Judy – Blu-ray Kritik zum Biopic über Judy Garland

Die lange Trennung von ihren Kindern macht Judy Garland (Renée Zellweger) sehr zu schaffen.
Die lange Trennung von ihren Kindern macht Judy Garland (Renée Zellweger) sehr zu schaffen. © 2019 eOne Germany

Die Kritik:

Judy - Blu-ray Cover
Judy – Blu-ray Cover © Entertainment One Films Germany

„Judy“ ist in Deutschland ab 0 Jahren freigegeben und startet im Home-Release am 14. Mai 2020.
Es ist ein Biopic von der größten Schauspielerinnen der jungen Hollywoodära: Judy Garland. Diese war bereits als Kind ein Star und ist heutzutage vor allem durch den Film „Der Zauberer von Oz“ (1939) als kleine Dorothy bekannt. Das Biopic beschäftigt sich jedoch nur am Rande mit dieser Zeit, sondern setzt in der Haupthandlung da an, als Judy bereits den Zenit ihrer Karriere überschritten hat und schon lange nicht mehr die berühmteste im Raum ist. Da sie absolut kein Geld mehr hat, beschließt sie nach London zu gehen, denn die Engländer sind immer noch verrückt nach ihr. Damit versucht sie wieder zu Geld zu kommen, um ihre Kinder vom Exmann zurückzubekommen.

Beginnen wir mit dem Elefanten im Raum. Judy Garland wird in diesem Streifen von der Romcom-Veteranin Renée Zellweger gespielt. Diese erhielt dafür sogar den Oscar für die Beste Hauptdarstellerin, was eine Farce zu sein scheint. Zellweger hat es erfolgreich geschafft, dass sie vor lauter Botox kein bisschen mehr spielen kann. Zwar war Garland zur selben Zeit ihres Lebens körperlich auch nicht mehr allzu gesund aussehend, aber Zellweger setzt noch einmal einen drauf. Dazu kommt, dass der Zuschauer keinerlei Sympathie zum Charakter aufbauen kann. Das Drehbuch bietet wohl einige Szenen, die den Zuschauer mit der Protagonistin mitfühlen lassen sollen, jedoch schafft es Zellweger in keiner Sekunde die Figur sympathisch oder im mindesten liebenswert zu spielen. Jede, wirklich jede hätte besser in diesen Film gepasst, als Renée Zellweger.

Judy Garland (Renée Zellweger) in ihrer Garderobe.
Judy Garland (Renée Zellweger) in ihrer Garderobe. © 2019 eOne Germany

Hinzu kommt, dass der Film relativ langweilig gestaltet ist. Das Drehbuch kann sich durchaus sehen lassen, aber es fehlt an Unterhaltungswert. Garland kommt nach England und beginnt ein wenig an ihrem Charakter zu arbeiten – viel mehr passiert nicht. Natürlich geht es außerdem um ihre Einsamkeit und ihr Verzweifeln. Ihr Alkoholkonsum ist zwar recht offensichtlich inszeniert, scheint aber im Hintergrund langsam auszuklingen. Es interessiert scheinbar niemanden, obwohl es ein elementarer Bestandteil des Films ist.

Apropos Inszenierung, Regisseur Rupert Goold hat sehr wenig Erfahrung, was man merkt. Er brachte vor „Judy“ erst einen Film ins Kino, der gemischte Kritiken erhielt. Sein Job wäre es gewesen den Film interessant zu inszenieren und etwas Spannung, Witz oder wenigstens Traurigkeit aufzubauen. Man merkt, dass der Film die Tiefschläge für Judy Garland tragisch und schockierend inszenieren möchte, sodass man Mitleid mit ihr bekommt. Jedoch erwischt man sich dabei, dass man sich fast schon freut, wenn Zellwegers Figur erneut in den Boden gestampft wird, weil sie so unsympathisch ist.

Judy Garland (Renée Zellweger) im Gespräch mit Filmproduzent Bernard Delfont (Michael Gambon).
Judy Garland (Renée Zellweger) im Gespräch mit Filmproduzent Bernard Delfont (Michael Gambon). © 2019 eOne Germany

Zusammenfassend bleibt zu sagen, dass „Judy“ kein besonders unterhaltsamer Film ist und generell auch wenig erzählt, wodurch über weite Teile des Films Langeweile aufkommt. Vor allem ist dieser Film aber ein erneuter Beweis dafür, dass auch die Academy mit ihren Preisen vollkommen daneben liegen kann, denn Renée Zellwegers Performance war wirklich grauenhaft.

Bild:

Das Bild der Blu-ray ist mit 1080p-Auflösung sehr gut geeignet für den heimischen Fernseher.

Ton:

Der Ton ist im englischen Original und mit der deutschen Snychronisation im Tonformat DTS-HD 5.1 Master Audio verfügbar. Die Passagen in denen gesungen wird, wirken jedoch manchmal etwas neben der Spur.

Extras:

Als Extras werden einem lediglich kurze Interviews des Cast vorgelegt. Nicht sonderlich „extra“.

Blu-ray Wertung
  • 4/10
    Film - 4/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 2/10
    Extras - 2/10
5/10

Kurzfassung

Langweiliges Biopic über eine eigentlich sehr interessante Persönlichkeit.

Fazit:

Langweiliges Biopic mit absurd schlechter Hauptdarstellerin über eine eigentlich sehr interessante Persönlichkeit.


von Jan Welsch

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