Kritik zur Blu-ray zu Guns Akimbo: verrückt, komisch, brutal

Daniel Radcliffe als der erfolglose Videospielentwickler Miles
Guns Akimbo: Daniel Radcliffe als der erfolglose Videospielentwickler Miles © LEONINE

Die Kritik:

Guns Akimbo (uncut) - Blu-ray
Guns Akimbo (uncut) – Blu-ray © LEONINE

Guns Akimbo“ ist 98 Minuten lang und in Deutschland ab 18 Jahren freigegeben. Es geht um den Loser Miles, der bei einem billigen Handyspiel in der Spieleentwicklung arbeitet und in seiner Freizeit gerne als Troll durchs Internet reist. Dort gibt es jedoch einen illegalen Livestream, in dem man zwei Personen verfolgen kann, die sich gegenseitig umbringen müssen. In diesem Chat beleidigt Miles fröhlich alle Kommentierenden. Doch plötzlich klopft es an seiner Tür und davor steht eine Gruppe von Gangster. Er wird ausgeknockt. Als er wieder aufwacht bemerkt er, dass zwei Waffen an seine Hände geschraubt worden sind – in beiden Pistolen jeweils 50 Schüsse. Er ist mitten im Stream und einer der beiden Teilnehmer. Sein Gegner ist der Champion. Es geht um Leben und Tod.

Der Film ist schnell geschnitten, schrill und mit vielen Einspielern gespickt. Gerade deswegen erinnert es sehr an „Zombieland“. Auch die Komik bleibt hier nicht auf der Strecke, denn Miles ist ein sehr tollpatschiger Mensch und da hilft ihm auch nicht, dass er seine Hände nicht mehr benutzen kann, außer zum Schießen. Die Figuren sind allesamt auf 200 Prozent und eher eine Karikatur ihrer selbst. Die bunten, schrillen Einblendungen sind dabei gewöhnungsbedürftig, aber bieten dem Streifen einen einzigartigen Stil. Auch die Kameraführung ist schräg und schnell, was maßgeblich an einem deutschen Kameramann liegt. Stefan Ciupek, der bereits für den herausragenden Onetake „Russian Ark“ die Kamera baute und auch Danny Boyle für seinen „Slumdog Millionaire“ eine neuartige Kamera zusammenschraubte.

Guns Akimbo: Nix (Samara Weaving) ist eine unbesiegbare Killermaschine.
Guns Akimbo:
Nix (Samara Weaving) ist eine unbesiegbare Killermaschine. © LEONINE

In den Hauptrollen stecken auch keine Unbekannten. Daniel Radcliffe spielt hier den unsozialen Spieleentwickler. Dieser hat es in den vergangenen Jahren erfolgreich geschafft von seiner einstigen Paraderolle des Harry Potter wegzukommen. Dies macht er vor allem, indem er nicht bei den größten Blockbustern mitspielt, sondern vor allem bei ganz besonderen, kafkaesken Werken. In „Swiss Army Man“ spielt er eine furzende Leiche, bei „Imperium“ einen Undercover-Cop und nun spielt er erneut in einem verrückten, komischen, brutalen, herausstechenden Streifen mit. Seine Gegenspielerin ist dabei Samara Weaving, die in den letzten Jahren immer wieder als eine Art Killer Queen auf sich aufmerksam gemacht hat. Gerade im Film „Ready or Not“ und „The Babysitter“ beginnt sie förmlich die Rolle vorzubereiten, die sie in diesem Film verwirklicht. Dabei ist sie so verunstaltet, dass man sie gar nicht erkennt, wenn man nicht weiß, dass sie mitspielt.

Miles (Daniel Radliffe) wurden von der Killerspielplattform Skizm Pistolen in jede Hand geschraubt
Miles (Daniel Radliffe) wurden von der Killerspielplattform Skizm Pistolen in jede Hand geschraubt © LEONINE

Einzig die Möglichkeit eines Franchises, welche offen gelassen wird, nervt ein wenig. Dieser Film macht Spaß und unterhält, aber auch nicht viel mehr. Es muss nicht sein, dass man in den nächsten Jahren einen Akimbo-Film nach dem anderen sieht und die Grundidee ist stark genug für diesen Film, aber sicherlich nicht stark genug für zwei oder mehr Filme. Aber vielleicht sollte auch dies nur eine parodierende Rolle im Film einnehmen und wird fehlgedeutet. Natürlich ist ein solcher Film sehr unrealistisch konzipiert, was aber nicht schlimm ist, wenn man bedenkt, dass der ganze Streifen immer drüber, immer ein Level höher ist, als die Realität.

Bild:

Die 1080p-Auflösung der Blu-ray ist vollkommen passend, um die schrillen Farben auf den Fernseher zu bringen.

Ton:

Der Ton ist jeweils im Tonformat DTS-HD Master Audio 5.1 verfügbar. Man kann sich den Film im englischen Original, auf deutsch oder auf lettisch ansehen, wobei die deutsche Synchronisation einen guten Job macht.

Extras:

Hier ist lediglich eine mittelmäßige Featurette und der Trailer zu finden.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 8/10
    Bild - 8/10
  • 8/10
    Ton - 8/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
7.5/10

Kurzfassung

Mord, bunte Farben, extrovertierte, komische Charaktere und inmitten dieses Durcheinanders ein ängstlicher Daniel Radcliffe, der keine Ahnung hat, was scheinbar anonyme Beleidigungen im Internet ausgelöst haben.

Fazit:

Alles in allem ist „Guns Akimbo“ eine sehr unterhaltsame Action-Komödie, die gerade durch die Kameraarbeit und den einzigartigen Stil punkten kann. Die Figuren sind dabei allesamt interessant und jede einzelne ist etwas ganz Besonderes. Radcliffe hat den Sprung weg vom Kinderhelden längst geschafft und scheint hier eine weitere Spitze in Sachen komischer Rollen erreicht zu haben. Die Geschichte ist schräg, schrill, bunt, brutal, niederschlagend, lustig und eine wirklich runde Sache. Nur die üppig verteilten Computereffekte wirken oft sehr billig, was aber auch irgendwie wieder zum Stil des Films passt. Ein großer Spaß für alle Erwachsenen.


von Torge Christiansen

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*