Harry Potter und der Stein der Weisen – (4K UHD + Blu-ray) Kritik

Harry (Daniel Radcliffe), Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) © Warner Home Video

Die Kritik:

Harry Potter und der Stein der Weisen 4K Ultra HD Cover
Harry Potter und der Stein der Weisen 4K Ultra HD Cover © Warner Home Video

Muggels, Schlammblüter und Zauberer aller Art aufgepasst: Ab dem 7. Dezember zaubert Harry Potter wieder, diesmal allerdings nicht auf Blu-ray sondern auf dem neuen Ultra-HD-Format, der 4K UHD. Speziell für diese Veröffentlichung hat es sich Warner Bros. Home Entertainment nicht nehmen lassen und der gesamten Reihe ein Remastering spendiert, selbstverständlich in zeitgemäßem 4K und obendrein wurde dafür gesorgt, dass der Film auch neuen DTS:X-Sound bietet, zumindest beim englischen Originalton. Wir haben uns den ersten Film der achtteiligen Reihe angeschaut und berichten, ob die Neuauflage gelungen ist und sich ein Upgrade lohnt.

Der Waisenjunge Harry Potter (Daniel Radcliffe) wächst in der spießigen Familie seiner Tante Petunia (Fiona Shaw) und ihres Mannes Vernon Dursley (Richard Griffiths) auf. Schön ist es dort für den Zehnjährigen jedoch nicht, denn tagtäglich wird er in deren Haus, allen voran von seinem gemeinen, verwöhnten Cousin Dudley (Harry Melling), aufs Übelste schikaniert und hat noch nicht einmal ein richtiges eigenes Zimmer, sondern muss in einer beengten und tristen Besenkammer unter der Treppe schlafen. Doch als an seinem elften Geburtstag ein ganz besonderer Brief bei ihm ankommt, der ihn darüber aufklärt, dass seine verstorbenen Eltern mächtige Zauberer waren und auch er selbst magische Kräfte besitzt, wird er in die Hogwarts-Schule für Zauberei aufgenommen. Dort angekommen, lernt er nicht nur seine Fähigkeiten zu nutzen und Quidditch hoch oben in der Luft auf seinem Besen zu spielen, sondern auch bald seine besten Freunde Hermine Granger (Emma Watson) und Ronald „Ron“ Weasley (Rubert Grint) kennen. Gemeinsam erleben die Freunde ein außergewöhnliches Abenteuer, welches sie vom verborgenen Gleis 9 ¾ nicht nur in die wundersame Welt der Magie, sondern auch auf die Spur einer dunklen Macht führt – denn der, der nicht genannt werden darf, ist wieder zurückgekehrt.

Alan Rickman als Professor Snape, Maggie Smith als Professor McGonagall und Ian Hart als Professor Quirrell
Alan Rickman als Professor Snape, Maggie Smith als Professor McGonagall und Ian Hart als Professor Quirrell © Warner Home Video

Ich für meinen Teil finde die erste Harry Potter-Verfilmung am schönsten und magischsten. Die Kinderdarsteller machen ihre Sache super und sind wirklich toll gecastet worden, allen voran Emma Watson als besserwisserische Hermine Granger und auch Daniel Radcliffe als Harry Potter, der zur Zeit des ersten Teils gerade einmal elf Jahre alt war, sollte sich als echter Glücksgriff für die Produktion herausstellen. Aber nicht nur die Jungdarsteller geben in „Harry Potter und der Stein der Weisen“ eine überzeugende Darbietung ab, auch die erwachsenen Darsteller, an deren Auswahl die britische Schriftstellerin und Drehbuchautorin Joanne K. Rowling maßgeblich beteiligt war, können sich sehen lassen. Ganz gleich ob nun Richard Harris als Professor Dumbledore, Maggie Smith als Professor McGonagall oder Alan Rickman als Professor Snape, jedem von ihnen nimmt man die Rolle voll und ganz ab. Eine tolle Wahl ist auch der britische Schauspieler Robbie Coltrane, der in allen Filmen als Halbriese Rubeus Hagrid zu sehen ist. Überhaupt bietet der Film jede Menge Schauwerte, seien es nun die großartigen Kulissen, die malerischen Schauplätze wie beispielsweise die Winkelgasse oder die Magie im Film, zu nennen wären hier ganz klar der Sprechende Hut, welcher alle Kinder jeweils den vier Schulhäusern Gryffindor, Hufflepuff, Ravenclaw und Slytherin zuordnet, das bewegliche Treppenhaus sowie die lebenden Gemälde im Hogwarts-Internat. Weitere tolle Momente stellen das Quidditch-Turnier, in dem Gryffindor gegen das Haus Slytherin antritt sowie das magische Schachspiel mit lebensgroßen Statuen dar. Erwähnt werden sollte zudem, dass die neue 4K UHD-Version lediglich die 152 minütige Kinofassung enthält, wohingegen auf der beiliegenden Blu-ray neben dieser auch der 159 minütige Extended Cut enthalten ist. Dieser bietet insgesamt sieben erweiterte Szenen, welche von Regisseur Columbus nachträglich wieder in den Film integriert wurden.

