Gangland – Cops unter Beschuß: Das Mediabook in der Review

Jim Belushi und Tupac Shakur in Gangland
Jim Belushi und Tupac Shakur in Gangland © justbridge entertainment GmbH

Die Kritik:

„Gangland“ trägt in Deutschland den durchaus passenden Beititel „Cops unter Beschuss“ vollkommen zurecht. Detective Divinci (Jim Belushi) und Detective Rodriguez (Tupac Shakur) sind ein eingespieltes Team: Zusammen überführen sie wieder und wieder Drogendealer und andere Kriminelle, bis sie eines Tages anfangen, diese nicht zu verhaften, sondern zu töten. Infolgedessen füllen sich ihre Taschen und die Vorgehensweise wird zur Routine, bis Divinci aus Versehen einen Undercover-Cop tötet. Um ihr Verbrechen zu vertuschen, schieben sie den Mord einem Obdachlosen (Dennis Quaid) in die Schuhe, doch auch auf diese Weise läuft nicht alles glatt…

Gangland - Mediabook
Gangland – Mediabook geöffnet © justbridge entertainment GmbH

Jim Kouf, den meisten bestenfalls bekannt als Drehbuchautor von „Rush Hour“ und „Das Vermächtnis der Tempelritter“, präsentiert mit „Gangland“ eine ziemlich düstere Polizeigeschichte um Drogen, Mord und viel Korruption. Dabei befindet sich die Stimmung des Films jederzeit irgendwo zwischen charmant-amüsant und bedrückend: Wie kommt das?

Auf der einen Seite haben wir ein fantastisch harmonierendes Cop-Duo um Divinci und Rodriguez, die zwar durchaus unterschiedlich sind, ihre Findungsphase, wie sie in Filmen wie „Lethal Weapon“ oder „Tango und Cash“ gezeigt wird, aber schon hinter sich haben. Die beiden, nicht zuletzt dank der starken Darbietungen von Tupac Shakur („Poetic Justice“) und Jim Belushi („Wonder Wheel“), haben eine tolle Chemie und somit ergeben sich einige amüsante Szenen und Wortgefechte und das trotz der stets presenten Spannungen. Zudem, ob beabsichtigt oder nicht, ist allein die Tatsache, dass sich die beiden Cops mit allem was sie tun nur tiefer und tiefer in die Bredouille bringen, äußerst amüsant.

Lela Rochon in Gangland
Lela Rochon in Gangland © justbridge entertainment GmbH

Auf der anderen Seite jedoch stehen die etlichen Straftaten, welche die beiden Protagonisten verüben: Diebstahl, Bestechung, Mord und vor allem eben Korruption. Das trägt definitiv zunächst zur Spannung bei, führt aber auch ohne Umwege zum größten Problem von „Gangland“, nämlich folgender Frage: Darf man mit solchen Personen eigentlich in irgendeiner Art und Weise mitfiebern? Sobald man als Zuschauer an den Punkt kommt, an dem man sich diese Frage stellt, verliert der Film eindeutig an Spannung und Schlagkraft. Ein Gefühl von Zerrissenheit zwischen den Fronten bleibt aus und dementsprechend beginnt „Gangland“ damit, schleppend zu wirken. Die Laufzeit von knapp 116 Minuten hätte definitiv effizienter genutzt werden können. Glücklicherweise sorgen einige Szenen mit James Earl Jones („Star Wars“) später im Film, sowie ein wirklich bitterböses Ende dafür, dass der Film bis zum Schluss zumindest unterhaltsam bleibt.

Wirklich tiefe Figuren sind die beiden Detectives zwar nicht, dafür sind sie umso charmanter und weisen in Kombination miteinander eine wahnsinnige Chemie auf. Schauspielerisch liefern beide, Beluschi und Shakur, gute Darbietungen ab und auch der Rest des Casts tut es ihnen gleich. James Earl Jones stiehlt als Anwalt in seinen Szenen jedem die Show und auch der Obdachlose, dem die Cops das Verbrechen in die Schuhe schieben wollen, wird von Dennis Quaid wirklich gut verkörpert. Eine mindestens genauso gute Leistung ruft Lela Rochon („An jedem verdammten Sonntag“) ab, welche als vermeintliche Zeugin des Geschehens im Fall verwickelt ist.

Tupac Shakur in Gangland
Tupac Shakur in Gangland © justbridge entertainment GmbH

Auf audiovisueller Ebene gibt es in erster Linie den tollen Score und Soundtrack zu loben. Ein Mix aus Hip-Hop und klassischen Krimi-Klängen sorgt für die richtige Stimmung und hat zudem einen gewaltigen Ohrwurm-Faktor. Begleitend zu der guten Kameraarbeit wirkt die musikalische Untermalung wirklich Wunder und sichert dem Film seine Klasse.

Bild:

Die Kameraarbeit ist gut und für das Alter des Films kann sich das Bild sehen lassen, nichtsdestotrotz hätte ein etwas besser überarbeitetes Bild nicht geschadet.

Ton:

Ein toller Score und Soundtrack sorgen für die richtige Atmosphäre und auch die deutsche Synchronisation geht absolut in Ordnung.

Extras:

Neben einem sehr informativen, wenn auch manchmal vielleicht etwas zu detaillierten, Mediabook-Text befindet sich auf der Disc selbst der Originaltrailer und ein ungefähr zehn Minuten langes Featurette, welches interessante Einblicke über die Darsteller und die Entstehung des Films bietet.

Blu-ray Wertung
  • 6.5/10
    Film - 6.5/10
  • 6.5/10
    Bild - 6.5/10
  • 7.5/10
    Ton - 7.5/10
  • 7.5/10
    Extras - 7.5/10
7/10

Kurzfassung

Ein interessanter Kriminal-Thriller, der sich von der Masse abhebt.

Fazit:

„Gangland“ ist wahrlich kein Film ohne Makel, ganz im Gegenteil, jedoch ist es diese tonal und inhaltlich sehr spannende Mischung, die ihn dennoch unterhaltsam und sehenswert macht. Zusammen mit den guten schauspielerischen Darbietungen und einem tollen Gespür für die richtigen Klänge zur rechten Zeit, ergibt sich ein Kriminal-Thriller, welches sich von der Masse abhebt und allein deshalb schon einen Blick wert ist, wenngleich „Gangland“ keinesfalls ein Meisterwerk oder dergleichen darstellt.


von Tim Gertz

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*