Guardians of the Galaxy Vol. 2 – (4K UHD + Blu-ray) Kritik

Guardians Of The Galaxy Vol. 2 - Baby Groot
Guardians Of The Galaxy Vol. 2 - Baby Groot © Marvel Studios 2017

Die Kritik:

Guardians of the Galaxy Vol. 2 – 4k UHD Cover
Guardians of the Galaxy Vol. 2 – 4k UHD Cover © 2017 MARVEL

Spätestens seit dem 28. August 2014 kann so ziemlich jeder etwas mit den Namen Star-Lord, Gamora, Subjekt 89P13 alias Rocket, Groot oder Drax anfangen. Die Rede ist natürlich von den ‚Guardians of the Galaxy‚, welche vor drei Jahren im Kino ein Teil der zweiten Phase im Marvel Cinematic Universe darstellten, dort richtig gut beim Publikum ankamen und weltweit über 770 Millionen US-Dollar einspielten. Dass es eine Fortsetzung der kunterbunten Truppe geben würde, stand eigentlich bereits schon vorher fest und das man erneut Regisseur James Gunn (‚Super – Shut Up, Crime!‘) für diesen Job verpflichtete hat sich erneut ausgezahlt, denn der zweite Teil lief in den Lichtspielhäusern sogar noch erfolgreicher. Nun steht am 07. September der Heimkinorelease von ‚Guardians of the Galaxy Vol. 2‘ an, welcher auch erstmals seitens Walt Disney Studios Home Entertainment im neuen 4K UHD-Format veröffentlicht wird. Wir haben freundlicherweise ein Exemplar davon zur Verfügung gestellt bekommen und berichten, ob dessen technische Umsetzung geglückt ist.

Sehr zur Überraschung der Marvel-Fans ist es etwas verwunderlich, dass ‚Guardians of the Galaxy Vol. 2‘ die Handlung um die Infinity-Stones nicht fortsetzt, sondern eine andere Geschichte erzählt, welche jedoch an die Story des ersten Teils anknüpft. Für die Sovereign und deren goldene Hohe Priesterin Ayesha (Elizabeth Debicki) kämpfen die Guardians, welche nach wie vor aus Star-Lord (Chris Pratt), Gamora (Zoe Saldana), Drax (Dave Bautista), Rocket (Stimme: Bradley Cooper) und Baby-Groot (Stimme: Vin Diesel) bestehen, gegen ein energiefressendes Monster, den sogenannten Abilisk – als Gegenleistung erklärt sich diese bereit, ihnen im Austausch Gamoras Schwester Nebula (Karen Gillan) auszuhändigen.

Guardians of the Galaxy Vol. 2: Die Guardians treffen auf Ego
Guardians of the Galaxy Vol. 2: Die Guardians treffen auf Ego © 2017 MARVEL

Soweit so gut, doch unnötigerweise stiehlt Rocket heimlich einige ihrer überaus wertvollen Energiezellen, was den Sovereigns natürlich nicht entgeht, weshalb diese sofort die Verfolgung aufnehmen um die Vernichtung der Guardians einzuleiten. Doch kurz bevor die ungleiche Truppe rund um deren Anführer Peter Quill für ihren Verrat bezahlen muss, taucht plötzlich ein mysteriöser Fremder (Kurt Russel) auf und hilft ihnen. Anschließend lädt er sie gemeinsam mit seiner empathischen Begleiterin namens Mantis (Pom Klementieff) zu seinem Planeten ein und stellt sich selbst als Ego vor, einen außerirdischen Celestial göttlicher Herkunft – und Peters Vater!

Der zweite Teil hält sich gar nicht lange mit einer Einführung oder etwas Ähnlichem auf, sondern startet direkt mit einer riesigen Action-Sequenz – dem Kampf gegen den monströsen Abilisk. Aber auch nach diesem geht es nicht minder spektakulär zu, was nicht nur die unzähligen Kampfraumschiffe der Sovereign eindrucksvoll demonstrieren, sondern auch der effektgeladene Auftritt von Peter Quills Vater – einem kleinen 2cm-Männchen auf der Außenhülle seines Raumschiffes und zwar mitten im Weltraum! Auf der anschließenden Reise zu dessen Planeten macht die Truppe zudem Bekanntschaft mit der weiblichen Mantis, einer Empathin, welche über die Fähigkeiten verfügt, bei der bloßen Berührung einer anderen Person, dessen Gefühle zu spüren – was natürlich mehr als nur einmal für spaßige Momente sorgt.

