Jack in the Box 1 & 2 – Blu-ray Kritik zum Double Feature

Szene aus Jack in the Box 1
Szene aus Jack in the Box 1 © Lighthouse Home Entertainment

Die Kritik:

Mit dem Double Feature der beiden Jack In The Box-Filme aus den Jahren 2019 und 2022 gibt es nun den Beginn einer neuen Horrorreihe im Heimkino zu bestaunen. Doch haben wir es mit diesem Filmduo mit einer neuen Hoffnung am Horizont des Gruselns zu tun oder erwartet uns hier doch nur eine billige Trickkiste inklusive einer weiteren austauschbaren Horrorpuppe?

Jack in the Box 1 & 2 - Blu-ray Cover
Jack in the Box 1 & 2 – Blu-ray Cover © Lighthouse Home Entertainment

Leider muss ich hier zum Zweiten tendieren. Gerade mit dem ersten der beiden Filmen tut sich Regisseur Lawrence Fowler absolut keinen Gefallen. Mit „Jack In The Box – Es lebt“ spielt er einmal alle bekannten Tropes eines Horrorfilms ab und steuert nahezu keine eigene Identität bei.

Kein Genrefan könnte in diesem ersten Teil etwas Innovatives finden. Aber auch alle anderen potentiellen Zuschauer werden keine großartigen Schauwerte aus diesem Film ziehen können. Dafür ist die Geschichte zu vorhersehbar, die Schauspieler zu mittelmäßig und die Schockmomente zu uninspiriert. Maximal die letzten paar Minuten könnten ihren Zuschauern ein müdes Lächeln entlocken. Zumindest waren sie etwas konsequenter als ich es von Horrorfilmen dieser Qualität erwarten würde. Außerdem muss man dem Film definitiv zugutehalten, dass hier die meiste Zeit auf eine reale Spezialeffekte gesetzt wird statt – wie in vielen anderen aktuellen Gruselstreifen – ein unauthentisches CGI-Wesen durch die Sequenzen springen zu lassen. Inhaltlich bleibt der Film leider auch sehr mau, sodass jeder Satz zu viel bereits die gesamte Handlung vorwegnehmen könnte.

In erster Linie dreht sich der Film um einen antiken Schachtelteufel in seiner klassischen Springbox samt Handkurbel. Dieses vermeintliche Sammlerstück landet in einem Museum, in welchem schon bald die ersten Menschen verschwinden. Und ja, den Rest wird sich jeder zusammenreinem können, der schon einmal in seinem Leben ein Horrorfilm gesehen hat. Was vor allem auffällt, ist wie von Beginn an sehr stark auf den Aufbau eines neuen Horror-Franchises gesetzt wurde.

Ein Franchise, das mit dem Nachfolger, namentlich „Jack In The Box – Awakening“, fortgesetzt wurde. Tatsächlich muss ich an dieser Stelle zugeben, dass der zweite Teil des Double Features in sämtlichen Belangen eine Schippe drauflegt.

Szene aus Jack in the Box 1
Szene aus Jack in the Box 1 © Lighthouse Home Entertainment

Die absolut generische Geschichte des mordenden Monsters entwickelt durch einen Ortswechsel und ein Bündnis mit zwei Menschen durchaus eine gewisse Dynamik. Auch gab es immerhin einige wenige Schockmomente, deren Inszenierung nicht dem klassischen Horrorfilm- Einmaleins entspringen. Die schon im ersten Teil hervorzuhebenden haptischen Effekte wurden ein gutes Stück weiterentwickelt. Gerade die optischen Veränderungen am Monster selbst sind sehr positiv aufgefallen. Außerdem wird eine Vorgeschichte dieser Kreatur durch eine viel zu kurze Sequenz in der Vergangenheit präsentiert, die mir sehr gefallen hat. Tatsächlich hätte ich lieber diese Vorgeschichte in Form eines Langfilmes präsentiert bekommen statt den beiden tatsächlichen Filmen. Nur die Schauspieler sind – trotz kompletter Auswechslung des Kaders – erneut nicht wirklich stark in ihrem Spiel und haben mich des Öfteren den Kopf schütteln lassen. Wenigstens fand ich den Soundtrack von Christoph Allerstorfer in beiden Filmen ganz nett.

Zusammengefasst haben wir hier also zwei äußerst generische Horrorfilme, auch wenn im zweiten Teil definitiv einige Verbesserungen anzumerken sind. Dennoch würde ich die beiden Filme höchstens dann empfehlen, wenn jemand explizit nach der Standard-Horrorformel sucht. Hin und wieder braucht man das als Genrefan ja trotzdem auch mal. Außerdem könnte man sich die Reihe selbst im Hinterkopf behalten. Immerhin war eine merkliche Steigerung der Qualität zwischen beiden Teilen zu merken und sollte diese Steigungskurve bei weiteren Fortsetzungen beibehalten werden können, könnte je doch noch die eine oder andere positive Überraschung dem Ganzen entspringen.

Bild:

Die Qualität der Blu-ray ist sehr gut. Leider ist vor allem der erste Film nicht durchgängig gut beleuchtet und/oder nachbearbeitet, sodass doch hin und wieder einige Szenen optisch negativ auffallen.

Ton:

Der Ton der Blu-rays ist durchaus passabel. An der Original-Tonspur habe ich nichts auszusetzen, außer dass hin und wieder die Dialogspur etwas leise wirkt. Aber dennoch empfehle ich den Film durchaus im Original zu schauen, da die deutsche Synchronisation beider Teile leider ziemlich flach und uninspiriert wirkt.

Extras:

Weder die erste Disc noch die zweite Disc enthalten irgendwelche Extras. Das Einzige, dass sich neben den beiden Filmen auf den Scheiben finden lässt, sind Trailer anderer Filme – Also im Grunde einige Minuten Werbung des Filmverleihs. Sehr Schade.

Blu-ray Wertung
  • 4/10
    Film - 4/10
  • 5.5/10
    Bild - 5.5/10
  • 5.5/10
    Ton - 5.5/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
4/10

Kurzfassung

Nur für Horrorfans.

Fazit:

Mit dem Double Feature der Jack In The Box-Reihe wurde weder das Horrorgenre neu erfunden noch wirklich qualitative Filme abgeliefert. Fans der 0815-Horrorformel könnten hier auf ihre Kosten kommen. Allen anderen würde ich den Griff zu diesen Filmen nicht empfehlen.


von Esra Pötter

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