Bild:

Die Zauberlehrlinge lernen das Reiten auf einem Besen
Die Zauberlehrlinge lernen das Reiten auf einem Besen © Warner Home Video

Vergleicht man die neue 4K-Fassung von „Harry Potter und der Stein der Weisen“ mit der Full-HD-Variante der ebenfalls im Set enthaltenen Blu-ray, wird man schnell erkennen, welche Vorzüge diese bietet. Überraschenderweise sind diese jedoch weniger bei der Bildschärfe, sondern vielmehr bei der natürlicheren Farbgebung, dem ausgewogeneren Kontrastverhältnis sowie dem gesteigerten Schwarzwert zu finden. Der HDR-Einsatz verbringt hier zwar keine Wunder, vermag aber genau wie Harry Potter durchaus zu verzaubern und punktet mit einem plastischeren Gesamteindruck, der auf der UHD in nativem 4K zudem klarer und auch sichtbar detailreicher wirkt. In den lebendigen Hogwarts-Gemälden zeichnen sich beispielsweise feine Details besser ab, genauso wie man die einzelnen Haare in Albus Dumbledore’s (Richard Harris) langen weißen Bart nun deutlicher erkennt. Insgesamt betrachtet hätten wir uns aber eine deutliche Steigerung der Schärfe ebenfalls gewünscht, denn viele Einstellungen präsentieren sich nach wie vor etwas soft. Vor allem die digitalen Spezialeffekte wie beispielsweise beim Quidditch-Turnier, dem beweglichen Treppenhaus oder dem dreiköpfigen Zerberus, sind als solche klar zu erkennen, was allerdings auch nicht verwunderlich ist, schließlich hat der Film inzwischen auch schon 16 Jahre auf dem Buckel. Kurzum: Eine sichtbare Verbesserung zur Blu-ray, aber definitiv keine 4K-Referenz!

Ton:

Draco Malfoy (Tom Felton)
Draco Malfoy (Tom Felton) © Warner Home Video

Bei der Sounduntermalung hat sich ebenfalls etwas zum Vorteil geändert: Zwar liegt der deutsche Ton auf der beiliegenden Blu-ray nach wie vor lediglich als Dolby Digital 5.1-vor, dafür bietet die neue 4K-Fassung hingegen eine verlustfreie DTS-HD Master Audio 5.1-Abmischung, die hörbar frischer klingt, dynamischere Effekte sowie eine insgesamt räumliche Surround-Kulisse auffährt. Auch die musikalische Untermalung von John Williams, der unter anderem für seine Arbeit bei „Indiana Jones“, „E.T. – Der Außerirdische“, „Jurassic Park“ sowie „Star Wars“ vielen Filmfans bestens bekannt ist, klingt bei dieser neuen Sound-Abmischung noch differenzierter und begleitet das zauberhafte Abenteuer von Harry, Hermine und Ron stets mit stimmigen Orchesterklängen. Noch ein bisschen besser klingt zudem der englische Originalton, der bei der 4K-Fassung das neue DTS:X an Bord hat. Dieser klingt nochmals dynamischer, bietet eine wirklich exzellente Direktionalität und liefert gerade beim Tieftonkanal auch sattere Bässe. Wer der englischen Sprache mächtig ist, sollte folglich dem O-Ton definitiv den Vorzug geben.

