ERDBEBEN (3-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook) – Blu-ray Kritik

Charlton Heston und Lorne Greene in Erdbeben
Charlton Heston und Lorne Greene in Erdbeben © capelight pictures

Die Kritik:

ERDBEBEN (3-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook)
ERDBEBEN (3-Disc Limited Collector’s Edition im Mediabook) © capelight pictures

Katastrophenfilme gibt es schon seit Jahren. Es bezeichnet ein Subgenre, bei dem ein Unglück im Mittelpunkt der Handlung steht. Häufig stehen dann Naturkatastrophen wie Überschwemmungen, Tornados und Vulkanausbrüche im Zentrum. Die bekanntesten Vertreter des Genres sind „Flammendes Inferno„, „The Day After Tomorrow„, „Airport„, „Deep Impact“ und „Armageddon„. Der Film „Erdbeben“ war dabei der erste Streifen, der im Sensurround-Tonsystem in den Kinos anlief. Das bedeutet, dass im Kino die Sitze und Wände zum Vibrieren gebracht wurden, um einen Erdbeben-Effekt zu generieren. Auch ohne diese Effekte ist „Erdbeben“ ein sehenswerter Film, der seine Wirkung in den eigenen vier Wänden nicht verliert.

Der oscarnominierte Regisseur Mark Robson begann seine Karriere als Editor. Beim legendären Film „Citizen Kane“ fungierte er beispielsweise als Schnittassistent. Im Jahr 1943 wechselte er dann die Seiten und fing an, als Regisseur sein Geld zu verdienen. 1958 und 1959 wurde er für die Filme „Glut unter der Asche“ und „Die Herberge zur 6. Glückseligkeit“ dann für einen Oscar nominiert. Mit „Erdbeben“ liefert Robson einen unterhaltsamen Katastrophenfilm ab, der besonders in der zweiten Hälfte überzeugen kann. Das Pacing ist in der ersten Hälfte nicht ganz so überzeugend und hier und da haben sich langatmige Momente eingeschlichen. Die Autoren erfinden das Rad mit ihrem Drehbuch nicht neu, die Beziehungskonstellationen in dem Film sind mit einigen Klischees behaftet und nicht jeder Charakter ist gut geschrieben. Wenn die eigentliche Katastrophe beginnt, sind diese Schwächen aber alle vergessen, denn die Special Effects sind wirklich gelungen.

George Kennedy in Erdbeben
George Kennedy in Erdbeben © capelight pictures

Das schwerste Erdbeben aller Zeiten erschüttert den Bundesstaat Kalifornien und macht Los Angeles dem Erdboden gleich. Der Film fokussiert sich auf die Schicksale mehrerer Menschen. Bauingenieur Stewart Graff versucht seiner Ehefrau Remy und seinem Boss, Sam Royce, das Leben zu retten. Währenddessen muss der Polizist Lew Slade die Panik in der Stadt eindämmen, was aber alles andere als eine leichte Aufgabe ist. Mit Charlton Heston als der Architekt, George Kennedy als der Cop, Lorne Green als der Firmenchef und „Shaft“-Ikone Richard Roundtree als der Stuntman hat man fantastische Schauspieler für die Führungsrollen engagieren können, daher ist es wenig verwunderlich, dass der Film schauspielerisch auf einem sehr hohen Niveau angesiedelt ist. Besonders witzig: Der besoffene Walter Matthau, der sich betrinkt und alles verwundert über sich ergehen lässt.

Charlton Heston in Erdbeben
Charlton Heston in Erdbeben © capelight pictures

„Erdbeben“ gehört zu den Klassikern des Genres, und das auch völlig zurecht. Die eigentliche Action ist hervorragend inszeniert und die Spezialeffekte können sich heute immer noch sehen lassen, auch wenn man merkt, dass der Film zur älteren Sorte angehört. Dennoch reichen sie vollkommen aus, um beim Zuschauer das Entsetzen erlebbar zu machen, und das weitaus intensiver als so manch CGI-Werk der heutigen Zeit (Ich rede über dich, Roland Emmerichs „2012“). Für die damalige Zeit waren die Effekte spektakulär und der Zuschauer kann auch sehen, warum das der Fall war. Wenn die Dämme brechen, Häuser einstürzen und überall Explosionen zu sehen sind, dann ist das visuell schon recht spektakulär. Das seinerzeit verwendete Tonsystem namens Sensurround lässt heute immer noch die Wohnzimmerwände wackeln, wenn man ein tolles Heimkino mit gutem Sound hat. Negativ anzumerken ist die Länge, die Laufzeit ist einfach viel zu lang. Dafür ist viel zu wenig da. Zwar gibt es einige Subplots, die jedoch nicht allesamt so interessant sind. So könnte gerade im ersten Akt des Filmes noch einiges gekürzt werden. Das Production Design ist aber fantastisch, genauso wie der Sound.

Das zerstörte L.A. in Erdbeben
Das zerstörte L.A. in Erdbeben © capelight pictures

Bild:

Das Bild kann vor allem durch seine Schärfe und Freude an Details überzeugen. Der Kontrastumfang passt in den helleren Szenen. Sobald es dunkler wird, fehlt es aber an knackigem Schwarz. Das Ergebnis ist aber immer noch grundsolide.

Ton:

In „Erdbeben“ geht es oft laut zur Sache, und dann kommt echte Dynamik auf. Der Sound an sich ist einfach klasse. Dabei bleiben die Dialoge stets gut verständlich

Extras:

Die Features sind klasse. Neben einem Booklet gibt es sowohl die Kino- als auch die TV-Fassung des Films. Daneben gibt es mehrere Featurettes, die allesamt interessant ausgefallen sind. Alle Szenen der TV-Fassung kann man sich ebenfalls anschauen, und die Zusätzlichen/Entfallenen TV-Szenen sind auch sehenswert. Insgesamt haben die Verantwortlichen hier tolle Arbeit geleistet.

Blu-ray Wertung
  • 8/10
    Film - 8/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 9/10
    Ton - 9/10
  • 6/10
    Extras - 6/10
8/10

Kurzfassung

Der Prototyp des klassischen 70er Jahre Katastrophenfilm, mit tollen Effekten und einem guten Ensemble.

Fazit:

„Erdbeben“ ist und bleibt der Prototyp des klassischen 70er Jahre Katastrophenfilme, mit tollen Effekten und einem guten Ensemble.


von Denizcan Sürücü

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