Lansky – Kritik zur DVD

Lansky - blutige Methoden
Lansky - blutige Methoden... © Koch Films

Die Kritik:

Lansky Bluray Cover
Lansky Bluray Cover © Koch Films

Der biografische Film „Lansky“ erhält in Deutschland die Ergänzung „‚Der Pate von Las Vegas“ – sicherlich in Anlehnung an die erfolgreiche Trilogie „Der Pate“. Denn auch hier kriegen wir einen Mafioso als Hauptperson zu Gesicht. Der echte Meyer Lansky (im Alter gespielt von Harvey Keitel) lebte bis 1983, kurz vor seinem Tod gab er einem Autor (Sam Worthington) noch seine Memoiren. Diese innerhalb von Interviews geschilderte Vergangenheit zeigt das hiesige Drama vor allem in Form von Rückblenden. DVD und Blu-ray erschienen am 28.10.2021 und wir werfen in der Kritik einen Blick drauf.

Meyer Lansky weiß, dass er bald sterben wird. Damit kann er – obwohl er seit Jahrezehnten gejagt wird – sein Gewissen bei dem Schriftsteller David erleichtern. Doch ganz so leicht macht jener es nicht. Beispielsweise schweigt er behaglich, wenn es um sein Vermögen geht. Gibt es die 300 Millionen wirklich? Nicht lange und das FBI setzt sich an Davids Versen, um ihn als Informanten zu gewinnen. Doch Lansky, so alt er auch ist, scheint immer einen Schritt voraus.

Lansky - im Gespräch
Lansky – im Gespräch © Koch Films

Lansky wird als Gangster eingeführt, den man trotz seiner Kriminalität inkl. Auftragsmorden mögen soll. Das wird in der Gegenwart mit Keitels gekonnter großväterlicher Art, klugem Rat und wissendem Lächeln versucht. Im nächsten Moment sieht man allerdings seine blutige Vergangenheit, die dazu nicht passen mag. Schauspielerisch macht aber auch der junge, von John Magaro gespielte, Lansky eine sehr gute Figur. Sam Worthington gibt den klammen, etwas naiven aber eifrigen Autor recht unscheinbar. Sympathiepunkte kriegt er leider zu kaum einer Zeit. Die restlichen Nebenrollen sind gut besetzt, aber folgen figurentechnisch eher dem Schema F und auch der restliche Film fällt eher in dir Kategorie Vorhersehbarkeit. Der gesamte Wahrheitsgehalt lässt sich natürlich schwer beurteilen, biografisch soll er aber sein. In Sachen Glaubwürdigkeit gefallen jedenfalls die Sets, Mode und Autos sind immer treffend der Zeit angepasst.

Inszenatorisch gefällt Lansky. Die immer wieder wechselnden, episodenartigen Einblicke langweilen nie. Dafür sorgen auch einige recht brutale Szenen. Regisseur Eytan Rockaway gelingt damit ein ziemlich runder Film, wenn man sich für die Seite des Verbrechers entscheiden kann.

Bild:

Wie gesagt wissen die Sets zu gefallen. „Lansky“ hat nicht sehr viele von Action geprägten Szenen, die ruhigen Momente dominieren. Die Kompression bereitet keine Sorgen und der Transfer im Format 2.40:1 schaut gut aus. Unsere Ansichts-DVD hat sicherlich ein entsprechend körnigeres Bild als die Blu-ray-Ausführung.

Ton:

Die Dialoge sind das Kernstück des Films. Manche wirken etwas affektiert, andere treffen ins Schwarze, wenn der alte Lansky sinniert. Technisch und qualitativ gibt es dabei keinen Makel. Ein Soundtrack wurde sehr sparsam eingesetzt.

Extras:

Zum Bonusmaterial gehören zwei Featurette: Mit Harvey Keitel bzw. Jim Plannette sowie ein Making Of und obligatorische Trailer.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 6/10
    Bild - 6/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
6/10

Kurzfassung

Ordentliches Biopic über einen Mafioso, der etwas zu gut wekkommt.

Fazit:

Lansky wird als alter und junger Mann gut präsentiert. Seine Taten aber werden dadurch im Film teils verharmlost, wenn wir vor allem seine Sichtweisen („Ich bin ein Geschäftsmann“) in den Monologen hören. Die brutalen Taten sprechen nämlich ein anderes Bild.


von Nicolas Wenger

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