Weitere auf der UHD vorhandene Tonspuren sind Französisch, Spanisch, Italienisch, Portugiesisch, Niederländisch, Dänisch, Schwedisch, Norwegisch, Finnisch, Polnisch, Tschechisch und Flämisch, allesamt jeweils in Dolby Digital 5.1 sowie eine englische Audiodeskription für Blinde in 2.0. Die auf der Blu-ray-Disc ebenfalls enthaltene Extended-Cut-Fassung (159 Minuten) liegt übrigens in DTS-HD Master Audio 5.1 vor, während die normale Kinofassung (152 Minuten) eine Abmischung in DTS-HD Master Audio 6.1 bietet.

Extras:

4K UHD:

▪ kein Bonusmaterial

Blu-ray:

▪ Kinofassung (ca. 152 Minuten)
▪ Extended Cut (ca. 159 Minuten)
▪ In-Movie Experience für die Kinofassung
▪ Digital Ultra-Violett-Code
▪ Wendecover

Harry (Daniel Radcliffe), Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson)
Harry (Daniel Radcliffe), Ron (Rupert Grint) und Hermine (Emma Watson) © Warner Home Video

Leider wurde bei dieser Veröffentlichung nicht an das sehenswerte und umfangreiche Bonusmaterial der Ultimate Edition gedacht, welche neben der rund einstündigen Dokumentation „Die Entstehung von Harry Potters Welt“ unter anderem auch Interviews, viele Trailer und TV-Spots sowie eine Auswahl verschiedener Fotogalerien mit an Bord hatte. Hier ist auf der Blu-ray lediglich die bereits bekannte In-Movie Experience der Kinofassung verfügbar, bei welcher sich Regisseur Chris Columbus zu Wort meldet und mittels Bild-in-Bild-Videos sowie Storyboard-Vergleichen oder diversen Fotogalerien die Entstehung des Films zeigt. Ebenfalls mit zum Gesamtpaket gehört der rund sieben Minuten längere Extended Cut, ein digitaler Ultra-Violett-Code sowie ein Wendecover ohne störendes FSK-Logo.

Blu-ray Wertung
  • 8.5/10
    Film - 8.5/10
  • 8/10
    Bild 4K - 8.0/10
  • 8/10
    Bild - 8.0/10
  • 9/10
    Ton - 9.0/10
  • 2/10
    Extras - 2.0/10
8.5/10

Kurzfassung

Harry Potter, Hermine Granger und Ronald „Ron“ Weasley erstrahlen auf dem UHD-Format erstmals nativ in 4K und sehen dort dank HDR klar besser aus, als die alte 1080p-Fassung. Beim deutschen Sound wird ebenfalls eine neue Abmischung in verlustfreiem DTS-HD Master Audio geboten, während der O-Ton sogar in DTS:X vorliegt. Der einzig wahre Schwachpunkt dieser Veröffentlichung ist das Bonusmaterial, welches leider fast gänzlich fehlt.

Test-Equipment:
TV: Sony KD-65A1
UHD-Player: Sony UPB-X800
Blu-ray-Player: Denon DBT-3313UD
AV-Receiver: Denon AVR-X4200W
Lautsprecher: Canton GLE-Serie
Subwoofer: Yamaha YST-SW320

Fazit:

„Harry Potter und der Stein der Weisen“ zählt für mich zum schönsten Film der gesamten Reihe und bietet all jenen einen tollen Einstieg in das magische Potter-Universum, die sich bislang noch nicht davon verzaubern ließen. Der erste Teil von Regisseur Chris Columbus erzählt dabei die herzerwärmende Geschichte eines Waisenjungen, der seine wahre Bestimmung findet, als er endlich an seinem elften Geburtstag in die Hogwarts-Schule für Zauberei aufgenommen wird und dort seine besten Freunde Hermine und Ron kennenlernt. Inhaltlich wird es jedenfalls nie langweilig und dank der tollen Effekte sowie dem detailverliebten Produktionsdesign, gibt es auch viel zu entdecken. Nativ in 4K macht das Abenteuer sogar nochmals mehr Spaß, auch wenn dieses dort lediglich in der Kinofassung vorliegt. Dafür wird aber ein neuer deutscher DTS-HD M.A. 5.1-Mix geboten und beim englischen Originalton erwartet euch sogar ein bombastischer DTS:X-Sound.


von Roland Nicolai


Mehr:
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