Legends of Tomorrow – Staffel 2: (Blu-ray) Kritik

White Canary (Caity Lotz) im Japan zu Zeiten des Shoguns
White Canary (Caity Lotz) im Japan zu Zeiten des Shoguns © Warner Home Video

Die Kritik:

DCs Legends of Tomorrow - Season 2 - Blu-ray Cover
DCs Legends of Tomorrow – Season 2 – Blu-ray Cover © Warner Home Video

Vor knapp einem Jahr haben wir hier die Blu-ray-Veröffentlichung der damals neuen DC-Heldentruppe namens ʻLegends of Tomorrowʻ ausführlich vorgestellt. Inhaltlich konnte deren erste Staffel zwar nicht ganz mit den Serienkollegen ‚Arrow‘, ‚The Flash‘ oder ʻSupergirlʻ mithalten und auch bei den Spezialeffekten ließen die insgesamt 16 Episoden noch reichlich Luft nach oben. Jetzt, zwölf Monate später ist am 21. Dezember noch rechtzeitig zum Weihnachtsgeschäft die komplette zweite Season erschienen, welche wir selbstverständlich ebenfalls genauestens unter die Lupe genommen haben.

Wenn Helden nicht ausreichen, braucht die Welt eben Legenden: Dies sind The Atom (Ray Palmer), White Canary (Sarah Lance), Heat Wave (Mick Rory), Firestorm (Professor Martin Stein & Jefferson Jackson) sowie Gideon, eine künstliche Intelligenz, die von Barry Allen (Flash) erschaffen wurde. Doch nachdem die legendäre Crew der Waverider, welche von Rip Hunter gegründet wurde, die teuflischen Pläne des unsterblichen Vandal Savage vereitelt haben, sehen sich diese mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Es gilt nämlich, das Zeitkontinuum vor Zeitanomalien zu schützen, also vor Veränderungen in der Vergangenheit, Gegenwart oder der Zukunft, die potenzielle Katastrophen zur Folge haben können. Speziell dazu erhält das Team Unterstützung vom Historiker Nate Heywood (alias Citizen Steel) sowie Amaya Jiwe (alias Vixen), welche ein Mitglied der Justice Society of America ist und deren spezielle Fähigkeit es ist, sich Eigenschaften von Tieren anzueignen. Die Unterstützung ist auch bitter nötig, denn erstmals tritt mit der Legion der Verdammnis, bestehend aus Malcolm Merlyn (Dark Archer), Damien Darhk, Captain Cold (Leonard Snart) sowie dem Reverse Flash (Eobard Thawne), das erste Team von Superschurken in Erscheinung…

Citizen Steel (Nate Heywood) und Heat Wave (Mick Rory)
Citizen Steel (Nate Heywood) und Heat Wave (Mick Rory) © Warner Home Video

War es schon schwierig den Geschehnissen von ‚DC´s Legends of Tomorrow‘ ohne jegliche Vorkenntnisse einigermaßen folgen zu können, wird dies hier nun nochmals zusätzlich erschwert. Zwar spielen einige Charaktere in der zweiten Staffel, welche aus insgesamt 17 Episoden besteht, von denen jede jeweils eine Laufzeit von ca. 42 Minuten hat, keine Rolle mehr, dafür sind allerdings mit Vixen (Maisie Richardson-Sellers), Citizen Steel (Nick Zano), Stargirl (Sarah Grey), Dr. Mid-Nite (Kwesi Ameyaw), Comander Steel (Matthew MacCaull) sowie Obsidian (Dan Payne / Lance Henriksen) derart viele Charaktere hinzugekommen, das man schnell den Überblick verlieren kann. Vor allem dann, wenn man die neuen Bösewichte wie beispielsweise Dark Archer (John Barrowman), Damien Darhk (Neal McDonough) oder Reverse-Flash (Matt Letscher) noch nicht aus den anderen DC-Serien kennt, ganz zu schweigen von Green Arrow (Stephen Amell), Felicity Smoak (Emily Bett Rickards), The Flash (Grant Gustin), Cisco Ramon (Carlos Valdes), Spartan (David Ramsey) oder Supergirl (Melissa Benoist), welche hier ebenfalls einen oder mehrere Auftritte haben. Bei all den ganzen Namen könnte man schon fast annehmen, dass man es bei ʻLegends of Tomorrow – Die komplette zweite Staffelʻ mit einem Familientreffen zu tun hat und ehrlich gesagt fühlt es sich sogar ein bisschen danach an, erst recht, wenn man sämtliche Serien kennt und sich auf ein Wiedersehen mit den bekannten Helden und deren Sidekicks freuen darf.