Guardians Of The Galaxy Vol. 2 - Star-Lord/Peter Quill (Chris Pratt) und Rocket
Guardians Of The Galaxy Vol. 2 – Star-Lord/Peter Quill (Chris Pratt) und Rocket © Marvel Studios 2017

Wirklich putzig und überaus komisch sind auch Baby-Groots Auftritte, der ebenfalls viele tolle Szenen und jede Menge witzige Einlagen auf Lager hat – Stichwort: Bombenszene. Überhaupt geht es deutlich spaßiger zu als beim ersten Teil, wobei die lustigsten Szenen nicht nur alleine auf die Kappe der zwei eben genannten Charaktere gehen, sondern auch auf Rocket, Drax sowie einen abtrünnigen Ravager namens Taserface (Chris Sullivan). Darüber hinaus gibt es auch ein Wiedersehen mit zahlreichen bekannten Gesichtern des Universum wie beispielsweise Yondu Udonta (Michael Rooker), der sich hier nun für seinem Verstoß gegen den Kodex der Ravagers verantworten muss und zwar vor Stakar Ogord, welcher von Sylvester Stallone dargestellt wird. Generell sind hier viele große Stars und bekannte Gesichter vertreten, denn in anderen Rollen sind zudem Ving Rhames (Charlie-27), Michelle Yeoh (Aleta Ogord), Jeff Goldblum (En Dwi Gast / Grandmaster), Seth Green (Stimme: Howard the Duck), Miley Cyrus (Mainframe) sowie David Hasselhoff als er selbst zu sehen, genauso wie es auch einen erneuten Gastauftritt von Stan Lee als Informant der Watchers gibt. Der geheime Star des Films ist zwar zweifelsohne der zuckersüße Baby-Groot, richtig gelungen ist aber die Geschichte um Peter Quills Herkunft und dessen Vater. Endlich erfährt man nämlich auch, weshalb dieser einst Yondu losschickte um diesen von der Erde zu holen, weshalb sich der Ravager jedoch weigerte, den jungen Peter bei ihm abzuliefern und ihn stattdessen selbst großzuziehen. Mehr verraten möchten wir an dieser Stelle jedoch nicht, denn sonst hat die überaus gelungene Fortsetzung am Ende keine Überraschungen mehr zu bieten.

Bild:

Guardians Of The Galaxy Vol. 2 - Drax (Dave Bautista)Guardians Of The Galaxy Vol. 2 - Drax (Dave Bautista)
Guardians Of The Galaxy Vol. 2 – Drax (Dave Bautista) © Marvel Studios 2017

In Bezug auf die Bildqualität von ‚Guardians of the Galaxy Vol. 2‘ muss ganz klar gesagt werden, das Disney hier das bislang beste 4K UHD-Bild überhaupt abliefert. Der Transfer im Ansichtsverhältnis von 2,39:1 (16:9) ist zu jeder Zeit gestochen scharf und dank der kräftigen Farben, die mittels HDR und dem erweiterten Farbraum im Rahmen von Rec.2020 nochmals deutlich besser zur Geltung kommen als beim 1080p-Pendant der herkömmlichen Blu-ray, erreicht der Bildtransfer eigentlich die Höchstnote. Allerdings nur eigentlich, denn unverständlicherweise hat man sich bei Disney dazu entschieden, die 4K UHD-Variante des Films lediglich mit einem 2K Digital Intermediate auszustatten. Dieses präsentiert sich optisch zwar perfekt, unterm Strich sollte aber nicht verschwiegen werden, das technisch noch mehr drin gewesen wäre, da das Bild hier nur auf 4K hochgerechnet wird. Noch unverständlicher ist diese Entscheidung wenn man berücksichtigt, dass der eigentliche Film zum Teil mit 8K-Kameras gedreht wurde und deshalb eigentlich ein natives Bildmaterial in 4K hätte vorliegen können. Aber hätte, wäre, wenn und aber, das Bild liegt nun als 2K DI vor, gehört trotzdem aber optisch mit zum Besten, was es derzeit auf diesem neuen Format zu bestaunen gibt. Im direkten Bildvergleich mit der ebenfalls enthaltenen Full-HD-Fassung macht das 2K Digital Intermediate in allen Belangen die bessere Figur – die Farben sind kräftiger, der Schwarzwert sichtbar satter und auch der Kontrastumfang ist höher, selbst bei der Feindetailwiedergabe liefert das UHD-Master noch mehr Details und knackigere Konturen. Aber auch der Blu-ray-Transfer ist nicht zu verachten und bietet ein Bild mit Referenz-Charakter, das zurecht die Höchtnote verdient hat – besser kann ein Full-HD-Master nicht aussehen. Übrigens: Die IMAX-Szenen im Ansichtsverhältnis von 1,85:1 aus dem Kino sind leider bei beiden enthaltenen Versionen nicht enthalten, diese bleiben der 3D-Fassung des Films vorbehalten.

