Halloween Haunt – Blu-ray Kritik: Klassischer Slasher-Horror

Harper (Katie Stevens) sitzt in der Falle
Harper (Katie Stevens) sitzt in der Falle © Splendid Film GmbH

Die Kritik:

Halloween Haunt – Blu-ray Cover © Splendid Film

Das Horrorgenre boomt: Hollywood hat wieder Gefallen an dem Genre gefunden. Der Grund ist ganz simpel: Die Studios können mit Horrorfilmen, die ein mickriges Budget besitzen, enorm viel Geld einnehmen. Man erinnere sich nur an Jordan Peele’s Debütfilm „Get Out“, der bei einem Budget von nur 4,5 Millionen Dollar weltweit 255 Millionen Dollar einspielen konnte. Dieser Trend wurde von Jason Blum, der Boss der Filmproduktionsgesellschaft Blumhouse Productions, eingeführt. Er steht hinter Filmen wie „The Purge: Election Year“, „Split“ und „Us“. „Halloween Haunt“ versucht an diese Erfolge anzuknüpfen, diesmal mit Eli Roth als Produzent, der sich im Horrorgenre ebenfalls bestens auskennt. Der Film ist aber nur Durchschnitt und ähnelt einigen anderen Horrorfilmen, die vor ein paar Jahren erschienen sind.

Das Autoren- und Regieduo Scott Beck und Bryan Woods haben ihre Karriere damit begonnen, Kurzfilme zu inszenieren. Ihren großen Durchbruch feierten sie mit dem Film „A Quiet Place„, denn sie haben das Drehbuch zum erfolgreichen Film geschrieben. Mit „Halloween Haunt“ saßen sie nun nach langer Zeit wieder auf den Regiestühlen, leider ist das Ergebnis nicht so gut wie der Horrorthriller aus dem Jahr 2018 mit Emily Blunt in der Hauptrolle. Dennoch zeigt dieser Film, dass Beck und Woods das Potenzial besitzen, eine erfolgreiche als Regisseure zu haben. Die enge Umgebung und gesamte Inszenierung sorgt für eine dichte Atmosphäre und Klaustrophobie, und auch wenn vieles an bekannte Genregrößen erinnert, schafft es „Halloween Haunt“ einige Male, den Zuschauer positiv zu überraschen. Beck und Woods haben auch gemeinsam das Drehbuch geschrieben und die Ähnlichkeiten zu Filmen wie „Escape Room“ und „Hell Fest“ sind eindeutig vorhanden. Des Weiteren sind die eindimensionalen Charaktere nervig und sind nur dazu da, möglichst schmerzlich unter die Erde gebracht zu werden.

Was verbirgt sich wohl hinter der Maske
Was verbirgt sich wohl hinter der Maske © Splendid Film GmbH

Studentin Harper hat sich von ihrem Freund getrennt. Um sich etwas abzulenken, geht sie mit Freunden an Halloween raus. Sie entdecken ein Spukhaus und lassen sich von dem Clown, der vor der Tür steht zu einer Tour überreden. Zu Beginn sind sie nicht gerade begeistert und langweilen sich, bis sie Zeuge eines vorgeführten Mordes werden. Schnell müssen sie einsehen, dass diese Szene wesentlich realer war, als man erwarten dürfte. Die maskierten Angestellten im Haus fangen an, die Gäste so brutal wie möglich zu ermordern. Harper und ihren Mitstreitern bleibt nicht viel Zeit, um einen Ausweg aus all den tödlichen Fallen und Labyrinthen zu finden. Katie Stevens spielt als Harper das klassische Final Girl, die vom schüchternen Mädchen zur wehrhaften Kämpferin eine klassische Entwicklung durchmacht, die man schon Dutzende Male in anderen Horrorfilmen gesehen hat und gibt dabei eien gute Figur ab. Ihre Co-Stars bleiben komplett blass und sie können das schwache Drehbuch nicht aufwerten.

Mit dem Zombie ist nicht zu spaßen
Mit dem Zombie ist nicht zu spaßen © Splendid Film GmbH

„Halloween Haunt“ ist kein origineller Film und erfindet das Rad nicht neu. Was an sich keine schlechte Sache sein muss, wenn die Geschichte gut umgesetzt wird. Hier ist das aber leider nicht der Fall. Der Film schafft es einfach nicht, Spannung aufzubauen, obwohl die dichte Atmosphäre den Zuschauer ein paar Male Gänsehaut bereiten kann. Zumindest ist der Film blutig genug, um als Slasher alter Schule zu liefern. Eine Prise Selbstironie hätte dem Film definitiv nicht geschadet, denn er nimmt sich ausgesprochen ernst. Es gibt zwar ein paar nette Ideen (besonders das Ende weiß zu gefallen), aber „Halloween Haunt“ ist ein generischer Slasher-Horror, der unter seinen uninteressanten Charakteren und etwas hölzernen Dialogen leidet. Fans solcher Filme werden auf ihre Kosten kommen, sollten aber kein Meisterwerk erwarten. Auch die Referenzen ans Subgenre sind gelungen.

Bild:

Das Bild ist wirklich gelungen. Man kann ihm technisch nicht sonderlich viel vorwerfen, es gibt so gut wie keine Schwächen. Bildfehler wie Flächenbildung oder Artefakte sind glücklicherweise nicht zu sehen.

Ton:

Der Klangeindruck insgesamt ist in Ordnung, die Dialoge sind immer gut abgemischt und stets gut verständlich.

Extras:

Neben einem Making Of gibt es noch ein Featurette und Behind the Scenes-Material. Insgesamt sind die Features recht ordentlich.

Blu-ray Wertung
  • 5/10
    Film - 5/10
  • 9/10
    Bild - 9/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 5.5/10
    Extras - 5.5/10
6/10

Kurzfassung

Erfindet das Slasher-Kino nicht unbedingt neu.

Fazit:

„Halloween Haunt“ ist ein durchschnittlicher Film, der das Slasher-Kino nicht unbedingt neu erfindet.


von Denizcan Sürücü

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