Escape Plan: The Extractors – Blu-ray Kritik

Dave Bautista in Escape Plan: The Extractors
Dave Bautista in Escape Plan: The Extractors © KSM GmbH

Die Kritik:

Escape Plan: The Extractors Blu-ray Cover
Escape Plan: The Extractors Blu-ray Cover © KSM Film

Regisseur und Schauspieler Sylvester Stallone hat in seiner langen Karriere in einigen Franchises mitgespielt. Dazu gehört eine der bekannteste Filmreihen der Welt, die „Rocky„-Filme, nicht zu vergessen das Spinoff-Franchise rund um den Sohn von Apollo Creed, Adonis, gespielt von Michael B. Jordan. Auf Platz 2 befinden sich die Filme rund um John Rambo, die ebenfalls Klassikerstatus haben. Mit den „Expendables„-Filmen konnte er ebenfalls die Zuschauer unterhalten mit einem ganz simplen Konzept: So viele Actionstars wie möglich engagieren und Spaß haben, und das hat funktioniert. Zu guter Letzt gibt es da noch die „Escape Plan„-Reihe. Wo der erste Film noch unterhaltsam war, floppte der zweite Film gnadenlos und spielte weltweit nur 17,5 Millionen Dollar ein. Man muss bedenken, dass der erste Film satte 137 Millionen Dollar eingespielt, ein voller Erfolg. Mit dem dritten Teil „Escape Plan – The Extractors“ versucht der 73-jährige Schauspieler, die Trilogie mit einem guten Film abzuschließen. Zwar kommt der finale Film nicht an die Qualität des ersten Films ran, ist aber deutlich besser als Teil 2.

Mit John Herzfeld konnte man einen erfahrenen Regisseur für den dritten Teil gewinnen. Der für einen Emmy nominierte Filmemacher hat schon mit Größen wie Robert De Niro gearbeitet und gute Arbeit geleistet. Mit „The Extractors“ wollte man back to the roots, nämlich die Stärken des ersten Films nehmen und in den dritten Teil einbauen, denn „Escape Plan 2“ hatte nicht die Elemente, die den ersten Teil unterhaltsam gemacht haben. Herzfeld schafft eine düsters, bedrohliche Atmosphäre aufgrund eines gelungenen Setting, das nicht selten an einen Horrorfilm erinnert. Hier ist „Escape Plan 3 – The Extractors“ schon besser ausgefallen als „Escape Plan 2 – Hades“. Des Weiteren sind die Action- und Kampfszenen sehr ordentlich inszeniert und der Zuschauer bekommt mit, wer hier wem die Fresse poliert. Das war beim Vorgänger nicht der Fall, denn da wurde mit der Wackelkamera gearbeitet. Das Drehbuch hat Herzfeld zusammen mit Miles Chapman geschrieben. Es war clever von den beiden, in diesem Teil auf Science-Fiction-Elemente zu verzichten, denn die haben in einem solchen Film absolut nichts zu suchen. Die Geschichte im dritten Teil ist nicht schlecht, aber bei weitem auch nicht gut und anspruchsvoll. Der Plot ist dünn und wird nur dank den Schauspielern aufgewertet. Wenigstens ist das Endprodukt kein Reinfall wie bei „Escape Plan 2 – Hades“.

Sylvester Stallone in Escape Plan: The Extractors
Sylvester Stallone in Escape Plan: The Extractors © KSM GmbH

„Escape Plan – The Extractors“ fokussiert sich wieder einmal vom Sicherheitsexperten Ray Breslin (Sylvester Stallone) und seinem Team, die angeheuert werden, um Daya Zhang (Malese Jow), die Tochter eines Hongkonger High-Tech-Moguls, aus dem Gefängnis Devil´s Station zu befreien. Gleichzeitig wird Breslins Freundin Abigail (Jaime King) entführt und landet im selben Gefängnis. Wie es aussieht, hat Breslin einen neuen Todfeind, der auf Rache aus ist. Stallone geht die Rolle des Ray Breslin zwar nicht so enthusiastisch an wie die eines Rocky Balboa, aber er ist immer noch das schauspielerische Highlight des Films, obwohl er einfach nur solide ist. Mehr ist aber auch nicht notwendig, denn keiner der Charaktere in diesem Franchise besitzt jeglichen Tiefgang. Dave Bautista hat nicht so viel Screen Time, aber er ist einfach eine coole Socke und macht als Sidekick eine gute Figur. Die restliche Besetzung ist ebenfalls grundsolide, was die schauspielerischen Leistungen angeht, aber deren Charaktere bieten nicht viel zur Entfaltung und bleiben daher blass.

Sylvester Stallone, Jaime King und Harry Shum Jr. in Escape Plan: The Extractors
Sylvester Stallone, Jaime King und Harry Shum Jr. in Escape Plan: The Extractors © KSM GmbH

Als „Escape Plan“ nach dem überraschenden Erfolg einen zweiten Teil bekam, erwarteten die Zuschauer solide Unterhaltung, doch was sie bekamen war ein verdammt schlechter Film, der Fans des ersten Teils in die Irre geführt hat. Das Marketing gab den Eindruck, dass Stallone wieder einmal in die Hauptrolle schlüpfen würde, doch er hatte eigentlich nur eine Nebenrolle. Zudem war das Budget so niedrig, dass es die Sci-Fi-Elemente des Films nicht rechtfertigen konnte, der Film wirkte in jeder Hinsicht einfach nur billig. Im dritten Teil werden diese Fehler korrigiert. Das Setting ist wieder mal ein Dreckloch, dass sich Knast nennt. Auch wenn einige Aufnahmen aufgrund des Budgets nicht hochwertig rüberkommen, so kann man doch ein Auge zudrücken, eben weil man sich Mühe gibt, die „Magie“ des ersten Films zu erreichen. Das schafft man zu keinem Zeitpunkt, aber der Wille war wenigstens vorhanden. Ein weiteres Pluspunkt sind die Actionszenen. Zwar gibt es keine Highlightsequenz, aber die Kampfszenen sind allesamt solide in Szene gesetzt worden und machen gute Laune. Trotz den positiven Aspekten ist die Geschichte nicht stark und spannend genug. Im ersten Teil ging die Spannungskurve stetig nach oben, hier ist sie einfach nur eine Linie.

Bild:

Das Bild wirkt abgedunkelt, ist aber extrem scharf. Die Close-Ups im Dunkeln sind etwas schwach ausgefallen, hier ist es empfehlenswert, den Film nicht bei Tageslicht anzuschauen.

Ton:

Die Actionsequenzen kommen gut rüber, besonders die Kampfszenen mit all den Faustschlägen und Kicks sind überzeugend. Die deutsche Synchronisation wirkt etwas leise im Vergleich zum O-Ton.

Extras:

Als Extra liefern die Macher ein zehnminütiges Making-of, das die Beteiligten am Set der Gefängnis-Ruine zeigt, zudem noch ein Trailer und eine Bildergalerie. Etwas wenig, aber das Making-of ist wenigstens gelungen.

Blu-ray Wertung
  • 6/10
    Film - 6/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 3/10
    Extras - 3/10
6/10

Kurzfassung

Besser als der zweite Teil, kommt allerdings nicht an den ersten Film ran.

Fazit:

„Escape Plan – The Extractors“ ist besser als der zweite Teil, kommt allerdings nicht an den ersten Film ran. Im Direct-to-Video Bereich gibt es definitiv schlechtere Filme.


von Denizcan Sürücü

Hinterlasse jetzt einen Kommentar

Kommentar hinterlassen

E-Mail Adresse wird nicht veröffentlicht. (Kommentar wird erst geprüft)


*