film aufgrund der gelungenen Heists, den beiden Hauptdarstellern, die sehr gut miteinander harmonieren und einem Score, der für einen B-Film die Note 2 verdient hat. Giova Ostinelli und Sonya Belousova’s Electronica Score könnte ich mir auch so anhören. Einzig und allein etwas mehr Humor hätte der Film vertragen können, denn manchmal nimmt sich der Film etwas zu ernst.

Bild:

Das Bild ist stets scharf und kommt sehr sauber rüber. Die Farben haben eine schöne Wärme und auch sonst gibt es nichts, worüber man sich beschweren könnte.

Ton:

Akustisch gibt „Lying and Stealing“ ebenfalls eine gute Figur ab.

Extras:

Ist leider keines vorhanden.

Blu-ray Wertung
  • 7/10
    Film - 7/10
  • 8.5/10
    Bild - 8.5/10
  • 7.5/10
    Ton - 7.5/10
7.5/10

Kurzfassung

Ein guter Beitrag fürs Heist-Genre. Zurücklehnen und zuschauen, denn das macht viel Spaß.

Fazit:

„Lying and Stealing“ ist ein guter Beitrag fürs Heist-Genre. Man sollte keinen anspruchsvollen Film erwarten, denn sonst wird man enttäuscht. Einfach zurücklehnen und der attraktiven Besetzung dabei zuschauen, wie sie Kunstwerke stehlen, denn das macht viel Spaß.


von Denizcan Sürücü

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