Ein Funken Gerechtigkeit – Blu-ray Kritik: Für Fans von Erin Brockovich

Michelle Monaghan in Ein Funken Gerechtigkeit
Michelle Monaghan in Ein Funken Gerechtigkeit © Koch Media

Die Kritik:

Ein Funken Gerechtigkeit Blu-ray Cover
Ein Funken Gerechtigkeit Blu-ray Cover © Koch Media

Michelle Monaghan („Stichtag“) ist ziemlich underrated. Das bedeutet, dass sie eine gute Schauspielerin ist, aber niemand sie auf dem Schirm hat, wenn man darüber diskutiert, wer in Hollwood Talent hat oder nicht. In diesen Diskussionen wird sie oftmals nicht erwähnt, das liegt wahrscheinlich daran, dass sie meistens in nur Nebenrollen zu sehen ist. Doch wenn sie die Gelegenheit bekommt, eine Hauptrolle zu übernehmen, dann zeigt sie auch, was sie drauf hat. Man erinnere sich nur an „Gone Baby Gone“ mit Casey Affleck („Manchester by the Sea“), wo sie eine hervorragende Performance abliefert. Und wer sich die Hulu-Serie „The Path“ nicht angeschaut hat, dem ist auch entgangen, dass Monaghan in jeder Episode eine fantastische Leistung abgeliefert hat. Mit „Ein Funken Gerechtigkeit“ bewirbt sie sich für mehr dramatische Rollen, gleichzeitig ist der Film auch ein überzeugendes Drama mit einem anspruchsvollen Thema.

Sean Hanish hat in seiner Karriere nur zwei Filme gedreht, „29 and Holding“ in 2004 und zehn Jahre später „Return to Zero“. In der Zwischenzeit hat er einige Kurzfilme produziert, doch er bekam nie die Gelegenheit, einen etwas größeren Film zu drehen. Vielleicht schafft er es, mit „Ein Funken Gerechtigkeit“ die Aufmerksamkeit von Hollywood gewinnen, denn er liefert mit diesem Film ein wirklich gutes Drama ab, welches mit einer mitreißenden Geschichte punkten kann. Besonders die Art und Weise, wie mit dem Thema Ehrenmord umgegangen wird, ist ziemlich gut. Hier muss man aber auch das Drehbuch von Dmitry Portnoy, der gleich mit seinem allerersten Skript ein tolles Drama abliefert. Die Charaktere sind gut geschrieben und haben ihre Macken, was gut ist, denn manchmal werden in solchen Filmen die Helden so porträtiert, als ob sie perfekt wären, was nie den Tatsachen entspricht. Durch die Art und Weise, wie Wood geschrieben wurde, kann der Zuschauer eine gewisse Bindung zu ihr aufbauen und sich mit ihr identifizieren.

Michelle Monaghan in Ein Funken Gerechtigkeit
Michelle Monaghan in Ein Funken Gerechtigkeit © Koch Media

„Ein Funken Gerechtigkeit“ basiert auf wahren Begebenheiten und erzählt die Geschichte von der Anwältin Judy Wood (Michelle Monaghan), die einen heiklen Fall einer afghanischen Lehrerin Asefa (Leem Lubany) annimmt, die von der Taliban verfolgt wird und sich daher auf die Flucht begibt. Wood unterstützt sie bei ihrem Kampf, Schutz in den USA zu bekommen. Doch bereits in der ersten Instanz stoßen sie auf Hindernisse. Judy lässt aber nicht locker und tritt vor das amerikanische Höchstgericht. Schließlich gelingt es ihr nicht nur, das Leben ihrer Mandantin zu retten, sondern bewirkt außerdem eine dauerhafte Änderung des amerikanischen Asylgesetzes. Michelle Monaghan liefert in diesem Film eine der besten Leistungen ihrer Karriere ab. Sie spielt Wood mit einem unglaublichem Selbstbewusstsein, viel Stärke und Empathie. Man kauft ihr die Rolle der besorgten Anwältin, die für ihre Mandantin das Beste möchte, jederzeit ab. Monaghan bekam in ihrer Karriere nicht viele Leading Roles, wo sie ihre Schauspieltalente zur Schau stellen konnte, mit diesem Film bewirbt sie sich für mehr dramatische und anspruchsvolle Hauptrollen. Denn dass sie in Nebenrollen aufblüht, hat sie schon mehrere Male gezeigt. Leem Lubany als Asefa ist ebenfalls sehr überzeugend. Die gesamte Besetzung ist verdammt stark, von Alfre Woodard, die nie eine schlechte Performance abliefert bis hin zu Common, der hier mal eine andere Seite von sich zeigen kann.

Alfred Molina in Ein Funken Gerechtigkeit
Alfred Molina in Ein Funken Gerechtigkeit © Koch Media

Derzeit geht es in den Vereinigten Staaten drunter und drüber. Trump ist Präsident, und Demokraten und Republikaner können sich nicht ausstehen. Eine der Themen, die besonders heiß diskutiert werden, ist die (illegale) Einwanderung. Während Demokraten Flüchtlinge annehmen wollen, möchten Trump und die Republikaner hart gegen sie durchgreifen. „Ein Funken Gerechtigkeit“ zeigt auf wundervolle Art und Weise, welche Verantwortungen eine Demokratie hat, und warum es eigentlich Flüchtlinge gibt. Mit viel Realismus zeigt der Film, dass es trifftige Gründe für diese Menschen gibt, warum sie sich auf einen so langen Weg bis zur Grenze machen, um sich ein besseres Leben zu erarbeiten. Obwohl der Film auf wahren Begebenheiten basiert, ist die Spannung stets konstant hoch, was auch an der Inszenierung liegt. Der Film versucht die Zuschauer nicht zu manipulieren, sondern ist stets ehrlich und authentisch. Manchmal wird zu dick aufgetragen, aber das ist bei einem solchen Film zu erwarten.

Bild:

„Ein Funken Gerechtigkeit“ kann mit einem sauberen und klaren Bild überzeugen. Schwarzwerte hätten aber etwas knackiger sein dürfen.

Ton:

Akustisch gesehen fokussiert sich der Film darauf, dass man die Dialoge versteht, und das ist den Soundtechnikern gelungen, denn die Charaktere sind zu jeder Zeit klar und deutlich zu verstehen.

Extras:

Leider ist nur ein Trailer enthalten.

Blu-ray Wertung
  • 7.5/10
    Film - 7.5/10
  • 7/10
    Bild - 7/10
  • 7/10
    Ton - 7/10
  • 1/10
    Extras - 1/10
7/10

Kurzfassung

Ein starkes Drama mit hervorragenden Schauspielern und einer Geschichte, die erzählt werden muss.

Fazit:

Wer Fan von „Erin Brockovich“ ist, der wird „Ein Funken Gerechtigkeit“ ebenfalls möge. Ein starkes Drama mit hervorragenden Schauspielern und einer Geschichte, die erzählt werden muss.


von Denizcan Sürücü

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