Ton:

Bei der Soundauswahl ist man bei dieser Veröffentlichung einen etwas anderen Weg gegangen und hat sich dazu entschieden, der 4K UHD-Variante eine deutsche Tonspur in Dolby Digital Plus 7.1 zu spendieren. Der englische Originalton liegt hingegen auf der gleichen Disc als Dolby Atmos-Mix vor, welchem ein Dolby TrueHD 7.1-Kern zugrunde liegt. Wer beide Tonspuren miteinander vergleicht wird schnell merken, dass der Atmos-Track etwas offener und kräftiger klingt, was zum einen der zusätzlichen oberen Kanäle zu verdanken ist, welche in einigen Szenen wie beispielsweise ab der 40sten Minute wenn Rocket im Wald gegen die Ravager kämpft oder wenn Yondus Pfeil kurz vor der 70sten Minute dank seiner neuen Finne blitzschnell durch die Räume fliegt, ganz ordentlich zum Tragen kommen. Zum anderen aber auch, weil der Atmos-Mix einen druckvolleren Tieftonkanal bietet, dessen Bass in den Actionszenen einen Tick aggressiver arbeitet. Aber auch die deutsche Dolby-Abmischung hat ihre Qualitäten, klingt unter anderem während der Verfolgungsjagd im Quanten-Asteroidenfeld oder der anschließenden Bruchlandung auf Berhert überaus direkt, verteilt sich hervorragend auf sämtliche Kanäle und bietet ein stets ausgewogenes Balancing sowie eine zu jederzeit klar verständliche Dialogwiedergabe. Die Musikauswahl ist ebenfalls wieder exzellent und wartet mit klasse 80er-Hits wie zum Beispiel „Mr. Blue Sky von Electric Light Orchestra“, „Fox on the Run von Sweet“, „The Chain von Fleetwood Mac“ sowie dem stimmigen „Wham Bam Shang-A-Lang von Silver“ mit jeder Menge Ohrwurmqualitäten auf.

Guardians Of The Galaxy Vol. 2 - Rocket, Groot und Yondu (Michael Rooker)
Guardians Of The Galaxy Vol. 2 – Rocket, Groot und Yondu (Michael Rooker) © Marvel Studios 2017

Auf der ebenfalls enthaltenen Blu-ray verhält es sich ebenfalls etwas anders: Hier liegt der deutsche Sound als DTS-HD High Resolution 5.1-Mix vor, wohingegen der englische Originalton hier mit verlustfreiem DTS-HD Master Audio aufwartet, der mit seinem 7.1-Mix sogar zwei zusätzliche Kanäle bietet. Im Grunde fällt hier die Bewertung ähnlich wie bei der 4K-Scheibe aus, denn auch bei der Blu-ray klingt die englische Abmischung etwas differenzierter, dank der zwei zusätzlichen Kanäle hörbar räumlicher und bietet auch den aggressiveren Bass. Aber auch die deutsche Sounduntermalung ist nicht zu verachten, klingt sehr aktiv und vermittelt eine hervorragende Räumlichkeit.