Kwesi Ameyaw als Dr. Mid-Nite und Maisie Richardson-Sellers als Amaya Jiwe (alias Vixen)
Kwesi Ameyaw als Dr. Mid-Nite und Maisie Richardson-Sellers als Amaya Jiwe (alias Vixen) © Warner Home Video

Aber auch wenn es hier ein wahrlich großartiges Heldenaufgebot mit zahlreichen bekannten Gesichtern gibt, umso bedauerlicher ist es, das die Serie weiterhin einige Schwächen hat, über die man nur schwerlich hinwegsehen kann. Der größte Kritikpunkt dürfte hier zweifelsohne Maisie Richardson-Sellers darstellen, die als Amaya Jiwe (alias Vixen) leider so überhaupt nicht zu überzeugen weiß, genauso wie Nick Zano, der als Nate Heywood (alias Citizen Steel) ebenfalls keine überzeugende Performance abliefert. Rein inhaltlich geht es diesmal dafür deutlich abwechslungsreicher zur Sache, was auf die Zeitreisen-Thematik zurückzuführen ist, welche es unter anderem ermöglicht, das hier nicht nur alternative Realitäten zum Tragen kommen sondern auch historische Ereignisse aufgegriffen werden. So verschlägt es die kunterbunte Heldentruppe beispielsweise ins Weiße Haus in der Ära von Präsident Reagan, im Winter des Jahres 1776 in den amerikanischen Revolutionskrieg, wo diese George Washington (Randall Batinkoff) schützen müssen und auch die Apollo 13-Mission im Jahre 1970 spielt hier eine wichtige Rolle. Allerdings ist in den insgesamt 17 Episoden, welche sich auf drei Discs aufteilen, nicht alles Gold was glänzt, denn einige Folgen sind schon arg abstrus, wie zum Beispiel im amerikanischen Bürgerkrieg im Jahr 1863, wo es die Legends mit Südstaaten-Zombies zu tun bekommen, sich in Japan zur Feudalzeit mit einem Shogun (Stephen Oyoung) und dessen Samuraikriegern herumschlagen müssen und auch der Auftritt als Musketiere im 17. Jahrhundert, mitsamt Liebesszene zwischen Königin Anne (Rebecca Eady) und Sara Lance (alias White Canary), sorgt stellenweise an der ein oder anderen Stelle für Kopfschütteln. Dennoch ist die zweite Staffel durchaus unterhaltsamer als die vorangegangene Season, auch wenn in einigen Episoden die Spannung auf der Strecke bleibt – dafür stimmt dann aber zumindest die Action.

Bild:

Oliver Queen (Stephen Amell) und und Mick Rory (Dominic Purcell)
Oliver Queen (Stephen Amell) und und Mick Rory (Dominic Purcell) © Warner Home Video

Qualitativ hat die zweite Staffel von ‚DC´s Legends of Tomorrow‘ etwas zugelegt und präsentiert sich größtenteils nicht nur knackscharf, sondern bietet auch einen enormen Detailgrad, der nahezu auf Referenzniveau liegt. Die Farben sind ebenfalls knallbunt, passen hervorragend zum Geschehen und auch mit dem Kontrastverhältnis sowie dessen satten Schwarzwert kann man rundum zufrieden sein. Das einzige was man hier beim Transfer, der erneut im Ansichtsverhältnis von 1.78:1 (16:9) vorliegt, kritisieren kann, sind die oftmals zu weich dargestellten Spezialeffekte, welche stets klar als solche zu erkennen sind. Das wurde zwar im Vergleich zur ersten Staffel leicht verbessert, trotzdem sieht man die Effekte deutlich heraus. Einen leichten Detailverlust muss man in einigen wenigen Szenen ebenfalls hinnehmen, was zwar für eine TV-Produktion jetzt meckern auf hohem Niveau und auch nicht wirklich störend ist, einen Abzug in der Endnote hat das jedoch trotzdem zur Folge.

