Ghoul – Die Legende vom Leichenesser – Blu-ray Kritik

Szene aus Ghoul - Die Legende vom Leichenesser
Szene aus Ghoul - Die Legende vom Leichenesser © Tiberius Film

Die Kritik:

Ghoul - Die Legende vom Leichenesser Blu-ray Cover
Ghoul – Die Legende vom Leichenesser Blu-ray Cover © Tiberius Film

Drei junge Dokumentarfilmer machen sich auf in die Tiefe der Ukraine, um von dort aus über den legendären Leichenesser zu berichten. Dieser hat während der Hungersnot in den 1930ern über 50 Menschen gegessen und soll noch immer sein Unwesen treiben. Dort angekommen merken sie, dass wirklich etwas nicht stimmt und befinden sich schnell in Gefahr.

„Ghoul – Die Legende vom Leichenesser“ ist ein ukrainischer und tschechischer Found Footage-Horrorfilm, der direkt mit seiner interessanten Grundidee startet. Der Film ist anfangs noch recht stark wie eine Dokumentation aufgebaut. Es gibt Bauchbinden, Schrifteinblendungen und sogar einige Gesichter sind geblurred. Der Film fühlt sich ziemlich frisch an, da es vor allem aus dem osteuropäischen Raum kaum solche Werke gibt. Leider hält sich dieser Stil nur für ein paar Minuten, da die Protagonisten anfangen sich zu unterhalten, obwohl die eigentliche Dokumentation noch läuft. Das ergibt nicht nur keinen Sinn, sondern zieht sich auch durch den Rest des Films. Es kann nicht sein, dass der Zuschauer eine fertige Dokumentation zu sehen bekommt, bei der sich die Menschen vor der Kamera über private Dinge unterhalten.

Jennifer Armour in Ghoul - Die Legende vom Leichenesser
Jennifer Armour in
Ghoul – Die Legende vom Leichenesser © Tiberius Film

Wenn man aber diesen Logikbruch verkraften kann, bietet der Film einige gute Momente. Natürlich beinhaltet der Film eine Menge von Jump Scares, die zwar nicht wirklich innovativ sind, aber dennoch irgendwie funktionieren. Nur gerade zum Ende hin, verliert der Film komplett die Spannung und es werden die gruseligen Momente zu exzessiv aneinandergereiht, sodass der Film fast schon ins Lächerliche abstürzt. Die Charaktere werden während des ganzen Films überhaupt nicht beleuchtet, sodass auch keine Empathie entstehen kann, wenn der Film suggerieren möchte, dass denen gerade etwas Schlimmes passiert. Aber auch sonst entstehen keinerlei Gefühle, da der Film zu schnell die einzelnen Handlungspunkte abläuft. Der emotionalste Moment ist tatsächlich das Opening, da dort mit Schrifteinblendungen und echten Aufnahmen gezeigt wird, was die Hungersnot mit den Menschen dort gemacht hat.

Szene aus Ghoul - Die Legende vom Leichenesser
Szene aus Ghoul – Die Legende vom Leichenesser © Tiberius Film

Allerdings geht der Film nur 86 Minuten, sodass sich überhaupt keinen Bezug zu den Figuren beziehungsweise der Thematik entstehen lässt. Der Kern von Found Footage wurde aber immerhin gut aufgegriffen, sodass sich Fans von diesem Genre wenigstens auf einige gute Momente freuen können.

Bild:

Das Bild des Found Footage-Films sieht zwar nicht immer unglaublich hochauflösend auf, das ist aber so gewollt. Es rauscht an allen Ecken und das Bild ist ständig verwackelt. Der Kameramann Jan Šuster hat mit seinem ersten Horrorfilm bewiesen, dass er ihn zwar nicht unglaublich innovativ darstellen kann, es aber trotzdem wertig aussieht.

Ton:

Der Ton wurde auf DTS-HD 5.1 abgemischt und hat leider an vielen Stellen Probleme mit der Lautstärke. Jump Scares sind viel zu übertrieben dargestellt und besonders in den ruhigen Momenten spürt man diesen starken Kontrast.

Extras:

Bei den Extras lassen sich leider nur Trailer finden.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    - 6/10
  • 7/10
    - 7/10
  • 4/10
    - 4/10
  • 1/10
    - 1/10
5.5/10

Kurzfassung

Ein tendenziell spannender Film, bietet aber im Vergleich zu ähnlichen Genrevertretern keine nennenswerten Innovationen.

Fazit:

„Ghoul – Die Legende vom Leichenesser“ ist zwar tendenziell ein spannender Film, bietet aber im Vergleich zu ähnlichen Genrevertretern keine nennenswerten Innovationen. Die Atmosphäre ist zwar gut inszeniert, aber die Handlung ist zu lückenhaft, um richtig wirken zu können. Es entsteht leider überhaupt keine Bindung zu den Figuren und der Handlung, sodass neben einigen gruseligen Momenten keine Emotionen auftauchen.


von René Fischell

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