Hausen – Staffel 1: Blu-ray Kritik zur Horrorserie

Die Kritik:

Wir leben in der Welt des „Peak Television“. Qualitativ hochwertige Serien werden im Montatstakt veröffentlicht, und dank der zahlreichen Streamingdiensten scheint kein Ende in Sicht zu sein. Netflix, Amazon, Disney und Apple versuchen die heißesten Projekte der Stadt für ihren Dienst zu sichern und geben jährlich Milliarden Dollar für Content aus. A-List Stars wie Leonardo DiCaprio und Dwayne Johnson haben auch den Sprung in die Streaming-Landschaft geschafft. Doch neben den vielen Vorteilen gibt es auch einen großen Nachteil: Man kommt nicht mehr hinterher. Wöchentlich feiern neue Serien Premiere und wenn man zusätzlich noch arbeitet oder studiert, da kommt es schon einmal vor, dass man da die ein oder andere Show verpasst. Eine Sendung, die man unbedingt anschauen sollte, ist „Hausen“. Neben der guten Besetzung überzeugt die Show mit einer interessanten Geschichte und einer tollen Spannungskurve, die die Zuschauer mitfiebern lässt.

Nach dem Tod seiner Mutter ziehen der 15-jährige Juri und sein Vater Jaschek in eine heruntergekommene Gegend am Rande der Stadt. Jaschek versucht als Hausmeister Geld zu verdienen, um Juri ein zufriedenstellendes Leben zu garantieren. Doch mit der Zeit entdeckt er, dass in dem Gebäude, in dem er arbeitet, mysteriöse Dinge vor sich gehen. Es scheint so, als ob das Haus ein geheimnisvolles Eigenleben führt. Zusammen mit den Bewohnern müssen sie sich dagegen stellen.

Deutsche Serien haben nicht den besten Ruf, insbesondere Genre-Shows können ganz schnell ziemlich schlecht ausfallen, weil man zu sehr darauf bedacht ist, den amerikanischen Serien nachzueifern, obwohl man nicht das Budget dazu hat. Doch die Serienlandschaft hierzulande wandelt sich langsam zum Positiven, Shows wie „4 Blocks“, „Dark“ und „Bad Banks“ sind der Beweis, dass man auch hier qualitativ hochwertige Serien abliefern kann. „Hausen“ kommt nicht ganz an die Qualiät der oben genannten Serien ran, bietet aber immer noch grundsolide Unterhaltung. Horrorfans werden hier voll auf ihre Kosten kommen, denn man bedient sich hierbei am Haunted House Subgenre und schafft es mehrmals, den Zuschauer zu erschrecken. Und zwar nicht nur mit billigen Jump Scares, wie es zig andere Horrorwerke machen.

Originell ist hier der Ansatz, dass es nicht in einem Haus spuckt, sondern dieses Gebäude sich zu einem eigenen Wesen entwickelt, das die Menschen belauert, sie beobachtet und verschluckt. Atmosphärisch ist die Serie wirklich hervorragend, man hat immer das Gefühl, dass zu jedem Zeitpunkt irgendetwas Schlimmes passieren könnte. Dementsprechend sitzt man auch nervös da und knabbert an seinen Nägeln. Leider hat man das Gefühl, dass es handlungstechnisch nur langsam vorangeht und die Macher eher auf die Atmosphäre als Charakterentwicklung und Plot gesetzt haben. Auch wirken einige Episoden viel zu langatmig, in denen nur wenig passiert. Technisch ist die Serie fantastisch ausgefallen, vom Production Design bis hin zur Kamera stimmt hier alles. Auch die Besetzung ist mehr als gut und überzeugt.

Bild:

Am Bild gibt es absolut nichts zu bemängeln, hier stimmt so gut wie alles. Der Kontrast ist klasse, die Schärfe kann überzeugen und auch die Farben sind gut.

Ton:

Auch der Ton ist bemerkenswert und kann sowohl in lauten als auch den leiseren Momenten punkten.

Extras:

Neben einem Making Of und Interviews gibt es einige Features, die gut gemacht sind.

Fazit:

„Hausen“ ist eine Serie, die man als Horror- und Serienfan gesehen haben sollte.