Guardians – Blu-ray Kritik: Russische Avengers

Guardians Szenenbild
Guardians Szenenbild © capelight pictures

Die Kritik:

Man nehme eine Hand unbekannter Schauspieler, einen Plot den es zu tausenden gibt und dazu einen ganzen Haufen CGI und Actioneinlagen, die trotz dem Aufwand nicht zu überzeugen wissen und dazu sinnentleerte Dialoge die keine Substanz haben und heraus kommt: Guardians.

Guardians Blu-ray Cover
Guardians Blu-ray Cover © capelight pictures

Ler, Arsus, Han und Xenia wurden innerhalb eines Supermenschen-Programms der UdSSR zu genmanipulierten Waffen der Regierung umfunktioniert um das Land gegen Bedrohungen inner- und außerhalb Russlands zu beschützen. Dadurch, dass der kalte Krieg allerdings tatsächlich abkühlte wurden die „Guardians“, wie sie sich selbst nannten, nicht mehr benötigt und verstreuten sich über das ganze Land, bis ein wahnsinniger Wissenschaftler namens Kuratow mit Hilfe einer Armee aus Maschinen ganz Russland in Schutt und Asche legen will.

Die Story ist kurz erzählt und allseits bekannt. Weder wird den Charakteren eine gewisse Einführungsphase gewährt, noch ist dem Zuschauer oft ersichtlich warum gerade was passiert. In Sachen Action, Choreographien und CGI Feuerwerken macht „Guardians“ sogar fast Spaß, bis dann ein dümmlicher und zusammenhangloser Dialog nach dem nächsten das Ganze binnen Sekundenbruchteilen wieder zerstört. Alles wirkt, als würde auf biegen und brechen versucht werden großen Vorgängern wie „X-Men“ und „The Avengers“ nachzueifern, ohne dabei die Qualität und Charakterentwicklung ihrer Vorbilder im Blick zu behalten. Beginnend mit einem blonden, Nick Fury Verschnitt ohne Augenklappe und Humor, in weiblicher Form, die unbedingt versuchen muss cool zu wirken und sich dabei durch wirres Gerede zur Lachnummer macht. Sie sammelt vier abgeschriebene Genexperimente ein, die dann einen gelangweilten Irren dingfest machen sollen, der mal wieder ein Land unterwerfen möchte, das ihm Unrecht getan hat und dabei sogar noch zufällig persönliche Verbindungen zu einem der vier „Helden“ hat.

Guardians - Die Helden
Guardians – Die Helden © capelight pictures

Die Helden bestehen aus einem Bären, einer Unsichtbaren, einem „Flash“-ähnlichen Ninja und einem Steinmenschen, die einfach aus dem nichts da sind und kaum bis keine Backround-Infos mitbringen. Weiter geht’s dann mit dem Aufspüren von einem Superschurken mit Hilfe der NSA, weil dieser sein Facebookprofil aktualisiert hat. Die Krone des Ganzen war dann, dass die einzige Hoffnung Russlands den Kontakt zur Basis verliert, weil PrePaid Handys benutzt werden, deren Guthaben nicht ausreichen. Die einzigen Lichtblicke des Spektakels bieten Han (Sanjar Madi), einem kasachischen Nachwuchstalent, das mit sauberen Kampfeinlagen, einem gewissen Charisma und coolen Effekten unterstützt den bösen Jungs das Leben schwer macht, und Xenia, verkörpert von Alina Lanina, einer russischen Bilderbuchschönheit, die durch ihre Präsenz und ihre sanfte Art sehr menschlich wirkt, aber auch wenn es hart auf hart kommt ordentlich austeilen kann.

Bild:

Das Bild im Format 16:9 besticht trotzdem durch satte Farben, einem harmonischen Zusammenspiel von Hell und Dunkel und gut angepasstem Kontrast. Die Kameraführung wirkt selbst in den schnellen Actionszenen nicht hektisch und bietet dem Zuschauer so die Möglichkeit, die Kampfeinlagen in ihrer Gänze genießen zu können. Visuell sehr beeindruckend waren vor allem die gut platzierten CGI Effekte rund um die Beeinflussung der Elemente Luft und Erde, die zwischenzeitlich für positive Momente des Films sorgen können.

Ton:

Guardians Szenenbild
Guardians Szenenbild © capelight pictures

Der Ton ist hier vorhanden in zwei Audiospuren DTS-HD Master 5.1. Einmal in deutscher und in russischer Sprachausgabe. Alles in allem in sauberem Ton, ein ausgewogenes Action-Dialog-Verhältnis und lässt keinen Grund zur Beanstandung offen. Einzig und allein das Gefühl, dass oftmals die Synchronstimmen nicht zum Schauspieler zu passen scheinen, können mitunter für leichte Verwirrung sorgen.

Extras:

In Sachen Bonusmaterial werden hier nicht mehr als die gewohnten Standardmaterialien beigefügt. Außer drei kurzen Featurettes, die Idee zum Film, Die Erschaffung der Guardians, Stunts und Visual Effects, gibt es nur noch den Kinotrailer anbei.

Blu-ray Wertung
  • 2.5/10
    Film - 2.5/10
  • 8/10
    Bild - 8.0/10
  • 6.5/10
    Ton - 6.5/10
  • 5/10
    Extras - 5.0/10
3/10

Kurzfassung

Stumpfer Abklatsch seiner Idole, der schnell mit seinen tollen Effekten, ebenso schnell wieder verpufft. Ich selbst, als Fan des Genres, rate davon ab.

Fazit:

Guardians versucht die Internationalen Blockbuster aus den Häusern Marvel und DC zu kopieren und macht dabei falsch, was man nur falsch machen kann. Was im Trailer noch interessant und sehenswert aussah, wird schnell im eigentlichen Film zu einer peinlichen Hommage und wirkt dabei mehr wie eine schlechte Komödie als ein ernstzunehmender Superheldenfilm.


von Christoph Berger

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