Ton:

Die Legends treffen bei ihren Zeitreisen auf bekannte Persönlichkeiten, hier Einstein
Die Legends treffen bei ihren Zeitreisen auf bekannte Persönlichkeiten, hier Einstein © Warner Home Video

Beim deutschen Sound bekommt man hingegen Altbekanntes geboten, denn dieser liegt TV-Standardgemäß leider wieder nur als verlustbehafteter Dolby Digital 5.1-Mix vor. Aber auch wenn das gewählte Tonformat alles andere als zeitgemäß ist, klingt es zumindest nicht so, sondern bietet kräftige und dynamische Effekte, welche sich ordentlich auf die Kanäle verteilen und auch den Tieftonkanal entsprechend mit ins Geschehen einbeziehen. Auffällig ist bei der Abmischung jedoch, dass man beim Balancing etwas nachgebessert hat, denn ganz egal wie actiongeladen es gerade auf dem Bildschirm zugeht, unverständlich wird es niemals, stattdessen werden die Dialoge stets sauber und klar wiedergegeben. Das war unter anderem ein Makel der ersten Staffel, der nun erfreulicherweise der Vergangenheit angehört. Ebenfalls enthalten ist der englische Originalton in verlustfreiem DTS-HD Master Audio 5.1, der zwar einen Tick kräftiger und differenzierter klingt, jedoch bei der Stimmwiedergabe etwas leisere und nicht so klar verständliche Dialoge liefert, wie die deutsche Abmischung.

Extras:

▪ DC’s Legends of Tomorrow: Auf der Comic-Con 2016 (ca. 30 Min.)
▪ Mit vereinten Kräften: Das Crossover-Event (ca. 10 Min.)
▪ 9 nicht verwendete Szenen (ca. 12 Min.)
▪ Verpatzte Szenen (ca. 7 Min.)
▪ Booklet mit Episoden-Guide
▪ Digitaler Ultra-Violett-Code
▪ Wendecover

Die Extras der zweiten Staffel präsentieren sich ähnlich zurückhaltend wie das Bonusmaterial der vorangegangenen Staffel. Den Anfang macht die knapp 30-minütige Zusammenkunft der Darsteller auf der Comic-Con 2016, gefolgt von insgesamt neun geschnittenen Szenen, welche es nicht in die finale Staffel geschafft haben. Weiter geht es mit einigen Bloppers vom Set sowie dem „Mit vereinten Kräften“-Special, in welchem es noch etwas Zusatzmaterial zum Crossover-Event mit Arrow, Flash und Co. zu sehen gibt. Darüber hinaus enthält das Blu-ray-Set auch ein Booklet mit Episodenguide, einen digitalen UltraViolett-Code sowie ein Wendecover ohne störendes FSK-Logo. Sämtliche Specials liegen zudem in HD vor und bieten auch deutsche Untertitel.

Blu-ray Wertung
  • 6.5/10
    Serie - 6.5/10
  • 9/10
    Bild - 9.0/10
  • 8/10
    Ton - 8.0/10
  • 5/10
    Extras - 5.0/10
6.5/10

Kurzfassung

Nachdem die erste Staffel zwar besser als erwartet abgeschnitten hat, ist es erfreulich zu sehen, das sich die Figuren weiterentwickelt haben und die Serie nun etwas abwechslungsreichere Unterhaltung bietet, bei der auch der Spaßfaktor niemals zu kurz kommt. Die Bild- und Tonqualität der Blu-ray weiß ebenfalls zu gefallen und auch an einige Specials hat man wieder gedacht.

Fazit:

Die zweite Staffel der ʻLegends of Tomorrowʻ hat mir persönlich etwas besser gefallen als die vorangegangene Season. Das mag zum einen am erhöhten Actionanteil liegen, ist aber hauptsächlich auf die abwechslungsreichen Episoden zurückzuführen, die zwar aufgrund der Zeitreisen-Thematik manchmal etwas abgedreht aber dennoch größtenteils unterhaltsam ausgefallen sind. Schön ist zudem, dass die meisten der bekannten Charaktere wieder mit von der Partie sind und das auch viele Figuren aus anderen DC-Serien hier erneut Gastauftritte spendiert bekommen haben. Technisch präsentiert sich die komplette zweite Staffel ebenfalls etwas ausgereifter und punktet mit einer nahezu einwandfreien Bildqualität sowie einer für TV-Serien überdurchschnittlich guten Soundkulisse.


von Roland Nicolai

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