Latte Igel und der magische Wasserstein – Blu-ray Kritik

Die Kritik:

Der Bach, der den Wald mit Wasser versorgt, ist ausgetrocknet. Die gesammelten Wasservorräte gehen langsam zu Ende, doch der Rabe Korp (Gerald Schaale) hat eine Vermutung: Angeblich soll der böse Bärenkönig Bantur (Henning Baum) den magischen Wasserstein gestohlen haben. Keiner der Waldbewohner traut sich selbst auf die Reise zu begeben, sodass sich die mutige Igel-Außenseiterin Latte (Luisa Wietzorek) und der ängstliche Eichhörnchenjunge Tjum (Tim Schwarzmaier) auf die gefährliche Reise machen.

„Latte Igel und der magische Wasserstein“ basiert auf dem Kinderbuch „Latte Igel und der Wasserstein“ aus dem Jahr 1956 von Sebastian Lybeck. Die Geschichte ist dabei ganz simpel. Latte und Tjum müssen den magischen Wasserstein finden, damit der Bach wieder den Wald mit Wasser versorgen kann. Auf der Reise dahin begegnen sie allerdings gefährlichen Widersachern, wie einem flinken Luchs, gefräßigen Wölfen oder letztendlich dem furchteinflößenden Bärenkönig. Sie müssen sich nicht nur den Tieren stellen, sondern auch ihren eigenen Problemen. Während der Reise werden aus den anfangs noch Fremden, ziemlich schnell Freunde.

Dabei sind die beiden Protagonisten ganz unterschiedlich. Latte ist im Dorf eine Außenseiterin. Sie ist Waise und hat keinen Anschluss gefunden. Das ist ihr aber egal, da sie schon immer ihr eigenes Ding gemacht hat. Sie interessiert nicht die Meinung der anderen und lebt ihr eigenes Leben. Tjum dabei ist ein riesiger Angsthase. Er ist zwar schlau, fürchtet sich aber vor vielen Sachen. Bevor dem Abenteuer können sich die beiden nicht wirklich leiden, doch unterwegs brauchen sie die Talente des anderen. Durch die beiden unterschiedlichen Charaktere entstehen aber auch für jeden Zuschauer eine gewisse Identifikationsfigur.

Aber nicht nur diese entstehende Freundschaft ist schön zu beobachten, sondern auch viele weitere bedeutsame Themen. Im Vordergrund stehen die Ressourcenverschwendung und der Klimawandel. Der Film schwingt aber keine moralische Keule, sodass zeigt viel mehr sehr subtil die Wichtigkeit der Verhinderung dieser beiden Aspekte. Selbst die Charaktere sprechen die Problematiken nicht an, sondern sehen sie als Herausforderung und passen ihre Lebensweise drauf an.

Kinder können zwar nicht alle angerissenen Botschaften verstehen, sie werden dafür aber sensibilisiert. Generell sind Kinder die Zielgruppe des Films. Der Film ist auch deutlich danach aufgebaut, sodass sich wahrscheinlich erwachsene Menschen eher schwer mit dem Film tun werden. Alles ist perfekt für die Sehgewohnheiten der Kinder ausgelegt, sodass die Dramaturgie und der Charakteraufbau sehr simpel wirken. Nichtsdestotrotz kann man auch als Person außerhalb der Zielgruppe Spaß mit dem Film haben, da die Geschichte sehr universell ist.
Die Regie für den deutschen Animationsfilm haben Regina Welker und Nina Wels übernommen. Zusammen mit talentierten Sprecher und Sprecherinnen, wie Luisa Wietzorek („Unter Tannen – Der Film“), Tim Schwarzmaier, Gerald Schaale („Der kleine Rabe Socke“) und Henning Baum („Der letzte Bulle“), haben sie eine perfekte Unterhaltung für 89 Minuten geschaffen.

Bild:

Die Animationen unterscheiden sich sehr stark zu denen von großen Hollywoodstudios. Nichtsdestotrotz sind diese nicht schlechter. Generell wurden eher auf eine Masse an Details verzichtet und auf viele bunte Farben gesetzt. Die Qualität des Bildes der Blu-ray ist perfekt.

Ton:

Der Ton wurde auf DTS-HD MA 5.1 abgemischt und ist wunderbar atmosphärisch. Die Soundgestaltung ist ebenfalls sehr gelungen, sodass der Film einem Hörbuch ähnelt.

Extras:

Neben Trailern und Teasern befinden sich auf der Blu-ray auch mehrere Interviews mit dem Cast und der Crew sowie eine Bildergalerie.

Fazit:

„Latte Igel und der magische Wasserstein“ ist zwar auf der dramaturgischen Ebene kein unglaublich komplexer Film, Kinder werden allerdings riesigen Spaß haben. Die Geschichte ist sehr gut erzählt, die Figuren bieten Identifikationsfläche und außerdem spricht der Film wichtige Thematiken an, die Kinder sensibilisieren werden.