Extras:

Disc 1 (4K UHD):

▪ ohne Bonusmaterial

Disc 2: (Blu-ray):

▪ Audiokommentar von Regisseur James Gunn
▪ Film-Intro von Regisseur James Gunn (1:39 min.)
▪ Bonus Round : Making-Of ‚Guardians of the Galaxy Vol. 2‘ (37:39 min.)
▪ „Guardians Inferno“-Musikvideo (3:35 min.)
▪ Gag Reel (3:41 min.)
▪ Deleted Scenes:
▪ Adolescent Groot Extended (1:01 min.)
▪ Memorial to the War of Xandar (1:18 min.)
▪ Kraglin and Quill talk tunes (0:41 min.)
▪ Mantis and Drax fell the Sadness Extended (2:03 min.)
▪ Sneak Peak-Trailer zu „Thor: Ragnarok“ (1:53 min.)
▪ Pappschuber mit aufgedrucktem FSK-Logo

Sämtliche Extras des Films sind auf der herkömmlichen Blu-ray untergebracht und starten nebst einem kurzen Intro von Regisseur James Gunn mit einem sehr ausführlichen Audiokommentar, welcher einige Tage nach Kinostart des zweiten Teils aufgenommen wurde. Das Herzstück des Bonusmaterials stellt allerdings das knapp 38-minütige „Bonus Round: Making-Of ‚Guardians of the Galaxy Vol. 2“ dar, welches in insgesamt vier Featurettes unterteilt ist. Während sich der erste Teil des Specials mit dem Film selbst beschäftigt, widmen sich die drei weiteren Beiträge der Musik beziehungsweise dem Soundtrack, der Umsetzung der visuellen Effekte sowie den Darstellern. Ein spaßiges und auf alt getrimmtes SD-Musikvideo zu „Guardians Inferno“ in dem sogar David Hasselhoff zu sehen ist, hat es ebenfalls auf die Scheibe geschafft, genauso wie eine spaßige Gag-Reel und insgesamt vier entfernte Szenen, welche allerdings kaum der Rede sind. Abschließend macht Disney unter „Sneak Peaks“ mit dem englischen Trailer zu ‚Thor: Ragnarok‘ noch etwas Eigenwerbung. Sämtliche Extras, mit Ausnahme des Musikvideos, liegen in HD vor und bieten auch optional deutsche Untertitel. An einen schicken Pappschuber hat man ebenfalls gedacht, allerdings ziert diesen ein aufgedrucktes FSK-Logo, was auch für das eigentliche Cover gilt, was Sammlerherzen sicherlich etwas enttäuschen wird.

UHD Blu-ray Wertung
  • 9/10
    Film - 9.0/10
  • 9.5/10
    Bild 4K - 9.5/10
  • 10/10
    Bild BD - 10.0/10
  • 10/10
    Ton - 10.0/10
  • 6/10
    Extras - 6.0/10
9/10

Kurzfassung

Auch GotG Vol. 2 hat das Herz am rechten Fleck, bietet eine großartige Story, tolle Charaktere, eine stimmige Musikuntermalung, Wahnsinns-Action und jede Menge Humor. Auch die technische Umsetzung gefällt mit seiner hervorragenden Bild- und Tonqualität, allerdings wird das neue UHD-Medium nicht voll ausgereizt. Aber auch ohne deutschen Atmos-Sound oder ein natives 4K-Master macht diese Veröffentlichung eine sehr gute Figur und gehört definitiv in jede gut sortierte Filmsammlung!

Fazit:

Den überaus starken und bereits perfekten ‚Guardians of the Galaxy‘ aus dem Jahr 2014 kann die Fortsetzung zwar nicht toppen, dieser greift aber die Geschichte um Peter Quills Herkunft auf und führt diese zu einem überraschenden, emotionalen und sehenswerten Finale. Nach den Infinity Stones wird hier folglich nicht gesucht, dafür sind aber wieder alle bekannten Gesichter mit dabei, deren Charaktere bekommen ausreichend Raum zur Entfaltung und Weiterentwicklung eingeräumt und auch sonst gibt es jede Menge Action, tolle Kulissen und einen spaßigen Humor zu sehen, der über eine Gesamtlaufzeit von 136 Minuten spannende und abwechslungsreiche Unterhaltung, bei der es niemals langweilig wird, bietet. Ach ja, beim Abspann sollte man am Ball bleiben, denn es gibt diesmal gleich mehrere After-Credit-Szenen zu sehen.


von Roland Nicolai

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